Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfer-Blätter — 65.1906 (Nr. 797-809)

DOI issue:
Nr. 800
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28281#0045
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Leilsckrift für ttumor unä Kunflk

4Z

Der vkilolopk in äer Nenageriebuäe


— „Kann äas vier auck Kunststücke macken?"
— „vewiß! Ls persifliert sogar uns Aenlcken! nona Nm ruinr ru)^ Leben
Sie, was es für eine Verbeugung mackt!" s8i
— „Mumpitz! Vas Dieb bückt sicksa äock nur wegen äes bißcken Putters!" —
— „Nun, unä äie Menlcken . . . ?"

Vas Zckmerrensgelä


eibsagä. Näber unä näber kam äas Lärmen äer vreiberkette.
vier unä äort springt ein Nase auf unä luckt sein Neil in ver-
rweifiungsvoller pluckt. Vie ersten SckülLe knallen bell äurck
äie frilcke verbstluft. s8i
Lreiber Jakob vuttermilck ist in eine scklucktartige, sckmale, sick weitbin-
riebenäe Boäenvertiefung gestiegen — wabrtckeinlick äas längst ausge-
trocknete vett eines präbistoriscken plusses — unä sckreitet nun, mit seiner
Klapper einen Nöllenlärm nollfübrenä, vorwärts; langsam unä uorlicktig,
äenn er ist barfuß unä am Boäen liegen viele spitze Steine. Man kann
nickt wissen, ob sick bier unten nickt ein scklauer Lampe versteckt bat, W
Nicktig — äort regt es sick im vrale — ein feistes Näslein springt auf
unä klettert in langen Sätzen äie völckung reckts empor, — just in äem
Nugenblick, als an äer anäeren Seite ein Jäger auftauckt, Lin Sckuß
fällt, ver Nase verlckwinäet unversebrt im peläe — Ireiber Jakob vutter-


milck aber springt mit einem lauten Sckmerrenssckrei bock in äie Lutt
unä bumpelt äann stöbnenä unä äckrenä weiter,
„Du! — aut tut äas böllilck web!" U
va stebt äer Sckütze, ventier vmaäeus Klösckke, sckon neben ibm, „Donner-
wetter — fatale velckickte, tbre Verletzung ist äock boffentlick nickt ernst-
lick?" — ver ventier riebt sein Portefeuille aus äer vrusttalcke, — „va
baben Sie ein Pflaster auf äie Munäe, Sollten voktorkotten enttteben,
weräe ick äie natürlick extra berablen, vnä nickt wabr, Sie sagen nickts,
Sie verbeißen Ibren Sckmerr, äamit äie anäeren Jäger nickts merken?
Man wirä sonst ru sebr gefoppt, — trotzäem solck Malbeur äock äem
betten Sckützen 'mal passieren kann." W
Lreiber Jakob vuttermilck stebt mit wenig geistreickem velickt äa unä sckaut
balä äem äavonlckreitenäen Nimroä nack — balä auf äie Banknote in
seiner vanä. So finäet ibn sein preunä, äer vreiber Plugust prentzel.
„Na, Jakob, kalt vir äa sa wieäer ein lckönes Sckmerrensgelä veräient, —
wo sitzt äenn äer Sckuß?" sA
va enälick kommt Leben unä Bewegung in äie sckier erstarrte barfüßige
vreibergeltalt.
„Nibibi! — ver Spaß ist gut! Ick bin sa gar nickt angelckossen! Linen spitzen
Stein bab' ick mir vorbin in äen puß getreten, nickt äer Neäe wert,
wenn's im ersten Nugenblick auck web tat."

Heimkehr im Lev^
tZrüß Golt - chrl'rLrühling! - fluch schon hier?
Wie wir uns wieder fanden!
Mir wunderten wohl jnst rin Jahr
Lu -weit' iu ferueu Lunden.
Lusammen -iehen wir nun rin
In unsrr altrs Städtchen . ;
lks grüßen Hans nnd Kun? und ihein-
And Grete grüßt — und Irttchrn.
Dir gilt rs — Dir! . . Dir Lrrchr ruft
Drn Wiilbonini Dir entgegen
And Klütendust und Sonnenschein
Grübt Dich uns ullen Wegen.
kaum daß Dn bunist, lief ult und jung
Lrohlockrud auf dir Gusse . .
Mich fragt drr ulte Lundgendurni
Mir mürrisch nach dem Musse . .
Mir wrichru scheu die Klicke aus -
Du machst sir freudig flammen . .
Leb' wohl — mein sfrennd —ich und der Len- —
Wir passen nicht -usammen.
Leb' wohl — leb' wohl . . Grüß' mir im Mark
Die -wei oerschwirg'nrn Kuchen, . .
Ich -ieh' -uin unteren Lar hinaus —
hab' hier nicht viel -u suchen . .
Grüß auch des Lölluers blondes Kind . .
's wird nicht mehr lange dauern — -
Wohl dem, der solchen Willkomm sind't
In srinrn cheimatsmauern . .!
LrnlU StLUL


vuskunv
— „vnä warum ist eigentlick Deine Ver¬
lobung mit präulein vusti nack secks-
säbriger Dauer wieäer auseinanäer-
gegangen?" M
— „Du lieber Bimmel! lveil sie eben
 
Annotationen