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Nr. 1226

ZeitschrifL für Humor und Kunst

249

D!e Laferschleimsuppe

And um mir meinen Schmcrz zu versüßen, wns tut sie?
Sie ißt mit mir zur Gesellschaft diese gräßliche L>afer-
schleimsuppe, sie, die es wahrlich nicht nötig hat, denn sie
ist das bliihende Leben selber!

Dies Beispiel weiblicher Aufopserung beschämt mich,
und ich sage tagelang kein Wort, sondern würge mit ihr
Tag sür Tag meine Äaserschleimsuppe herunter, eine Woche,
zwei Wochen lang....

Endlich kann ich nicht mehr. Die Lmferschleimsuppe
steht mir bis zum Lalse, schon ihr Name verursacht mir
Llebelkeit.

Ich ermanne mich also und opponiere.

Aber ich komme schön an. Es setzt sogar Tränen.

Schließlich erreiche ich, daß sie mir eine» Termin stellt,
wenigstens eine Woche noch, eine einzige Woche lang noch
soll ich diät leben, das heißt, die widerliche Laferschleimsuppe
zu mir nehmen.

Ich gebe nach, und siebenmal des mittags und sieben-
mal des abends vertilge ich unter fürchterlichsten Qualen
die Laferschleimsuppe. Ia, wenn ich nicht meine Selbst-
beherrschung hätte und meine Fran so liebte!

„Frauchen," sage ich eines Tages, „ich gehe zugrunde,
wenn das so weiter geht. Du verlangst Llnmögliches von
mir. Bekenne offen, was du mit mir vorhast, dahinter
steckt etwas. Diese weibliche Konsequenz ist unnatürlich."

Meine Frau wird erst rot, dann macht sie Ausflüchte,
schließlich willigt sie ein, mir „es" morgen sagen zu wollen.

Die ganze Nacht tue ich kein Auge zu. Ich zergrüble
mir den Kops: was würde ich denn ersabren, war ich am
Ende wirklich kränker gewesen, als ich angenommen hatte,
oder welche Gründe hatten meine Frau bestimmt, mich mit
dieser gemeingefährlichen Liaferschleimsuppe fortgesetzt zn
quälen?

Als ich des Mittags am nächsten Tage nach Äause
komme, leuchten die Augen meiner Frau in seltsam feier-
lichem Glanze.

Ich betrete das Eßzimmer . . . da liegt auf meinem
Teller — ein kleiner unscheinbarer neusilberner Löffel.

Ich sehe den Löffel an — und meine Frau.

„Aber Schatz!" lacht sie lustig auf, „siehst du denn nicht,
das hast du dir doch ,ergessenll Auf zehn Pakete Äafer-
flocken gibt es allemal solch einen kleine» Löffcl gratis zu."

„?"

„Schau, und wenn wir hundert Pakete verbrauchen,
bekommen wir ein ganzes Eßbesteck für zwei Personen um-
sonst. Bin ich nicht eine sparsame Lausfrau?"

Da nahm ich dcn Löffel in meine zitternden Finger,
brach ihn in zwei Teile und reichte die eine Lälfte meiner Fran.

„Redlich geteilt!" sagte ich, „denn du hastjamitgegeffen!"

!lnd dann floh ich unter dies gastliche Dach. ..."

Stumm reichte ich L>errn Schumacher meine Land und
bestellte mir ebenfalls ein Beefsteak, „aber mit recht viel
Zwiebeln, bitte!"

-

Lebenssrische und blühendes Aussehen

bis ins hohe Alter hinein ist nur denkbar bei vernünftiger
Lebensführung, zweckinäßiger Ernährung und viel Be-
wegung in reiner Luft. Ganz besonders kommt es auf
die Ernährung an. „Der volle
Segen der Gesundheit kann nicht

durch

Heilmittel und Wunderkünste son-
dern nur durch eine richtige Ernäh-
rung gewonnen werden, die den
Körper erhält und täglich verjüngt."

Das sind die Worte eines be-
kannten deutschen Arztes und Pro-
fessors. Zu einer zweckmäßigen
Ernährung gehört das allbekannte

Biornalz.

Das ist ein wohlschmeckendes,
billiges Nährmittel, weit und breit
geschätzt und beliebt. Es kräftigt
den Körper ungemein. Schlaffe,
welke Züge verschwinden, die Ge-
sichtsfarbe wird frischer und rosiger.
der Teint reiner. Bei blutarmen,
blassen, mageren, in der Ernäh-
rung heruntergekommenen Per-

sonen macht sich eine Hebung des Appetits, des Gewichts
und eine mäßige Rundung der Formen bemerkbar, ohne
daß lästiger Fettansatz die Schönheit der Formen beein-
trächtigt.

Biomalzist auch alleu durch Ueber-
arbeituug, Krankheit, Nervosität
heruntergekommenen Personen als
vorzüglich wirkendes Kräftigungs-
mittel zu empfehlen, ebenso altern-
denPersonen, Wöchnerinneu, stillen-
den Frauen und blassen Kindern.
BiomalzistvonProfessorenu.Ärzten
glänzend begutachtet

und im ständigen Gebrauch vieler
Kgl. Klinikeu., Manche Wieder-
verkäufer empfehlen etwas ande-
res als angeblich „ebenso gut".
Man lasse sich nicht beirren und
wende sich lieber an einen anderen
Wiederverkäufer, bei dem man ohne
Zögern erhält, was man verlangt.
Dose 1 und 1,90 M. Kostprobe
nebst Prospekt kostenlos durch die
Chem. Fabrik Gebr. Pater-
mann, Teltow-Berlin 34.

^.IIsiniAs InssrLtsnnllnnIims: kuüolt IVI08S6, Lnllollsen-IIxpsäitioll.
 
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