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Nr. 1082 : Zeitschrift für Humor und Kunſt ; 235

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Während auf der einen Seite
Unsre Frauenrechtlerinnen,
Heiß im Interessenstreite,

Stets auf neue Mittel sinnen,
Um in ihren Freiheitszielen,

Die sie ganz und gar erfüllen,

Sich der Welt in Redespielen

Klar und offen zu enthüllen,

Bringt in ihrer Wechsellaune
Ihrem treuen Hofstaat heuer

Göttin Mode – man erstaune ~
Zu verschönen sich, den Schleier.

Nicht nur Hut und Haar und Wangen,
Arm und Schultern soll er zieren,
Alles, alles soll umfangen,

Soll der Schleier heut drapieren.
Ueber reiche Toiletten,

Ueber Sessel, Tische, Decken,

Ja selbst auf der Dame Betten
Soll der Schleier sich erstrecken.
Mildernd soll er auf brutalen
Farbenglanz Triumphe feiern
Und mit seidenweichem, fahlem
Schein das ganze Weib umschleiern.

Und das Weib, das rätselechte,
Das so mancher Wissenschafter
Gern enträtselt sehen möchte,

Wird nur immer schleierhakter.
. Vinz Heine.



Die Leidtragenden Chef: „Nun, hat der Wirt Sie nicht heraus-
gelchmiſſen, als Sie inm heute zum zweitenmal
Wein verkaufen wollten?“
Reiſender: „Der Wirt nicht, . . aber die Gäſt’!“

Begründete Eiferſuimt

~ „Nein, mein Kind, daran iſt wirklich
nichts Verdächtiges, wenn dein Mann ein-
mal den Zug verſläumt. Das kann jedem

u ts L synÜstes ſieh ſelber... er it Fachmänniſch ausgedrückt

graphiert mir um zwei Uhr, daß er den Klavierlehrer: „Heut hab’ ich mir wieder zwei Zähne ziehen laſſen müſſen;
Drei-Uhr-Zug verſäumt habe!“ ; jezt habe ich unten und oben nur noch je eine Oktaven“. .









Alleinige Inserateuannahme: Rudolf Masse, Annoncen-Uxpedition.
 
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