14
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
Wie die Alten sungen . . . .
Jm Teutoburgerwald
Jn den Masurischen Seen
Sin Vorzug
6uf elner Bank vor selnem Haus
Da sitzl äer alte Baucr ttlaus;
Mohl um clie neunzig so herum.
Zein Haar ift weif;, sein Rücken krumm.
Anä schwer nur kann er von äcr Lre»'.
Doch ijc jein klug' noch blitzehc»,
Anä gern zu einem plausch geneigk
Dcr alte Munä sich wiliig zeigt.
Zo sah ich neulich auch äen Mann,
Anä teilnahmvo» trat ich hcran.
„Ift's nicht," so fragt' ich, „bitrerhart
Für einen Sreis so hochbejahrt,
Zolch eincn lirieg noch anzusehn?"
Weil ich so alt? Eraä äa ift's ichön'"
Zo ruft äer alte Bauer kvlaus
2n frcuäiger Begeistrung aus.
„Dcnn anno sicbz'g hart' ick zwei
Don meinen Lcuten bloß äabei,
setzt aber, wo ich neunzig bin,
setzt hab ich ihrer v.erzig ärin!"
C. A. Lennig
Verdeutschung
— „Der Müller wird nun serne ,?srkumeris äs I'sris' auch anders benennen
müssen!"
— „Er hat sie bereits umgetauft und zwar rn ,Mitteldeutsche Gutriecherei'."
hinäenburgs Leburtstag
i2. Ottob-r)
Nun nehmt äie slletgröblen 6Iiiscr
Nnä lüllt sie mit äem besten Äein,
heut' muh äer besten Msnner einem
kin lrobes sioch getrunlren sein!
sierr siinäenbmg hst heut Nedurtstsg.
Ihm sei äss volle 8lss geleert,
ver aus äes »sterlsnäes Ostmsrlr
vie Moslrorviter susgekehrt.
sieut rshlt er siebenunäsechrig Zrhre,
ver rvie ein lrischer Züngling äiosch
Nul äie llossken unä ksitsien,
vsh sll ihr llebermut erlosch,
ver stsrke ?sust gleich rvie ein sismmer,
Uuk jene llsuberhoräen tiel,
vsh slles, rvss noch Utem hstte,
var sichre llückwsrts nshm rum 2iel.
llnä rvenn sie sich noch einmsl rllhren,
sicrr siinäenburg ist schnell äsdei)
llnä schlsgt äss nieäeitrscht'ge hroppreug
vsnn gsnr unä gsr?.u Mus unä örei.
sieir siinäenburg, vvir grstulieren
llnä biingen beste (llünsche äsr,
Mt äss> vvir äiesen ksg noch keiern
vereinst in msnchem Dieäensjshr.
voch ei'nmsl nun äss 6Iss geküllt,
ks sei suk unser 6Iück geleert:
(llir können uns rvohl gistulieren,
vsh uns äer siinäenburg gehört!
— 0tt.
Kindliche Vermutung
— „Nicht wahr, die Lehrer haben im
Krieg den Aufkläiungsdienst?"
81 81
— „Aber liebe Frau Müller, jetzt jam-
mern Sie so. daß Ihr Mann mit fort
ist, und sonst haben Sie doch den gan-
zen Tag mit ihm gezankt?"
— „Ach Gott, eben das fehltmir jetztsso!"
Um Mitternacht
Lerr Wamperl: „Saxendi, was hat
denn das Schloß wieder amal? Das
ist ja heuie das reinste Sperrfort."
8! 81
Die Germanisierung Belgiens macht
rasche Fortschritte. So kann man in
Antwerpen fast täglich das schöne deut-
sche Licd hören: Was kommt dort von
der Löh'!
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
Wie die Alten sungen . . . .
Jm Teutoburgerwald
Jn den Masurischen Seen
Sin Vorzug
6uf elner Bank vor selnem Haus
Da sitzl äer alte Baucr ttlaus;
Mohl um clie neunzig so herum.
Zein Haar ift weif;, sein Rücken krumm.
Anä schwer nur kann er von äcr Lre»'.
Doch ijc jein klug' noch blitzehc»,
Anä gern zu einem plausch geneigk
Dcr alte Munä sich wiliig zeigt.
Zo sah ich neulich auch äen Mann,
Anä teilnahmvo» trat ich hcran.
„Ift's nicht," so fragt' ich, „bitrerhart
Für einen Sreis so hochbejahrt,
Zolch eincn lirieg noch anzusehn?"
Weil ich so alt? Eraä äa ift's ichön'"
Zo ruft äer alte Bauer kvlaus
2n frcuäiger Begeistrung aus.
„Dcnn anno sicbz'g hart' ick zwei
Don meinen Lcuten bloß äabei,
setzt aber, wo ich neunzig bin,
setzt hab ich ihrer v.erzig ärin!"
C. A. Lennig
Verdeutschung
— „Der Müller wird nun serne ,?srkumeris äs I'sris' auch anders benennen
müssen!"
— „Er hat sie bereits umgetauft und zwar rn ,Mitteldeutsche Gutriecherei'."
hinäenburgs Leburtstag
i2. Ottob-r)
Nun nehmt äie slletgröblen 6Iiiscr
Nnä lüllt sie mit äem besten Äein,
heut' muh äer besten Msnner einem
kin lrobes sioch getrunlren sein!
sierr siinäenbmg hst heut Nedurtstsg.
Ihm sei äss volle 8lss geleert,
ver aus äes »sterlsnäes Ostmsrlr
vie Moslrorviter susgekehrt.
sieut rshlt er siebenunäsechrig Zrhre,
ver rvie ein lrischer Züngling äiosch
Nul äie llossken unä ksitsien,
vsh sll ihr llebermut erlosch,
ver stsrke ?sust gleich rvie ein sismmer,
Uuk jene llsuberhoräen tiel,
vsh slles, rvss noch Utem hstte,
var sichre llückwsrts nshm rum 2iel.
llnä rvenn sie sich noch einmsl rllhren,
sicrr siinäenburg ist schnell äsdei)
llnä schlsgt äss nieäeitrscht'ge hroppreug
vsnn gsnr unä gsr?.u Mus unä örei.
sieir siinäenburg, vvir grstulieren
llnä biingen beste (llünsche äsr,
Mt äss> vvir äiesen ksg noch keiern
vereinst in msnchem Dieäensjshr.
voch ei'nmsl nun äss 6Iss geküllt,
ks sei suk unser 6Iück geleert:
(llir können uns rvohl gistulieren,
vsh uns äer siinäenburg gehört!
— 0tt.
Kindliche Vermutung
— „Nicht wahr, die Lehrer haben im
Krieg den Aufkläiungsdienst?"
81 81
— „Aber liebe Frau Müller, jetzt jam-
mern Sie so. daß Ihr Mann mit fort
ist, und sonst haben Sie doch den gan-
zen Tag mit ihm gezankt?"
— „Ach Gott, eben das fehltmir jetztsso!"
Um Mitternacht
Lerr Wamperl: „Saxendi, was hat
denn das Schloß wieder amal? Das
ist ja heuie das reinste Sperrfort."
8! 81
Die Germanisierung Belgiens macht
rasche Fortschritte. So kann man in
Antwerpen fast täglich das schöne deut-
sche Licd hören: Was kommt dort von
der Löh'!