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244 Meggendorfer-Blätter, München

Modernisiertes

Sprichwort

Dramendichter: Frisch
verfilmt, ist halb gewonnen.

Rechtfertigung

Bei den Freiübungen
fällt es dem Anteroffizier
auf, daß der Landwehrmann
Flechserl troh des Komman-
dos „Fersen — heeebt" ruhig
stehen bleibt.

Auch bei wiederholtem
Kommando rührt sich der
Landwehrmann nicht vom
Platze.

„Fersen — heeeebt, habe
ich kommandiert, das geht
auchSie an,Flechserl," haucht
ihn der Unteroffizier an.

Aber Flechserls Füße bleiben
wie angewurzelt am Boden
haften, obgleich sein Gesicht
so rot ist, als hätte er Zent-
nergewichte gestemmt. Wut-
schnaubend eilt nach Been-
digung der ilebung der Anter-
offizier zum Feldwebel und
meldet den Angehorsamen.

„Was soll das heißen, Flechserl," wettert der Feldwebel, „daß Sie
die Kommandos nicht ausführen?"

„Zu Befehl, Lerr Feldwebel. das habe ich ja getan," erwidert Flechserl,
„aber da die Stiefel, die ich gefaßt habe, viel zu groß für mich sind,
kann man es eben nicht sehen." E. L.

Abstinenz

Lerr: „Ich habe täglich mit vier Maß Bier vollkommen genug!"

Wamperl: „Lören's mir auf,.ich möcht von der Abstinenz

nix wissen!"

Vorsichtig

Leiratsvermittler lz»m Fa«ot»m>: „Telephonieren Sie einmal dem
Müller, der sechs Töchter bei uns angemeldet hat, es soll eine einem
vorgestellt werden, aber betonen Sie, daß nur eine kommen soll, . . .
daß nicht wieder wie neulich alle sechs gelaufen kommen!"

Beiur Lunaball

— „Natürlich, so leichte Ware wie du bleibt am

— „Willst du etwa behaupten, daß dich dein
hinunler gezogen hat?"

längsten oben."
Portemonnaie

Nachhilfe

Meisterin: „Warum streust
du dir denn gar so viel Salz
ins Essen?"

Lehrling: „Daß es ein
bisserl mehr wird."

Andeutung

Der reiche Kohn hat den
armen Schulfreund Itzig zum
Effen geladen. Er ertappt
ihn, wie er eben einen der
Silberlöstel verschwinden las-
sen will, da sagt er zu ihm:
„Itzig, iach hab dich geladen
auf einen ,Löffel Srippen'
aber nix auf Suppenlöffel!"

Schicksalstticke

— „Eine Gemeinheit ist's doch, Kinder, daß wir den Regulator grad am
letzten Tag vom Oktoberfest gewonnen haben. Lätten wir ihn am ersten
Tag gekriegt, da hätt' uns die Mutter jede» Tag auf die Wiese gehn laffen."

Leelenwanäerung

Der Leberkäse spricht:
prangenä frisch ais Lebcrkäse
öeh' ich zwischen saft'gen Zchinken
Iungfer kvathrin' unä Therese
Don äer Ztraße her mir winken.

Dennoch muß ich übrigbleiben.
Nüchstens nimmt mich sort äer Meister,
Zchneiäek mich in feine Lcheibcn
Anä zecquetscht mich ganz zu lsleifter.

Anä sie ftoßen ohne Gnaäe
Alich in einen grosten Wcitling,

Anä sie ftopfen mir äem Brate
Mich in einen äicken Zaitling,

Dast als Wurft ich wohlgeborgen
Fei're sroh ein kluferftehen,

Daß äie Leute mich am Morgcn
tlhnungslos verwanäelt sehen.

Dennoch muß ich übrig bleiben.
Nächstens nimmt mich forc äer Akciftec,
Zchneiäet mich in feine Zcheiben
Anä zerquetscht mich gän; zu kileifter.

Bin ich auch noch übernächtig,
ktäthe ahnt's nichc, nicht Thercse.
Frischgebacken, braun unä prächtig
Bin ich wieäer Leberkäse.

Ewig wechselnä so mein Wcscn
Leb' ich schon ein Menschenalter,

Balä in Würften, dalä in Ikäsen.

Dies mein Iubiläumspsalter.

F. Schrönghamer-Letmdal

Irrtum

Ländler: „Ich hätte eine sehr schöne Ahr,
flach und mit arabischen Ziffern."

— „Arabische Ziffern? Was soll ich damit?
Ich bin doch kein Beduine?"
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