Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfer-Blätter — 68.1907 (Nr. 836-848)

DOI Heft:
Nr. 838
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.16700#0041
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Z4 Neggenäorker-VlLUer, sllüncken

Vas brave Nunäerl


„Nick!' auf äie Sank äa springen, vu siekll ja, fie ist frisck
gestricken!

__
So, braver Uunäerl!"


Darum
Lkef <zls ein Konmir einen anäiren N2lk äcm vstum krsgtU „Miekommt
er nur, Meiner, äatz 5ie fortwäkrenä mit äem Datum im
unklaren sinä?"
Kommis! „Sekr einfack, Nerr Prinzipal, weil wir jeäen
lag ein anäcres traben!"

Dielfeitig
Lreunäin! ,,Mie gebt es äcnn in Seiner Lke, Lllg?"
Junge Krau lMnsNcrrg-ttinr: „Sänke! 6snz gut! Ick mutz
meinem Mann bellänäig zu allen möglicken Kunstwerken
fitzen, Neulick Kat er mick sogar in lruckteis moäelliert"

Die ^ioiie Deäieuuri^ UumareLke von Nsns Norina
„I^iock a' Krügerl gefällig, Nerr von pamllelberger?"
„Meinetwegen!" entgegnete gutmütig äer äicklle unä älteste
Stammgast vom „sckweinernen Krack" unä wanäte sick äann
wieäer zur lafelrunäe, „Ja, ja, meine Nerrcn, wie ick letzt-
kin nack X, g'reist bin, kab' ick's wieäer g'sekcni überall
ist's gut, z' Naus ilt's aber äock am bellen, Sräentlick
wokl tut's einem, wenn einen wieäer so eine freunälicke
Stimm' fragt! Nock a' Krügel g'käUig? A
Mas mir passiert ist? — Na also äenken 5' sick nur, meine
Nerren!
Mie ick in X, war unä mir, weil's kalt sckon einmal so
Srauck ist, äie Kunllsckätz', Siläergalerien, Antiquitäten-
sammlungen unä sonstiges löraffelwerk ang'sckaut g'kabt
kab', fall' ick gegen Nbenä in so ein moäernes Sierkaus
mit weibUcker Seäienung kinein, Sekr sckön war's ärin,
alles weitz mit 6olä unä überall elektriscke Lüster, äatz
einem oräentlick äie Nugen über'gsngen sinä. Ick seh'
mick mit mein' Niesenäurll ganz besckeiäcn in ein Lckerl
unä äcnk' mir, äatz über Kurs oäer lang so ein flinkes
Kellnermääel äakerlckietzen unä fragen wirä: ,Sier g'fällig?'
Ls vergeben fünf Minuten unä nickts rükrt sick Ick
guck' runäkerum unä sek' enälick bei einem litck ein junges
Ving, äas ganr äanack ausg'sckrut Kat, als ob's äie Kell-
nerin wär', Line Leit lang yerluck' ick mit pst! unä 5ll!


äie Aufmerksamkeit äer jungen Same auf mick zu lenken
-- umsonst! Lnälick llek' ick auf unä geb' bin zu äem
lisck, wo äas Lräulein sick g'raä' mit einem Kaäetten unter-
kalten Kat, Um äie Uerrsckaften nickt in unliebsam-brutaler
Meise zu stören, räusperte ick mick zuerst reckt laut, butt'
unä nies' ru guter Letzt. Mie aber alles nir g'nuht Kat,
werä' ick fucktig unä ruf:
Fräulein, äarf ick vielleickt um ein lölas Sier bitten!?'
Auf äas mackt äas gnääige Lräulein eine ungnääige Kopf-
wcnäung ru mir kerüber, lckaut mick an als wie eine Kö-


lfortschusa 5lüc Z5>
 
Annotationen