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224 OLSbS

-S) Meggendorfer-Blätter, München

verloren."

— „Praktisch wird er nach dem Manöver das ganze los werden."

Gedankensplrtter

Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er anch Verstand;
wem er aber Verstand gibt, dem gibt er sehr häufig kein Amt.

F. Sch.

Vorsichtig

Frau: „Warum kündigen Sie? Wir sind mit Ihnen ja
ganz zufrieden!"

Köchin: „Mag schon sein, aber jetzt haben's schon einigemal,
grad wenn mein Schatz da war, Krach mit Ihrem Gatten ge-
habt, und das kann ihm doch keine Lust zum Leiraten machen!"

Der Ansporn

Auf einem Spaziergang durch den Park stieß ich
auf Lerrn Besthorn, den dicken Lerrn Besthorn, der
schon seit sechs Iahren nach Marienbad soll, dem
dann aber jedesmal das Geld zu leid getan hat.
Denn siir die Kosten solch einer Marienbader Reise,
na, da kann man sich schon eine Neihe angenehmer
Solo-Soupers leisten. And von solchen ist Lerr
Besthorn ein großer Freund.

Lerr Besthorn saß auf einer Bank, im aus-
giebigen Schatten einer Linde. Die Bank aber stand
dicht neben einem kleinen Abhang, und eben darum
>var sie ein angenehmer Aussichtspunkt, von dem man
behaglich aus eine sonnenüberglühte Wiese schauen
konnte. Kerr Besthorn schaute gerade diesen Abhang
spähend hinunter; in der Rechten hielt er ein Porte-
monnaie, und das war geöffnet. Er schien mit einer
Aeberlegung beschäftigt. Und dann, mit einem Ruck
der Entschlossenheit, entnahm er dem Portemonnaie
ein Fünsmarkstück und ließ es behutsam den Abhang
hinunterrollen, >voraus er sich schnaufend erhob, dem
Geldstück, aber kletternd, nicht rollend, nachfolgte,
eine Weile im Wiesengrase herumkrabbelte und dann
gerötete», aber zufriedenen Antlitzes wieder herauf-
gestiegen kam.

Jch erkundigte mich: „Was stellen Sie denn da
a», Lerr Besthorn? Wollen Sie sich etwas von
Ihrem Fett abarbeiten?"

Er zeigte mir seine offene Land. Aus der geräumige»
Fläche lag das Fünsmarkstück, aber daneben noch ein Zehn-
pfennigstück. „Sehen Sie, — der Groschen ist mir vorhi»
-runtergefallen. Ich hatte ihn herausgenommen, um ih»
nachher für die Trambahn bereit zu haben, wissen Sie!
Nu» lag der Grosche» da unten. Sollt' ich ihn liegen
lassen? I wo, wird mir einfallen! Ein Groschen kommt
zum ander». Aber für eine» Groschen hinunterklettern,
da i» die Sonnenglut hinein, — wissen Sie, das kostet
doch innnerhin etwas Aeberwindung. Na, da hab' ich >»ir die
Arbeit eben ein bißche» lohnender gemacht." Gedanenfls

Der Aufschneiöer

Ein Neger ging um Mitternacht
Am Nordpol jüngst spazieren,

Und neben ihm hüpft ungestüm
Lin Ichthposaurusungetüm,

Das wollt' sich amüsicren.

Was schreit ihr da? — Der Noräpol sei
So leicht nicht ;u erreichen.

Es leben keine Neger dort,

Zu kalt für jene sei der Grt! —

2ch will den Gründen weichen.

Auch gäb' es dort nicht Mitternacht!

— Wie eure Stimmen schwirren —
Selbst mit Sen Eauriern hätt' es Not,
Die Sorte sei schon lange tot,

— Schon gut, ich kann mich irren!

Nur wieder still! — Wollt ihr euch nicht,
Zu glauben mir, bequemen.

Daß irgendwo unü irgenüwann
Linmal spazieren ging ein Mann,

Das laß ich mir nicht nehmen!

— „Eigentlich müßte ich Sie anzeige»; ich will aber nichts gesehen haben!"
Obstdieb: „Schönen Dank auch, Äerr Doktor. Lier »ehmen Sie 'n
paar Aepfel sür Ihre Kinder mit!"
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