Nr. 1227
Zeitschrift für Humor und Kunst
11
nen, so wäre das schon
immer etwas gewesen.
Tante Lermmewar un-
zufrieden mit mir, als
ich ihr Bericht erstattete.
„Du hättest ihn gerade-
heraus ermuntern sollen,"
meinte sie; „das ist ja ein
zu schwerfälliger Klotz."
Der Klotz rührte sich
auch nicht weiterwährend
der letzten vierzehn Tage,
die wir noch in Rauschen
waren. And dann half es
nichts; wir mußten ab-
reisen. Lerr Drischkaleit
begleitete uns nach dem
Bahnhof. Er machtetrau-
rige Augen wie ein Bern-
hardiner.derseinen Lerrn
absahren sieht. !lnd Ku-
sine Klara sagte nicht ein-
mal „Ach ja!" und „Ach
nein!" sie hätte überhaupt
wohl kein Wort heraus-
gebracht.
Tante Lermine sah ein,
daß der Feldzug verloren
war. Aber wie ein gro-
ßer Feldherr dachte sie
bereits an den nächsten,
Lerr Drtschkalelt und der
Bohnenkuchen
Diese Möglichkeit schien
Lerrn Drischkaleit mitsol-
chem Grauen zu ersiillen,
daß er das Gespräch ab-
brach und Bernsteinstück-
chen zu sammeln begann.
Eine ganze Rocktasche
füllte er damit an, aber
nachher warf er den gan-
zen Vorrat wieder fort.
„Es war doch keins dabei
mit einem Insekk darin,"
erklärte er. „Die sind sehr
selten. Schade, daß ich
keins gefunden habe; viel-
leicht hätte es Ihr Fräu-
lein Kusine interessiert."
Es war allerdings sehr
bedauerlich, daß Lerr
Drischkaleit kein Stück
Bernstein mit einer darin
vor Iahrtausenden jäm-
merlich zu Grunde ge-
gangenen und für die
Nachwelt aufbewahrten
Fliege gesunden hatte.
Denn wenn er und Ku-
sine Klara darüber die
— „Eine solche Toilette können sich
nur ganz schlanke Figuren leisten."
— „Beängstigend. Man denkt, man
könne die Gestalt noch viel länger
^.IIsiniZs InssratenLnnalims: kuäoll ^osse, Lllnonsen-üxpsäition.
Zeitschrift für Humor und Kunst
11
nen, so wäre das schon
immer etwas gewesen.
Tante Lermmewar un-
zufrieden mit mir, als
ich ihr Bericht erstattete.
„Du hättest ihn gerade-
heraus ermuntern sollen,"
meinte sie; „das ist ja ein
zu schwerfälliger Klotz."
Der Klotz rührte sich
auch nicht weiterwährend
der letzten vierzehn Tage,
die wir noch in Rauschen
waren. And dann half es
nichts; wir mußten ab-
reisen. Lerr Drischkaleit
begleitete uns nach dem
Bahnhof. Er machtetrau-
rige Augen wie ein Bern-
hardiner.derseinen Lerrn
absahren sieht. !lnd Ku-
sine Klara sagte nicht ein-
mal „Ach ja!" und „Ach
nein!" sie hätte überhaupt
wohl kein Wort heraus-
gebracht.
Tante Lermine sah ein,
daß der Feldzug verloren
war. Aber wie ein gro-
ßer Feldherr dachte sie
bereits an den nächsten,
Lerr Drtschkalelt und der
Bohnenkuchen
Diese Möglichkeit schien
Lerrn Drischkaleit mitsol-
chem Grauen zu ersiillen,
daß er das Gespräch ab-
brach und Bernsteinstück-
chen zu sammeln begann.
Eine ganze Rocktasche
füllte er damit an, aber
nachher warf er den gan-
zen Vorrat wieder fort.
„Es war doch keins dabei
mit einem Insekk darin,"
erklärte er. „Die sind sehr
selten. Schade, daß ich
keins gefunden habe; viel-
leicht hätte es Ihr Fräu-
lein Kusine interessiert."
Es war allerdings sehr
bedauerlich, daß Lerr
Drischkaleit kein Stück
Bernstein mit einer darin
vor Iahrtausenden jäm-
merlich zu Grunde ge-
gangenen und für die
Nachwelt aufbewahrten
Fliege gesunden hatte.
Denn wenn er und Ku-
sine Klara darüber die
— „Eine solche Toilette können sich
nur ganz schlanke Figuren leisten."
— „Beängstigend. Man denkt, man
könne die Gestalt noch viel länger
^.IIsiniZs InssratenLnnalims: kuäoll ^osse, Lllnonsen-üxpsäition.