30
Meggendorfer-Blätter, München
Nr. i:
Die Blumen
Kennerin einige Tage wohl
wollend aufdiesen armseligen
Blüten ruhen und ihnen erst
dadurch einen unvergleich-
lichen Wert verleihen."
!lnd um alle weiteren
Einwcndungen der entzückten
Frau Oberinspektor Müller
abzuschneiden, begann sie ein
Wüten unter den herrlichsten
ihrer Lieblinge, daß es eine
hungrige Kuh erbarmt hätte.
!1nd erst, als beide Lände
die Fülle kaum mehr zu um-
fassen vermochte», hielt sie
damit inne und überreichte
der Freundin den duftenden
Naub.
Mit gerührter Stimme
und überschwenglichen Dan-
kesäußcrungen ließ sich Frau
Oberinspektor Müller end-
lich bewegen, das kostbare
Geschenk anzunehmen, und
wie eine Düte Eier trug sie
den Strauß davon.
Wehmütig blickte ihr
Frau Karpf nach. „Ach,
meineschönen Blumen,meine
süße Lerzenslabe," seufzte
sie, „diese begehrliche Person
hatte wirklich eine so raffiniert unverschämte Art, mich um
meine Lieblinge zu beschwätzen, daß ich mich ohne Wider-
stand in die schmerzliche Notwendigkeit fügen mußte."
And die Frau Ober-
inspektor Müller? Gering-
schätzig führte sie den Blu
menstrauß ein paarmal an
die Nase und betrachtete ihn
mit übelgelaunten Blicken.
„Es ist doch höchstwider-
wärtig von dieser eitlen
Person, mir dieses Kraut
aufzudrängen, daß ich kaum
weiß, wo ich meine Äände
lassen soll. !lnd dann denken
diese Leute in ihrer länd-
lichen Einfalt noch Wunder
was sie einem damit antun.
Ich geniere mich wirklich,
mit dieser plundrigen Deko-
ration in die Stadt einzu-
ziehen."
„Fahre hin!"
!lnd damit warf sie die
Blumen zum Fenster des
cilenden Zuges hinaus.
L. A. Sennig
Gloffe
Llnser Gemüt sei wie
eine Wetterprognose: vor-
wiegend heiter. Wenn's
auch nicht zutrifft.
Neuzeitlich — „Muß inan hier eine Kurtaxe zahlen?"
— „Eine Kurtaxe nicht, aber eine Kraxeltaxe. Der Berg
gehört nämlich dem Lotelbesitzer."
Nebenzweck
— „Lau doch net gar so in' Tisch eini, Grasser, der Lärm
kunnt ja an Toten aufwecken."
— „Grad deswegen. Mei Alte schlaft mir sonst ein, und
wenn s' Schlaf kriegt, will s' hoam."
ttp. 1228. 9. lull 1914. In8si-iionss6di1Iir6n rZespLli. iionpareille^eilö 1 klLrk. KNginigö Inseraten-LrmLdme dei stIItl01s H/IO886, IlliilllNLLil'iXPK^Ilit
kostbörvx A. 3.05, untsr t^rouLbanll A. 3.L5. In Oesterrejok-IInxarn X 8.60, k'ostdsTu^ X 3.85, unter Xrsn?:bantj X 4.—. li'ür äi/ aväersn Kiänäsr äes ^Vsjtpostvsrsir
nntsr Xreurbanä A. 4.30 — Xr. 5.50. Xinrsino Nummsr 30 kfx. oä 86 b. — 8»1on-Xekt»u8x»b6 s14täxj^), )äkrl. 26 Hstto ä 50 pfe. 06. 60 b nur äurek 6sn kuokkanäe
Uliren uncl Lolckivnren,
pbotoarlilcel, felckstecli,
Rpreclinikiscliinen, lVlusili-
instrumente, Spielvvsren,
Kokfer u. s vv.
tiatalo^e ^ratis unä franko tietsrft
. SsIIs/Uiianos-Str.Z
KkbejmnjLS
der Nilwidersteh lii
keit im Damen-Verkel
Uilterweismlg - iu d
feinereu Kiiiist u d
Liebes-Strategie »>
dcs cavuliermtiftigen Anft'
tens, mit Musteril siegreict
(Yespräche u. oiigiueller t'l
kuüpfnugs- n. (5oliversatil>l'
Phraseu ci. d. Promeuade, Ba
beim Neudez'vüus. Liebk-serklärilllge
Auleitnng zur Schlagsertigkeit bei Nnz
gäiibkcheu, Sprödeu. Verschlosseu X 1,
lVrief»..). rioüa's Verlae, L^ipris ^
^k//ru/rFs-, ^erc/auu/rFL- uuc/ ^/uke/'/er'öso/'^a/re u/rc/ c/s/' A/a/'/rweFe, F6Fe/r A/r6u//rakrs//rrrL,
^sk^/na, ^uc^skäuc/e va/r ^/r^ue/rra u/rc/ va/r ^u/rFe/r- uuc/ ^r/)/)6/r/e//e/r/ru/rc/u/r^e/r.
^/'//r^- rr/rc/ Äac/e^u/'e/r — Au^a/akr'o/re/r — 2'/rell//rakr'sc^6 §t<a//r//re/7r.
Als/ür'//che
§/'0L/)e^/6 c/u/'c/r c/r'e 9^u/-^o//r/urL§r'c)/r.
<§//rL6/'WasL6/', 6//r§e/' ^?as/r//e/r, zra/u/'/. 6//rse/'(2ue//sa/r
Meggendorfer-Blätter, München
Nr. i:
Die Blumen
Kennerin einige Tage wohl
wollend aufdiesen armseligen
Blüten ruhen und ihnen erst
dadurch einen unvergleich-
lichen Wert verleihen."
!lnd um alle weiteren
Einwcndungen der entzückten
Frau Oberinspektor Müller
abzuschneiden, begann sie ein
Wüten unter den herrlichsten
ihrer Lieblinge, daß es eine
hungrige Kuh erbarmt hätte.
!1nd erst, als beide Lände
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fassen vermochte», hielt sie
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der Freundin den duftenden
Naub.
Mit gerührter Stimme
und überschwenglichen Dan-
kesäußcrungen ließ sich Frau
Oberinspektor Müller end-
lich bewegen, das kostbare
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wie eine Düte Eier trug sie
den Strauß davon.
Wehmütig blickte ihr
Frau Karpf nach. „Ach,
meineschönen Blumen,meine
süße Lerzenslabe," seufzte
sie, „diese begehrliche Person
hatte wirklich eine so raffiniert unverschämte Art, mich um
meine Lieblinge zu beschwätzen, daß ich mich ohne Wider-
stand in die schmerzliche Notwendigkeit fügen mußte."
And die Frau Ober-
inspektor Müller? Gering-
schätzig führte sie den Blu
menstrauß ein paarmal an
die Nase und betrachtete ihn
mit übelgelaunten Blicken.
„Es ist doch höchstwider-
wärtig von dieser eitlen
Person, mir dieses Kraut
aufzudrängen, daß ich kaum
weiß, wo ich meine Äände
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mit dieser plundrigen Deko-
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„Fahre hin!"
!lnd damit warf sie die
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L. A. Sennig
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Llnser Gemüt sei wie
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auch nicht zutrifft.
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— „Eine Kurtaxe nicht, aber eine Kraxeltaxe. Der Berg
gehört nämlich dem Lotelbesitzer."
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— „Lau doch net gar so in' Tisch eini, Grasser, der Lärm
kunnt ja an Toten aufwecken."
— „Grad deswegen. Mei Alte schlaft mir sonst ein, und
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ttp. 1228. 9. lull 1914. In8si-iionss6di1Iir6n rZespLli. iionpareille^eilö 1 klLrk. KNginigö Inseraten-LrmLdme dei stIItl01s H/IO886, IlliilllNLLil'iXPK^Ilit
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