Q-P-0-L-0-2-^ Zeitschrift für Humor und Kunst 0-S0<>2-2-2-2-r-0-0-2-0^^^^ 247
„Weil der Äerr Professor gester» befohlen haben, ihn heute daran zu erinnern,
daß Sie gern einen Kalbskopf bestellen möchtenl"
Die H afersch leimsupp e
Eine Chestandstragödie von
Paul Alexandcr Schettler
Ich trat in den Neichshoss
wo ich mein Mittagessen ein-
zunehmen Pflege. „Sehe ich
rccht, §>err Schumacher, Sie
hier, alter Freund und Flit-
terwöchner?"
Eugen Schuhmacher erhob
sich mit etwas verlegcnem
Lächeln und reichte mir seine
biedere Rechte.
„Nun," fragte ich, als ich
an seincr Seite Platz nahm.
„Ist die junge Gattin ver-
reist, oder treibt Sie die
Sehnsucht in Ihr altes
Stammlokal?"
„Nein!" brummte er.
„Nichts davon, nur L)unger,
ganz allein Äunger!"
„L>m!" nickte ich verständ-
nisvoll und sah seinem „Ein-
hauen" zu. „Lllso §>unger?"
„Ia," sagte er mit vollen
Backen an einem Beessteak
Bei Mutter Grün
kaucnd, „wissen Sie, ich hielt
es nicht mehr ans, nein,
wirklich nicht, immer und
civig — Laserschleimsuppe!"
„Laserschleimsuppe?" er-
staunte ich.
„Iawohl, ganz richtig,
L>aferschleimsuppe! — O, ler-
nen Sie die Frauen aus-
kennen! We»n Sie wüßten,
was ich gelitten habe, seit ich
— nun, seit ich vor einigen
Wochen, wie das schon ein-
mal vorzukommcn pflegt, mit
etwas verdorbenem Magen
nach Äaus kam.
„Schatz, weißt du, ich koche
dir eine L>aferschleimsuppe,"
meint meine Frau besorgt,
die soll Wunder wirken!"
„Schön," sage ich, „koche
mir einc Lafcrschleimsuppe!"
ünd siekochtmir eineLafer-
schleimsuppe, und ich esse sie,
und am Nachmittag fühle ich
mich schon bedeutend wohler.
„Weil der Äerr Professor gester» befohlen haben, ihn heute daran zu erinnern,
daß Sie gern einen Kalbskopf bestellen möchtenl"
Die H afersch leimsupp e
Eine Chestandstragödie von
Paul Alexandcr Schettler
Ich trat in den Neichshoss
wo ich mein Mittagessen ein-
zunehmen Pflege. „Sehe ich
rccht, §>err Schumacher, Sie
hier, alter Freund und Flit-
terwöchner?"
Eugen Schuhmacher erhob
sich mit etwas verlegcnem
Lächeln und reichte mir seine
biedere Rechte.
„Nun," fragte ich, als ich
an seincr Seite Platz nahm.
„Ist die junge Gattin ver-
reist, oder treibt Sie die
Sehnsucht in Ihr altes
Stammlokal?"
„Nein!" brummte er.
„Nichts davon, nur L)unger,
ganz allein Äunger!"
„L>m!" nickte ich verständ-
nisvoll und sah seinem „Ein-
hauen" zu. „Lllso §>unger?"
„Ia," sagte er mit vollen
Backen an einem Beessteak
Bei Mutter Grün
kaucnd, „wissen Sie, ich hielt
es nicht mehr ans, nein,
wirklich nicht, immer und
civig — Laserschleimsuppe!"
„Laserschleimsuppe?" er-
staunte ich.
„Iawohl, ganz richtig,
L>aferschleimsuppe! — O, ler-
nen Sie die Frauen aus-
kennen! We»n Sie wüßten,
was ich gelitten habe, seit ich
— nun, seit ich vor einigen
Wochen, wie das schon ein-
mal vorzukommcn pflegt, mit
etwas verdorbenem Magen
nach Äaus kam.
„Schatz, weißt du, ich koche
dir eine L>aferschleimsuppe,"
meint meine Frau besorgt,
die soll Wunder wirken!"
„Schön," sage ich, „koche
mir einc Lafcrschleimsuppe!"
ünd siekochtmir eineLafer-
schleimsuppe, und ich esse sie,
und am Nachmittag fühle ich
mich schon bedeutend wohler.