Meggendorfer-Blätter (99.1914 (Nr. 1240-1253))

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Krieqschronik der Meggendorfer-Biätter, Miinchen


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Englische Soldatenwerbung

Er kennt sie

— „2hre Frau Gemahlin sagte mir, daß sie Strümpse für
unsere tapferen Krieger stricke . . ."

— „Stimmt! Gott behüte uns aber davor, daß der Krieg
so lange dauert, bis sie den ersten fertig hat!"

So viele . . .

Ich traf auf dem Pfandamt den Nomantiker Leinz,
als er sein goldenes Kettenarmband versetzte — das An-
gebinde einer verflossenen Braut, der Nelly Ferguson von
den Eighk Beauties aus dem Kolosieum.

„Schon so im Druck?" horchte ich mitleidig.

Leinz machte eine abwehrende Landbewegung: „Ietzt
legen doch so viele Gelehrte ihre englischen Ehrenzeichen ab!"

— „Der Geheimrat marschiert jetzt auch mit fürs Vaterland."

— „Es ist doch unmöglich, daß der alte Lerr die Anstren-
gungen eines Feldzuges auf stch nehmen kann."

— „Das hat er auch nicht nötig. Aber seit sein Auto sür
den Krieg in Anspruch genommen tst, muß er lausen."

Anvorsichtig

Lehrling: „Im Geschäft haben wir zum Besten der Lilfs-
tätigkeit eine Kasse errichtet, in die jeder sünf Pfennige
zahlen muß, der ein Fremdwort gebraucht."

— „Mit gutem Erfolg?"

— „Das will ich glauben! Eine Mark hat allein der Buch-
halter heute entrichtet, weil er zwanzigmal,Rhinozeros
zu mir gesagt hat!"

Re<1a,kti<)Q88e1i1uL: 13. Olctodvr IS14.