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98

Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

Aeberraschung

vieäes propketen

Lu 5kmbul liegt ein Llies iluÄ
Im 5cb3hgewölbe äes Kslifen,
kin Luäi sus grüner 5eiäe säüiärt.
viet Iskre gingen; niemsls rieken
5ie )enes grüne luär sns 5iärt,
vstz es äie Muleimsnner mskne
klls äes propketen keil'ge Iskne

Nm täriffereiären 5kem5eltrsnä
5inä grotze tlerrn mit kslten tterren,
Unä ikre 5slärcn linä belärrvert
klit 6olä, erworben sus äen 5ärmerrcn
5o msnären Uolkcs, äss äurär 5ärwert
Unä mekr noär 5ilt von lsllären Lungen
2ur 5rokn tür lllbion gerwungen.

Lu 5tsmbul um äss slte 5rrär
löekt llsunen slter Ksmplesreitcn.

Lu 5onäon jenc reiären Iterrn,

5ie lärsuen sngltliär in äie blleiten,
llie lre bekerrlcken meercslern;

5ie beben vor äem klugenblickc,

5>s msn äss grüne luck erblicke.

lüirä äes propketen lskne lrck
üskrkunäertlsnger ttuk' entrsklcn,
5>snn greilt, wer äen propketen ekrt.
lür äen Kslilen ru äen tOsllen,
vstz er lrck gegen jenen kekrt.

5>cr ktllsks Kinäern IOek bereitet,
Unä bis rum Isg äes 5ieges ltreitet.

vss 5ärwert rog äer Kstil. lÄirä er
5>ie grünc Iskne suck entlstten?
5ckon kurcken sn äer Ikemle 5trsnä
5>ie kslten 5trrncn 5orgenlstten.

5>er keucklerilck gclsckte Srsnä,
5>rokt er äem eigncn Usus veräerben?
Isllt nun äss Iveltreick jsk in 5ckcrben?

Symbole

Ein Berichterstatter der „Daily Mail" erzählt mit viel
Behageir, dre tapsersten der nach Frankreich gesandten
indischen Truppen, die furchtbaren Sikhs trügen eiserne
Reifen an den Armen, zum Zeichen, daß sie „eiserne
Männer" seien.

Das ist ein hübsches Symbol, und da es den Ver-
bündeten in diesem Krieg sehr um allerlei Inszeirierungs-
künste zu tun ist, hat es bereits vielfach ähnliche Nach-
ahnrungeir gefunden.

Viele russische Offiziere z. B. haben sich jetzt die Losen
mit Igelfellen besetzen lassen. Sie wollen damit andeuten,
daß sie ganz surchtbare Rauhbeine stnd.

Albert, der fiühere König der Belgier, hat einige Tage
ernstlich beabsichtigt, einen Nasenring zu tragen, zum Zeichen,
daß er sich an der Nase hat führen lassen. Da ihm dieser
Schmuck aber doch etwas unbequem erschien, macht er sich
jetzt jeden Morgen nach dem Rasieren einen kleinen Flecken
von Pech auf die Wange, einmal auf der rechlen und
einmal auf der linken. Das soll bedeuten, daß er ange
schmiert worden ist.

Der Zar hängt sich ein, allerdings goldenes und mit
Brillanten besetztes Vorhängeschloß vor den Mund als

augenfällige Andeutung, daß er nichts zu sagen hat.

General Ioffre hat an seine Uhrkette einen Wurst-
zipfel gehängt zum Zeichen, daß er am Ende angelangt
ist. Er muß sreilich diesen Wurstzipfel ost dreimal am
Tage erneuern, da er ihm immer wieder abgefressen wird.

Premierminister Asquith schmiert sich jeden Morgen
mit grüner Seife ein. Er will auch äußerlich ein aal-
glatter Kerl sein.

Sir Edward Grey ist eine zu kühle und trockene Natur,
als daß er an solchen Symbolen Gefallen finden könnte.
Trotzdem ist ihm eines zuteil geworden, ohne daß er es
weiß. Er leidet, da ihm in letzter Zeit das Blut sehr zu
Kopf gestiegen ist, neuerdings an kalten Füßen und hat
deshalb kürzlich seinem Kammerdiener befohlen, ihm Papier
sohlen in seine Stiefel zu legen. Der Kammerdiener war
srüher Angestellter der Britischen Bibelgesellschaft und
hat als solcher hin und wieder Druckbogen von Bibeln
mitgenommen, um sie bei Gelegenheit irgendwie zu ver-
wenden. Aus zwei von solchen Bogen hat er die Papier-
sohlen fiir seinen Lerrn geschnitten, und zufällig stehen nun
gerade die zehn Gebote auf den Sohlen. So tritt also
Sir Edward Grey jetzt täglich die zehn Gebote mit Füßen.

Piro
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