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Meggendorfer-Blätter, München

f!n's gnscüge sinsulnin vnm jungen Hei'rn
^in Lriekniien, u/nmit e? clss kinsnlinci ssni^Ie.

Lr ksme selbei' rum k^nsulnici gni'n,
llnnli leiclni', — ils 5ilrl js clie Lnuvni'nsnln.

llns sinsulnici külill, u/in clns Ilni'/n spniclil.

Nnt mnnnlini'ln! nuk clns Li'inknlinn ru sngnn.
llie vni'nnlimlini! clulllni clns nkknn ninlit;
llsL Iiinsnlinn muk kinimlinli 6ie kintu/ni'I Ii'sgnn.

llss Iiiesclinn Ist nnnli ein Iiscmlns Kincl,
ks u/cld sinli clin Lninksnlisft nnnli niclit nu clnulnn.
llnnli u/nil msn ns u/ünsntil, sn clinnt ns gnnnliu/incl,
Lnli'nu uncl vnnstnlilnn clnn jungnn Keulnn.

llsn Iiinsnlinn u/incl u/scliLnn, clsnn knmmt u/nlil clin Xnil,
lls Iisl IIin nin jnmsncl msnnlins nu ssgnn,

Uncl kinsnlinn Isl sunli nun ünlu/ni'l bnnnil.

UIni' u/Incl kün ciss binsnlinn clsnn Lninkn tnsgnn?

Nun, blesnlinn isl nlnlit sus vnnnelimnm lisus,
Uncl isl sunli clin HnIu/ni'I nlnlit minclni' gnüncllinli,
ks snlilnkl u/ntil ninmsncl m!I Lnlsnlisflnn sus, —
llss Kinsclinn bnsni'gt clss clsnn linlini' müncllinli.

In der Leihbibliothek

— „Sie wechseln ja die Bücher so oft, Iungfer
Köchin, da liest wohl Ihre Gnädige sehr rasch?"

— „Rasch nicht gerade. Sie liest halt von
vorn ein paar Seiten und von hinten ein paar,
und das in der Mitte läßt ste aus."

Stimmt

Sommergast: „And so was nennt Jhr
Sommerfrische?"

Vauer: „Wir net, d' Stadtleut'I"

Ausrede

Freund: „Das ist doch aber schon ziemlich
stark, was du dem Weine an Wasser zusetzt."
Weinhändler: „Was willst du? Ich bin
eben jetzt Anhänger der Abstinenzbewegung."

Der Brillantring Von Peter Robinson
Er saß am Nebentisch und war eben mit
dem Effen fertig geworden. Ein Schnitzel
hatte er gegessen und viel Brot dazu, sehr
viel Brot. Ieht strich er die Krümel vom
Tischtuch in die hohle Land und verstreute
sie dann bedächtig auf den Boden. Das
Dutzend Spatzen, die in dem kleinen Garten-
lokal ansässig zu sein schienen, stürzte sich darauf,
zuerst noch in äußerlicher Eintracht, dann, als
der Krümel weniger wurden, voll Eifersucht
und Brotneid. Sie fraßen sich gegenseitig die
Bissen vor den Schnäbeln weg; ste schimpften,
und innerlich wünschte jedenfalls einer dem
andern die Pest an den Lals, — oder eine
entsprechende Spatzenkrankheit.

Er wandte sich halb zu mir; die Furchen
in seinem alten bartlosen Komödiantengesicht
vertieften sich. „Gemein, nicht wahr? Menschlich
gemein! — Ich sage nämlich nie hundsgemein;
ich sage immer menschlich gemein. Es ist viel
richtiger. Aber so ist es einmal. Konkurrenz,
überall Konkurrenz! Der eine will den andern
ausstechen, von der Krippe schieben. Keiner
gönnt dem andern was, — nicht mal das,
was für ihn selbst garnicht bestimmt ist. O
nein! Was ich nicht haben kann, das sollst
du auch nicht haben, mein lieber Nächster!
Wenn es mir dreckig geht, dann soll es dir
auch dreckig gehn. — So ist es doch, nicht
wahr? Ia, da kann mancher was erzählen.
Aber was mir einmal passiert ist, — ich glaube,
die Gallensteine, an denen ich nach der Dia-
gnose eines erfahrenen Arztes leide, rühren
davon her. Noch heute könnte ich vor Wut
platzen. Und es ist doch schon, — warten Sie
mal! — Lerrgott noch mal, ganze dreißig
Iahre ist das jeht her.

Damals hatte die Stadt, wo die Geschichte
passterte, knapp ein Drittel der Einwohner, die
ste heute zählt. Sie hat sich riesig entwickelt.
Aber sie war damals auch schon eine recht
betriebsame, wohlhabende Mittelstadt. Es gab
da eine ganze Menge reicher Leute. Sie hatten
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