Meggendorfer-Blätter (65.1906 (Nr. 797-809))

IS2 Meggenckorfcr-Slrttcr, Münüicn


Merkwürckige Neknlickkeit
—' „5o ott ick meinen Onkel vobias leke, wie er rum Niesen anlehl, muh
ick an Neapel äenken!" N
-- „7a, wieso äenn?" N
— „Nck, äorl kab' ick nämlick so einen wunäerbaren 5onnenunlergang
gesekenl"

Kombination
-- „Der Meier mutz mil seiner Irau reckl unglücklick leben."
— „Ularum?" N
— „5r Kal gestern gleick ärei Buben porrellankill gekauft."

Ansprucksnoll
Junger kkemann: „Kannst Du clenn autzer Nostbraten nickls kocken?
Ick möckle äock einmal eine NbweckNung kaben." N
Brau: „Klar willst Nu äenn nock für eine NbweckNung? vu sagst clock
immer, äer Braten sckmecke balcl nack äiesem, balä nack zenem."

Der I^schenkrug
Die junge Witwe, Frau Adelheid,
Fuhr in ihrer Lutsche zum Schloß.
Manch Träne wie im bittern Leid
Vom dunkeln Äug' ihr floß.
Sie hielt im Schoß einen irdenen Lrug,
Sah auf ihn unverwandt;
Als ob einen köfllichen Schatz er trug
Umschloß ihn sorgsam die Hand.
Es trat ein junger Jägersmann
Wohl an den Wagenschlag:
„Warum weinst Du, schöne Frau, sag an,
Ob ich Vir nicht helfen mag." —
„Vum Weinen, Herr Nachbar, gab treue Lieb'
Mir schweren Grund genug;
Mein Mann ist tot, und mir verblieb
Leine Asche nur hier im Grug.
Ich trag ihn in meine Einsamkeit
Mit Schwüren von heiligster Art,
Daß mein Her; wahrt ihm Treue für alle Zeit,
Wie der Lrug hier die Asche wahrt." —
Der Jäger ihr viel Liebes sprach,
Daß sie Vertröstung find't.
Der Lrug fiel nieder und zerbrach,
Und die Asche zerstob im Wind.
Sie sah in Aengsten sich abgewandt,
Und zitternd ruft sie jetzt:
„Nehmt Euch in acht, daß Ihr nicht die Hand
An den Scherben des Lrug's verletztI"
Nlbrrk Nodrrich

Lin gekäkrlicker keilenäer.
Bremäer: „blas ist äenn äas für ein Nerr,
äer von Ikrem Nauskneckl so vorlicklig rur
Bür kinausgelragen wirä?" N
lOaffenk änä ler: „Vas ist Kall ein Vulver-
reisenäer, äen ick kabe naussckmeitzen lassen."

Abstrakte Vegrikke in konkreter Darstellung



„vas 5ckweigen äes klaläes".