Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfer-Blätter — 81.1910 (Nr. 1006-1018)

DOI Heft:
Nr. 1008
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.19911#0060
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
44 WWWWWi Meggendorfer-Blätter, München

Im EifenbahtvKupee
R (neugierig zu einem Mitrei(enden): „Wo
fahren Sie denn hin?“
B: „nach Leipzig.“ —
— „So, und was tun Sie dort?“
— „Rusfteigen!“

^auptjwed
©te ffltjr’n g’freut a Kluft’,
©en 2lug’n g’fallt a Sdjatj,
©te Haf’n will ©eigerl,
Und ’s (Söfdjerl an Sdjmak.
©te Jüa^ braudjft $um Sanj’n,
©en Stopf jum Stnnter’n,
Und b' §änö, no 4>te £>aft Ljalt
3um prwatifter’n.
IV. IC.

Boshaft
Direktor (zum Sdiautpielcr, der erft uorn
Kontcruatorium kommt und bei der Probe (ehr
leite (pridit): „6ar nicht fo übel, fobald
'mal ein Souffleurpoften bei mir frei
ift, können Sie (ich melden!“


Ruch ein ßrund

— „Wie find Sie auf den ßedanhen
gekommen, zu heiraten, Herr Baron?“
— „Habe in der Pferdelotterie einen
Damenfattel gewonnen.“

Der Stromer

Der Stammgaft


— „Wo ift denn hier das Wirtshaus
zum ,Waldkater‘?“ ES
— „0, da brauchen Sie nur hier
dem Dackel nachzugehen, der fucht
gerade feinen Herrn!“ -

Und tut’s mit Kannen regnen,
Dafe alles schilt und greint,
Ich pfeife wie ’ne Amsel,
Bis neu die Sunne scheint.

Die Sonne spielt im Lande,
Da Iäfet mir’s nimmer Ruh',
Ich schnür' das Reisebündel
Und nagle meine 5chuh'.
Und an den Stecken bind’ ich
Ein Schlehdurnzweiglein weife,
Ich bin ja nicht der Kaiser,
Dafe ich mit Koffern reis'!
Und sitzt mir auch die Hase
Windschief im Angesicht,
Mein Spiegel ist zerbrochen,
Ein Liebchen hab' ich nicht!

Und wollt ihr mich begraben,
So sei’s am Strafeenrand,
□ort hör’ ich Wandertritte
Und lausche tief im Sand.
Und blasen die Rosaunen
Dereinst am Jüngsten Tag,
So walz’ ich erst ein Weilchen
Durch Feld und grünen Hag.

Dann auf den Hut mir steck’ ich
Ein Sträufechen Rosmarein
Und zieh’ mit schiefer Hase
Stracks in den Himmel ein!
Reinhard Volker

Eine fdimierige ßefdiiehte von Hedwig Stephan,
in Rdlig-Klein-Kluditten — i 6ott bewahre!

Die lube
Es lebte (ich durchaus nicht fchlecht
Man hatte da fchöne Luft, fdiöne Ruslicht, fünfzig Kühe, zehn Schweine, ungezählte
Hühner und einen Truthahn — alfo fo ziemlich alles, was ein Menfchenherz Lieh
wünfehen kann. SS
Und doch gab es Momente, in denen Trau Jda Otterpohl etwas vermiete. SS
Sie flammte nämlich aus tilfit, und da konnte es ja weiter nicht Wunder nehmen,
daij Lie Reh häufig mit Heftigkeit nach den erlefenen ßenüffen zurückfehnte, die diefe
Weltftadt ihr geboten hatte. SS
Schon allein Kremer und ßrünfinkel am Marht — was konnte man da alles für feine,
fdimucklige Sachen kaufen! Krabben in Gelee und italienifchen Salat und Leberpaftete —
und bei Seimert gab’s flufjtörtchen mit Sahne, frifche fogar, wenn man 6lücfc hatte,
 
Annotationen