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Meggendorfer-Blätter, München

Nr. 1214

Die Glücksperiode

— „Iohann, seit zwei Tagen habe ich nnunterbrochen Glück.
Schaun Sie doch mal geschwind im Knrsbuch nach, wann
der nächste Expreß nach Monte fährt."

Ta- Schicksal des Grafen Bockenfeld

auf den verhaßten Polen stürzen konnte, hielten seine be-
sonnenen Freunde ihn zurück. Mit heiserem Lacheil ver-
ließ Baron Ponatzki das Zimmer. ,In drei Stunden
werden wir abrechnen p schrie er dem Grafen zu; ,einer von
uns muß mit seinem Blute zahlen p

Graf Bockenfeld beorderte sein elegantes Coups lind
Legab sich eiligst nach Lause, wo er in steberhafter Eilc
seine irdischen Angelegenheiten ordnete. Dann noch einen

lctztcn Kȧ auf dic zarte Stirn seiner sanft und ahnungs-
los schlummerndcn Gattin lind scines holdeil Kindes. Werde
ich euch wiedersehen? lvar sein schmerzlicher Gedanke.
Man klopfte. Zwei seiner Freunde kamen, den Grafen
abzuholen. Schweigend fuhren sie durch den grauenden
Morgen nach dem Fichtenwäldchen vor der Stadt, wo der
Gegner mit seinen Seknndanten, der Anparteiische und zwei
Aerzte ihrer bereits harrten. Der Versöhnungsversuch
schlug fehl. And dann standen sich die beiden Gegner
gegenüber, jcder die Waffe in der stahlfesten Nechten. Der
slnparteiische kommandierte: Eins — zwei-

Inzwischen hatten sich die beiden Aerzte am Waldes-
saum niedergelaffen, bis man ihrer Dienste bedürfen würde.
/Ia, ja/ begann der Aeltere von ihnen, ,unser edler Be-
ruf läßt uns ost zu Zeugen erschütternder Tragödien werden.
Da habe ich nculich etwas ganz Merkwttrdiges erlebt, Lerr
Kollege. Mittcn in der Nacht werde ich zu einem Schwer-
kranken gerufen. Es war ein Greis vo» edlem ^lussehen,
in dessen 2lntlitz sich die Spuren vergangener Leiden ge-
prägt hatten. Sofort erkannte ich, daß keine Lilse möglich
war. Der Greis mochte mir diesen Gedanken vom Gesicht
lesen. Mit ersterbcnder Stimme sprach er: Jch weiß,
daß ich sterben muß, §>err Sanitätsrat. Aber ich bin der
Welt noch ein Geständnis schuldig. Lassen Sie mich Ihncn
eine Geschichte erzählen, die am besten den Titel tragen
lonnte:

Der Fluch des Geldes.

Es mag nun wohl etwa sünfzig Iahre her sein, daß
in das bedeutende Exportgeschäft des Lerrn Michael Treu-
mann zu Breslau ein junger Mann eintrat, dem seine
Gaben großen Erfolg in dem gewählten Berufe versprachen.
Der junge Mann — wir wollen ihn Gottlieb Loffmann
nennen — erwarb sich bald die höchste Zufriedenheit und
das vollste Vertrauen seines Prinzipals. Da zog die Liebe
in sein Lerz ein. Er lernte ein reizendes Mädchen —
wir wollen sie Agathe nennen — auf einem Balle kennen.
Agathe erwiderte Gottliebs zärtliche Neigung. Leider war
an eine Verbindung noch lange nicht zu denken, denn Agathe
war arm und Gottliebs Gehalt noch zu gering. Lätte ich
nur die Mittel, zu spekulieren, dachte er, in kurzem könnte
ich mir ein Vermögen erwerben und die Leißgeliebte zum
2lltar sührcn. — Da mußte Lerr Michael Treumann aus
vier Wochen nach Karlsbad reisen. Den Schlüffel zum

1214. 2. 1914. inssriions-sbükrsn ck^sspuli. icouporsiils^sils 1 kiurb. lUIsinills Iussiki.l6n-^nnukm6 dsi Hülloll IVI0886, ÜHlUllickll-lxpölÜlillll,

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NsslellunAsn uus äis IVoslisinliisunbs bsi allsn liusb- unck icnnslbunäluncsn, -Isiluniis-IIxpsckilionen unck I 'nslümlsrn. l,Iuui lulpreis sick bluminsrn) in vsulssblnnck .II. II.—,
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