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Meggendorser-Blätter, München

Schüttelreiure

Weder Donner schreckt mich weder Blitz
So sehrtz als wie ein blöder Witz.

Lans Kaser

Weil sein Rad kam ins Leihhaus,
War es mit dem All Äeil! aus.

Empfindlich

Richter: „Der Angeklagte hat Sie
einen Beduincn genanntz das ist doch
aber noch keine Beleidigung."

Kläger: „Allerdings nicht. Aber bei
seiner mangelhasten Bildung meint er
damit einen Kaffer."

5. !1

Anzeichen

— „Ich glaube, es fängt an zu regncitz gnädige Frau. Ich habe soeben den
ersten Tropsen gekriegtz und Ihr Mann trinkt den Krug bis zum letzten aus."

Der Tramn

Wir waren bei Tante Barbara zum Kaffee. Der
Tisch war schön gedeckt; die große kupferne Kaffeemaschine
hatte ihre Schuldigkeit getan und war bereit, den Kaffee
herzugeben, — nur Onkel Anton sehlte noch; er war noch
nicht von seinem Nachmittagsschlaf aufgestanden. „Gott
ja", sagte Tante Barbara, „er scheint heute nicht gleich ein-
geschlasen zu sein. So gewälzt hat er sich; immer herum
hat er sich gedreht, immer herum. Was mag ihm nur ge-
wesen sein?"

Da kam Onkel Anton. „Kinder, einen dollen
Traum hab' ich gehabt! Ich war im Augustiner-
keller, und da wurde ein großer, dicker Ochse ge-
braten. Ein riesiger Ochse. Am Spieß steckte er.

And immerzu wurde er herumgedreht, immer herum."

Der Netter in der Not

Lerr und Frau Wahler gehen in
ein feines Nestaurant, um sich einmal
eine besondere Güte zu tun.

Aber woran?

„Krebse!" rät der Kellner. „Das
ist die Delikatesse der Saison."

„Selbstverständlich, natürlich," ent-
scheidet Äerr Wahler. „Bringen Sie
uns Krebse!"

Die Krebse kommen.

Schön rot schauen sie aus und sehr
appetitlich.

Aber Äerr Wahler zögert, mit dem
Verspeisen den Anfang zu machen.

„Du weißt doch, Schatz, wie man
Krebse ißt?" srägt er mit lauernder Miene.

„Äm, eigentlich nicht so recht," gibt Frau Wahler mit
anerkennenswerter Offenheit zu. „Ich dachte, du wüßtest es."

„Ich wußte es auch, aber es ist schon so lange her,
daß ich welche gegessen habe," gibt er von oben herab zu.

Inzwischen drohen aber die Krustentiere kalt zu werden,
und so winkt er entschloffen den Kellner heran und sagt:
„Geben Sie mir doch mal rasch das Lexikon her; Band K."

C. A. Lenntg


—on.

Der Schuhmann und der Nadler

„Wie heißen Sie?" sragte der Schutzmann den
Radler.

„Kasimir Luchsauge", erwiderte der Nadler.
„Was sind Sie?"

„Elektrotechniker."

„Wann und wo geboren? — Lalt, einen Augen-
blick!" Der Bleistift war dem Schutzmann ent-
fallen und ein paar Schritte weit gerollt. Er bückte
sich und verhastete ihn wieder. „Fahren Sie
sort," sagte er sodann. And der Radler fuhr fort.

C. A. Lg.

„Aus mir wird mein Lebtag nix Gescheites, hat der Lehrer gesagt.
Ietzt möcht' ich wissen, warum ich da in die Schul' gehn muß!"
 
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