Nr. 1227
Zeitschrift für Huirror und Kunst
15
Lerr Drischkaleit und der Bohnentuchen
heftiger und nahm dann einen gewaltigen Schluck Kaffee,
als wollte er irgend eine Verlegenheit darin ertränken. And
dann aß er weiter, bis sein Teller leer war.
Tante Lerrnine wurde ganz blaß. Sie zog den Kuchen
zu sich heran und sah forschend die Innenseite an. „Gott,
die Nosinen sind alle nach außen gekommen," sagte sie so
nebenbei. Aber ihre Lände zitterten. Sie mußte sich geirrt
haben; wie ein Falschspieler saß sie da, der ein Kapital
gesetzt hat und seinen Trick mißlungen sieht. And dann, als
wäre es ihr nur noch um Klarstellung zu tun, wo die zweite
Bohne steckte, nicht darum, sie weislich zu dirigiersn, zerschnitt
sie den ganzen Kuchen, in so dünne Stücke, daß sie mit dem
Messer notwendig irgendwo auf die Bohne treffen mußte.
Aber es war keine Bohne mehr da. And ob wir dann auch
aßen, als würden wir nie mehr etwas zu essen bekommen, —
eine Bohne wurde doch nicht gefunden. Kusine Klara sah
die ihrige mit traurigen Augen an.
Äerr Drischkaleit war noch stiller als sonst. Anvermutet
verabschiedete er sich; er hätte noch eine Besorgung zu
machen. Aber wir hatten den gleichen Weg, und ich ging
ein Stück mit ihm. Auf einmal zog er einen Zahnstocher
heraus. „Entschuldigen Sie, aber ich habe mir da etwas
so sehr fest zwischen zwei Zähne gebissen, — ein Stück von
der Bohne."
Beinahe hätte ich ihm derb auf die Schulter geschlagen.
„Aber Lerr Drischkaleit, — Sie haben die Bohne gehabt^
And Sie haben ste ausgegessen?"
Em wenig wässerige Trauer lag in den treuen Bern-
hardineraugen, als Lerr Drischkaleit erklärte: „Aber ja
doch! Aus einmal merkte ich, daß ich die Bohne in meinem
Vergleich — „Finden Sie mich auch so dick,
Lcrr Professor?"
— „Oh, der Amfang der Erde beträgt
vierzig Millionen Meter, was wollen
da Ihre lumpigen drei besagen."
vie gseignetstsn pkotogrspkisvken üpparate kür clie Zommerfrisotis sinä äie ^rnemann-Lsmei'ss
mit ^rnsmsnn-OoppsI-^nastigmst. LorgkLItiß Zearbsitsts, unbsclinZt ruvsrlsssigs IvlocisIIs sckon ru Zsnr billigsn f^rsissn. Vsrlsngsn
3is üis rslok illustrisrts Oamsrs-I^rsislists uncl clis Sstsiliß-unZsbscünZunZsn eurn 1v 0O0 IVlsrlc-üubilÄums - ^rsisausscbrsibsn 1814! ^
LÜIoiniAS InssrLtenLnuLlims: kuäolf blosss, L.nnonsen-Hxxeäitioo.
Zeitschrift für Huirror und Kunst
15
Lerr Drischkaleit und der Bohnentuchen
heftiger und nahm dann einen gewaltigen Schluck Kaffee,
als wollte er irgend eine Verlegenheit darin ertränken. And
dann aß er weiter, bis sein Teller leer war.
Tante Lerrnine wurde ganz blaß. Sie zog den Kuchen
zu sich heran und sah forschend die Innenseite an. „Gott,
die Nosinen sind alle nach außen gekommen," sagte sie so
nebenbei. Aber ihre Lände zitterten. Sie mußte sich geirrt
haben; wie ein Falschspieler saß sie da, der ein Kapital
gesetzt hat und seinen Trick mißlungen sieht. And dann, als
wäre es ihr nur noch um Klarstellung zu tun, wo die zweite
Bohne steckte, nicht darum, sie weislich zu dirigiersn, zerschnitt
sie den ganzen Kuchen, in so dünne Stücke, daß sie mit dem
Messer notwendig irgendwo auf die Bohne treffen mußte.
Aber es war keine Bohne mehr da. And ob wir dann auch
aßen, als würden wir nie mehr etwas zu essen bekommen, —
eine Bohne wurde doch nicht gefunden. Kusine Klara sah
die ihrige mit traurigen Augen an.
Äerr Drischkaleit war noch stiller als sonst. Anvermutet
verabschiedete er sich; er hätte noch eine Besorgung zu
machen. Aber wir hatten den gleichen Weg, und ich ging
ein Stück mit ihm. Auf einmal zog er einen Zahnstocher
heraus. „Entschuldigen Sie, aber ich habe mir da etwas
so sehr fest zwischen zwei Zähne gebissen, — ein Stück von
der Bohne."
Beinahe hätte ich ihm derb auf die Schulter geschlagen.
„Aber Lerr Drischkaleit, — Sie haben die Bohne gehabt^
And Sie haben ste ausgegessen?"
Em wenig wässerige Trauer lag in den treuen Bern-
hardineraugen, als Lerr Drischkaleit erklärte: „Aber ja
doch! Aus einmal merkte ich, daß ich die Bohne in meinem
Vergleich — „Finden Sie mich auch so dick,
Lcrr Professor?"
— „Oh, der Amfang der Erde beträgt
vierzig Millionen Meter, was wollen
da Ihre lumpigen drei besagen."
vie gseignetstsn pkotogrspkisvken üpparate kür clie Zommerfrisotis sinä äie ^rnemann-Lsmei'ss
mit ^rnsmsnn-OoppsI-^nastigmst. LorgkLItiß Zearbsitsts, unbsclinZt ruvsrlsssigs IvlocisIIs sckon ru Zsnr billigsn f^rsissn. Vsrlsngsn
3is üis rslok illustrisrts Oamsrs-I^rsislists uncl clis Sstsiliß-unZsbscünZunZsn eurn 1v 0O0 IVlsrlc-üubilÄums - ^rsisausscbrsibsn 1814! ^
LÜIoiniAS InssrLtenLnuLlims: kuäolf blosss, L.nnonsen-Hxxeäitioo.