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Meggendorfer-Blätter — 66.1906 (Nr. 810-822)

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Nr. 817
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egc;enciorker-Vlätter, München



Licera
wenn Licera Unltalten mackte, äen Munä aufrutun, lukr
meine Lrau lcknell fort, ikr ru erklären, wie äie vrohmutter.
äie Muller unä ciie vante äielelbe Luppe gekockt katten,
5o gewöknte lick meine Krau auck langlam äas Lckwatzen
an, unä es feklte nickl viel, äah ick auck lie balä Licera
genannt kätte, als wir äurck eine Kataltropke von unserem
reälcligen Määcken für alles befreit wuräen. U
Lines läge; empfing ick um kalb neun Ukr mit äer
Morgenpost eine Karte meines Lreunäes Milkeim Uamelke
aus vresäen mit folgenäem Inkalt^ „Lieber Lreunä! Menn
llu äiele Postkarte in Uanäen lwlt, so bin ick bereits in
verlin, lck treffe äes Nackts äalelbst ein unä steige im
Kailerbof ab, wo ick morgen frük Nackrickt erkalte, ob ick
sofort Weiterreisen muh, Vies würäe äann um rekn Ukr

vom Ltettiner vaknkof aus gesckeken, Müllt Du mick
sprecken, so lei um äreiviertel rekn Ukr äort, Uorker aber
telcpkoniere im Kailerkof an, äa es wokl möglick iff,
äah meine Keile unnötig wirä, unä äann kaben wir äen
ganren Pag Leit, Zusammen ru lein, Vein alter Lreunä
Milkclm," ZA
Uls ick äiele Karte erkielt, latz ick geraäe gemütlick im
Lcklafrock beim Morgenkaffee, vaker rief ick äenn unsere
reälelige Uelene kerein unä sagte eu ikn „Können 5ie
telepkonieren?" ZA
„Natürlick kann ick telepkonieren, bei Uerrn vr, Lauer
kabe ick lekr oft telepkoniert, Linmal, als —" ZA
„vann lauten Lie lcknell rum Ligarrenkanäler kinüber unä
telepkonieren Lie nack äem Kailerkof unä fragen Lie, ob
Uerr Milkelm Uamelke aus vresäen um rekn Ukr abreilt!
Uber lcknell, beeilen Lie lick!"
8 2s Lieers nock einige
Mitteilungen auf äem Uerren
kalte, sagte ick ru meiner Krau
„Mir aber weräen uns ralck
fertig macken, äamit wir, wenn
Uelene kcraufkommt, gleick
nack äem Ltettiner vaknkof
fakren können!" Mit äielen
Morten rog ick meine Krau
aus äem Limmer, was auck
wirklick äen Lrtolg katte, äah
äas Määcken okne weiteres
Ueäcn telepkonieren ging.
Ick rief ikr äann aber nock
auf äer vreppe naäu „Kailer-
kof, Milkclm Uamelke aus
vresäen!" ZA
„öa, ick kab' verltanäen;
Kailerkof, Milkelin Uamelke
aus vresäen, Vie Nickte von
äer Krau Müller, äie woknte
in vresäen; lie war äort an
einen Uatsallellor verkeiratet
unä kam —" ZA
Ick warf äie vür ru unä ging
mick anrieken, Uuck meine
Krau mackte lick vollltsnäig
fertig, um mick gleick begleiten
ru können, lobalä äie Ueälelige
kerautkommen würäe, äenn
nack äem Ltettiner vaknkof
ist es von meiner Moknung
beinake eine Ltunäe, unä
wenn ick meinem Lreunä Mil-
kelm Uamelke aus vresäen
nock äie Uanä ärückcn wollte,
so muhte ick mick beeilen,
ZA Na, wir waren äenn auck
vollkommen fertig, eke Licera
vom velepkonieren rurückkam.
Mit äem Uute auf äem Kopfe
ltanäen wir auf äer vreppe
unä warteten auf unser Mää-
cken, als wir Licera kommen
körten, rief meine Krau kin-
unten „Na, Uelene? Uaben
Lie äen Uerrn Uamelke ge-
lprockcn?" ZA
Fortsetzung 5eite 95)

Poesie unä Prosa „Ick Iknen, meine 7rau ist ein Lngel!"
— „Lo? Ick kab'geglaubt eine Lelckerstockter?!"
 
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