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'r. 1241

29

Zeitschrift für Humor und Kunst

Lucies Koffer

„Was für ein Koffer?" sragte Frau Konsul Klausemann
sehr erstaunt, aber mit leicht zitternder Stiinme.

„Der Koffer vom gnädigen Fräulein/ erklärte das

Stubenmädchen. Doch dann verbesserte sie sich: „-von

der jungen gnädigen Frau." Ein tiefer Seufzer folgte, der
ihr ganzes Mitgefühl enthüllen sollte.

Frau Konsul Klausemann wankte hinaus. Nichtig, da
stand Lucies Koffer. O Gott, o Gott! Welches Anglück!

Sie eilte zu ihrem Gatten. Der bekam beinahe den
Schlaganfall, vor dem ihn sein Arzt immer gewarnt hatte.
„Das ist ja eine ganz verdammte Geschichte!"

„Das war ein kurzes Glück," jammerte Frau Klause-
mann. „Sie kehrt zurück ins Elternhaus!" -- Das war
eine Reminiszenz aus dem Roman, über dem die Dame
vorhin eingeschlafen war; seine Lektüre war also doch nicht
ganz überflüsstg gewesen.

„Wo mag sie jetzt nur stecken?" überlegte der Konsul.

„Das arme Kind irrt umher. Sie scheut die neugierigen
Fragen. Damit müssen wir sie natürlich verschonen. Wenn
sie nur erst hier wäre, daß ich sie fragen kann, was vor-
gefallen ist."

„Melleicht ist sie bei Tante Agathe," meinte Äerr
Klausemann. „Wir wollen sosort hinfahren."

Tante Agathe war eine sehr gute Tante, die Lucie
mit offenen Armen aufgenommen haben wiirde. Aber sie
hatte keine Gelegenheit dazu gehabt, — Lucie war nicht
dort. „Wie gern hätte ich sie getröstet!" sagte Tante Agathe.
And dann weinte sie zusammen mit Frau Klausemann. Da
der Lerr Konsul nicht mit weinte, erschien ihm das lang-
weilig. „Wir müssen weiter suchen," erklärte er; „jetzt
sahren wir zu Onkel Ioseph."

Onkel Ioseph war ein mürrischer alter Iunggeselle.
Aber Lucie war immer sein Liebling gewesen, und sie wäre
bei ihin ganz vortrefflich aufgehoben gewesen. Nur schade,
sie war nicht dort. Onkel Ioseph fluchte. „Das habe ich
mir gleich gedacht," meinte er; „bei der verdammten Lei-
raterei kommt nie etwas Gutes heraus."

Dann nahm er seinen Äut, um auch nach Lucie suchen
zu helfen! Weil er aber die Bequemlichkeit liebte und die
Tränen — in diesem Fall Frau Klausemanns und Tante
Agathes Tränen — haßte, nahm er sich ein besonderes
Automobil und fuhr hinterdrein. Man begab sich zu
Schwager Kolbe und seiner Frau, die Frau Klauscmanns

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Kopf- unä Oirsok-^polk.; Vrssäsn-A.:
b.öven-^potksks; Ollsssläont: Hirsek-
iVpolk.; ssrankturt a. bl.: klossn- u. bmxsl-
l /Vpolk.; llalls: bövvsn-^polk., ttamburg:
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8okvvan-/V.polk.; Könlgsbsrg i. : Kanl-
^potb.; I.sipaig: Lngsl-^potb.; f/!agäs-
burg: Viotoria-kVpotk., blaina: b.övvsn-
/Vpotksks; lVlannkslm: b.öw6ll-^polk6ks;
ätsttin: ^polkeks rum Orsik; Ltrass-
burg: Hir8ok-A.polk.; Ltuttgsrt: Hirsok-
unä 8okvvansn-A.polksk6; Lltrlob: Vie-
loria-^polksks, Urania-^polksks: öuäa-
pSSt Vl: 1uruI-^.polksk6, 8r:onäy Dl 52;
s^rag: ^äam's ^polksks, Vilsn IX: /^po-
tksks rur ^uLtria. >Vakring6r8lrL886 18.

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