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96

Meggendorfer-Blätter, München

Nr. 1218

Das Amksgeheimnis

die Finanzverhältnisse seines Schuldners kontrollieren zu
können!

Mit einer gewissen Scham ging er fortab Stagneth
aus dem Wege. Die hundertfiinfzig Mark^ die er noch ein-
zutreiben hatte, schrieb er auf Verlustkonto. Mochten sie
dahin sein. Wenn er nur nicht wieder in Versuchung kam,
seine Amtspflicht zu vergessen. Eines Tages überraschte
ihn eine Verlobungsanzeige des Lerrn Stagneth. Er schickte
ihm einen Glückwunsch und dachte dabei: Vielleicht bekomme
ich mein Geld, wenn er heiratet. —

Aber wie wurde Postassistent Bähnisch aus mühsam
gewonnener Ruhe grausam gerissen, als er eines Morgens
unter den Posteingängen eincn Geldbrief sand, einen für
Emil Stagneth bestimmten Geldbries: Inliegend dreihundert
Mark. Seine Seele mußte angestrengt balancieren, um
nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Wenn doch jetzt
der Geldbriefträger auf dem Wege zu Stagneth Kasimir
Großkopf begegnen würde! !lnd wenn der Großkopf ein
bißcheir schielen und den Geldbrief sehn würde! And dann
schnell kämc und fragte, ob er nicht noch einmal pfänden
sollte! Dann konnte er, Postassistent Bühnisch, doch ganz
ruhig ja sageu! Aber Großkops begegnete dem Geldbrief-
träger uicht, trohdem Müskenburg eine kleine Stadt ist, i»
dcr man sich leicht begegnen kann. Er trank gerade seincn

Frühschoppen. Am Abend lächelte Stagneth im „Deutschen
Lause" seinen alten Freund Bähnisch sehr liebenswürdig
an. Dasür schickte ihm dieser vier Tage später — da glaubte
er es tun zu dürsen — den Gerichtsvollzieher ins Äaus.
Aber umsonst! Latte der Schurke Stagneth das Geld
schon verpulvert?

Vierzehn Tage später aber kam wieder ein Geldbries.
9nd nach weiteren zwei Wochen wieder einer. Bähnisch
war dem inneren Konflikt nicht gewachsen. Er zehrte sich
ab. Ganze drei Pfund nahm er ab. Wenigstens behaup-
tete das die automatische Wage im „Deutschen Äause," die
unter Garantie richtig wog. Es mußte etwas geschehen.
Bähnisch vertraute Kasimir Großkopf die Geschichte an.
Der begriff die amtlichen Bedenken des Äerrn Postassistenten
nicht. Psänden, das war für ihn die Äauptsache, und zwar
erfolgreich pfänden. Böswilligen Schuldnern beizukommen,
das war sein Sport; er war Gerichtsvollzieher aus Leiden
schaft. And da cs ihm gleich war, wo er seinen Früh-
schoppen trank, setzte er sich nun jeden Vormittag in eiu
Lokal, das dem Äause der Witwe Siebrand und damit
dem Domizil des Lerrn Stagneth gegenüber lag. Am
clften Vormittag sah er den Geldbriefträger drüben hiuein-
gehen, und fünf Minuten später legte er seine mächtige
Land aus einen im Besitz' des Lerrn Stagneth befindlichen
Geldbrief, der nach der Aufschrift dreihundert Mark ent-

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