144 Meggendorfer-Blätter, München
UeberfliWge?rage
?olgt äem LNtz ein vonnerksgchen,
vstz es kst clen kauben stört,
Frsgt crlchsvcken ott äen snäern
kiner: ,cha!t äu äas getzort?"
Bg,
Dilemma
Iunge Frau: „Zu dumm,
das eine Kochbuch schreibt drei
Eier zu diesem Gebäck vor, das
andere fünf . .
Gatte: „Da würde ich den
Durchschnitt nehmen: vier!"
— „Ia, ich habe aber nur zwei!"
— „llnd was hat dich der nette
Füllsederhalter gekostet?"
— „Zwölf Mark und schon ge-
füllt, bitte!"
— Zwei Gauner haben gleich
einen ganzen Geldschrank ge-
stohlen und öffnen ihn nun
daheim.
— „Was? Nichts drin? Solch
eine Gemeinheit!"
— „Na, das macht nichts. Wir
haben ihn nun einmal da und
legen nun eben unsere Erspar-
nisse hinein."
Beim Nendezvous Dame: „Das Bild,
das ich Ihnen übersandte, stammt allerdings aus
einer früheren Zeit."
Lerr: „Ia, ich hab's gesehen; das muß gleich nach
derErfindung derPhotographie gemachtworden sein."
Ein gut erzogener Ehemann
„Donnerwetter, zwöls Ahr, was wird meine Frau sagen!"
— „Ich denke, die ist verreist!"
— „Ach ja, aber was würde fie sagenl"
kckenntms
W äie lleäanken, äie man ckenken
mag,
kestehen leii äem ersten
Schöplungstsg;
llnä aile vichies, venker unä
llerkünäer
Sinä glückliche kntäecker blost unä
öinäer.
W.
Perminus leclinicus
Der junge Stange sühlt sich
zum freien Künstler geboren.
Aber er ist nur Referendar beim
Oberlandesgericht in Altenwer-
der. And ein Reserendar in
Altenwerder ist alles andere eher
als srei, und künstlerische Am-
bitionen darf er auch nicht haben.
Löchstens darf er in dem von
der Frau Oberlandesgerichts-
präsident patronifierten Lieb-
habertheaterstch betätigen. Oder
vielmehr: er muß es sogar.
Aber das ist auch alles andere
eher als künstlerisch. Jn Alten-
werder befinden sich außer dem
Oberlandesgericht noch das
Amtsgericht, die Regierung, die
Landschaft- und die Steuerdirek-
tion. Bei so vielen Beamten
in einer kleinen Stadt wird na-
türlich streng daraus geachtet,
daß jeder fich auf dem ihm durch seinen Rang zukommen-
den Plahe hält.
Darunter leidet der junge Stange. Neulich fährt er
auf ein paar Tage zur Erholung nach Königsberg. In der
Bahn lernt er einen glattrasier-
ten Lerrn kennen, einen Schau-
spieler, einen freien Künstler. Der
junge Stange seufzt: „Ia, Siv
haben es gut! Aber ich! Das
bischen Liebhabertheater hilst mir
auch nicht. Wenn Sie wüßten,
wie unsereiner vom Kastengeist
abhängtl"
„Kastengeist?" wiederholt der
Komödiant. „Na, erlauben Sie
mal, — unsereins hängt doch erst
recht vom Souffleur ab!"
Monolog
— „Ist das ein elender Fraß! Ein
Glück,daß ich keinGeld bei mir hab."
— „Ganz reizend steht Ihnen diese Volkstracht, meine
Damen! Sie sehen wie zwei echte Sennerinnen aus."
— „Das hat Papa auch gemeint. Gerade, ehe Sie kamen,
Lerr Stapsky,hater gesagt: euch fehltnurnochdasRindvieh."
Protest
— „Ihr Bräutigam, Nosa, ge-
fällt mir nicht so recht!"
— „Aber gnädige Frau, der hat
von seiner vierjährigen Zucht-
hausstrafe wegen guter Führung
nur zwei Drittel zu verbüßen
brauchen I"
UeberfliWge?rage
?olgt äem LNtz ein vonnerksgchen,
vstz es kst clen kauben stört,
Frsgt crlchsvcken ott äen snäern
kiner: ,cha!t äu äas getzort?"
Bg,
Dilemma
Iunge Frau: „Zu dumm,
das eine Kochbuch schreibt drei
Eier zu diesem Gebäck vor, das
andere fünf . .
Gatte: „Da würde ich den
Durchschnitt nehmen: vier!"
— „Ia, ich habe aber nur zwei!"
— „llnd was hat dich der nette
Füllsederhalter gekostet?"
— „Zwölf Mark und schon ge-
füllt, bitte!"
— Zwei Gauner haben gleich
einen ganzen Geldschrank ge-
stohlen und öffnen ihn nun
daheim.
— „Was? Nichts drin? Solch
eine Gemeinheit!"
— „Na, das macht nichts. Wir
haben ihn nun einmal da und
legen nun eben unsere Erspar-
nisse hinein."
Beim Nendezvous Dame: „Das Bild,
das ich Ihnen übersandte, stammt allerdings aus
einer früheren Zeit."
Lerr: „Ia, ich hab's gesehen; das muß gleich nach
derErfindung derPhotographie gemachtworden sein."
Ein gut erzogener Ehemann
„Donnerwetter, zwöls Ahr, was wird meine Frau sagen!"
— „Ich denke, die ist verreist!"
— „Ach ja, aber was würde fie sagenl"
kckenntms
W äie lleäanken, äie man ckenken
mag,
kestehen leii äem ersten
Schöplungstsg;
llnä aile vichies, venker unä
llerkünäer
Sinä glückliche kntäecker blost unä
öinäer.
W.
Perminus leclinicus
Der junge Stange sühlt sich
zum freien Künstler geboren.
Aber er ist nur Referendar beim
Oberlandesgericht in Altenwer-
der. And ein Reserendar in
Altenwerder ist alles andere eher
als srei, und künstlerische Am-
bitionen darf er auch nicht haben.
Löchstens darf er in dem von
der Frau Oberlandesgerichts-
präsident patronifierten Lieb-
habertheaterstch betätigen. Oder
vielmehr: er muß es sogar.
Aber das ist auch alles andere
eher als künstlerisch. Jn Alten-
werder befinden sich außer dem
Oberlandesgericht noch das
Amtsgericht, die Regierung, die
Landschaft- und die Steuerdirek-
tion. Bei so vielen Beamten
in einer kleinen Stadt wird na-
türlich streng daraus geachtet,
daß jeder fich auf dem ihm durch seinen Rang zukommen-
den Plahe hält.
Darunter leidet der junge Stange. Neulich fährt er
auf ein paar Tage zur Erholung nach Königsberg. In der
Bahn lernt er einen glattrasier-
ten Lerrn kennen, einen Schau-
spieler, einen freien Künstler. Der
junge Stange seufzt: „Ia, Siv
haben es gut! Aber ich! Das
bischen Liebhabertheater hilst mir
auch nicht. Wenn Sie wüßten,
wie unsereiner vom Kastengeist
abhängtl"
„Kastengeist?" wiederholt der
Komödiant. „Na, erlauben Sie
mal, — unsereins hängt doch erst
recht vom Souffleur ab!"
Monolog
— „Ist das ein elender Fraß! Ein
Glück,daß ich keinGeld bei mir hab."
— „Ganz reizend steht Ihnen diese Volkstracht, meine
Damen! Sie sehen wie zwei echte Sennerinnen aus."
— „Das hat Papa auch gemeint. Gerade, ehe Sie kamen,
Lerr Stapsky,hater gesagt: euch fehltnurnochdasRindvieh."
Protest
— „Ihr Bräutigam, Nosa, ge-
fällt mir nicht so recht!"
— „Aber gnädige Frau, der hat
von seiner vierjährigen Zucht-
hausstrafe wegen guter Führung
nur zwei Drittel zu verbüßen
brauchen I"