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162

Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

Vo» Przemysl nach Kotencice.

Wien

Budweis Prag

Die Banknoten

Jn Deutsch - Klamauken sind die Ruffen nur eine Stunde gewesen,
da haben sie wieder 'raus müssen. Aber ehe sie verschwanden, suchte ihr
Oberst doch noch Lerrn Abromeit auf, den Gemeindevorstand. „Ler mit
der Gemeindekasse, sonst stecken wir euren ganzen Krempel an!"

Lerr Abromeit hat in Berlin einen Schwager, der ein Papiergeschäst
besitzt. Vor ein paar Iahren hatte der sich einmal ein großes Pakrt
der bekannten sogenannten „Vliiten" auf Lager gelegt, schöne Lundert-
markscheine, die an der Stelle, wo echle Noten die Strafandrohung
bezüglich ihrer Verfälschung tragen, den zart spaßhaften Vermcrk auf-
weisen: Wcr diesen Schein für echt nimmt, der ist verrückt. — Dann
aber hatte die Polizei den Verkauf von Blüten untersagt, und deshalb
hatte der Schwager Lerrn Abromeit ein ganzes Paket der Scheine
geschenkt, — für die Kinder zum Spielen.

Als der russische Näuberhauptmann ihn so barsch anfuhr, kratzte
sich Lerr Abromeit den Kopf. „Ich hab' bloß Papiergeld in der
Gemeindekasse," sagte er. Der Russe sreute sich. „Macht nichts Freund-
chen," meinte er, „deutsche Banknoten sind bar Geld. Ler damit!"

Da gab ihm Lerr Abromeit so etwa fünfhundert Stück der schönen
blauen Scheine von dem Schwager in Berlin. Der russische Oberst
klopste ihm auf die Schulter. „Bist vernünftiger Kerl, Freundchen; mit
dir läßt sich reden." Und zum Andenken schenkte er >hm ein Zehn-
rubelstück, — aus Gold. —on.

Mißverständnis

— „Ia, Grete, was seh' ich? Du treibst ja
jetzt gar Türkisch I"

— „Aber Onkel, das ist ja Stenographie."

feläpostbriek

äe§ tterrn Xsver Uurringcr an seine ?rau.

va wär'n mir jetzt! klolllsgrsäi,

Lwölf lan nockr von äer Xompsgnie;
vie anäern sll, äie ruk'n jetzt ärunt!
lleäockr mir rwölk, mir lan no g'lunä
Unä irsuen ärein wie Slitz unä löikt,
vs wäckrll nir mekr, wo äös kintrifft.

Ieht ksn mir in sn slten 6'kckrlotz,
stlit 5sckr unä psckr, mit Istsnn unä koh.

Ickr kckrlsk gsr in sn keiänem Lett,
Uies's bslä äskosm kos 6rsk net kstt',
llnä kockren tesn mir im 5slon
sver Ilerr stekt ärsuht suk äem Sslkonj
llnä einkckrür'n tesn mir kier, 's is g'wih,
Mit golänen likckre unä 5ekkelkütz'.

0 mei, mickr äsuerts, kell is wskr,
vockr 's is kslt llrieg unä 's llolr is rsr,
llnä brennen tuts skkrst ko gut,

Mcs unker „buckrens" brennen tut,
kllsäsnn, wss ickr nockr ksgen nröckrt:
vei lctztcs psckrerl wsr kckron reckrt,

Llotz osns, äös wsr mir sutzerrn 6'kpstz
llnä rwsr äie ärei pkunä Ssckrsteinkss,
vie wost mir g'kürickrt. 's is net rum ksg'n!
kstir ksm ste k' suk sn Lrtrswsg'n
Vskerbrockrt unä suk einer 5tsngen
llinüberg'kob'n, suk einer lsngen.
llckr ksb's äie keinäe 'nüberg'kckrmiffen;
ssiräeill, ksn äie susgerikken,

5o gut wsr er! vockr 5psh beikeit,
ilckr äenk mir, kllte, wostzt kckron L'kckreiä.
Lum keil'gen kkrist kriegst ckiesmsl nir,
klls kslt s Lukkcrl, meiner 5ir
llnä äös ss blotz nockr sm pspicr,

Msckr äir sllonig ein plsster
llnä ksuk äir kelber, wss äickr g'kreut.
vu wosht, äsh mickr äs 's 6elä net reut,
Srsuckr ickr äockr kelm kier kosns. llnä äsnn
bZss is äenn mit äem srmen Istsnn
von äer psrtei im llückgebäuä',
ver, wo's kosn Lins jetzt nimmer leiä't?

llnck äer mit keine 5ökn im kelä?

6ek, ärsng mir k' kei net um äss 6elä!
Ksuk ikr sn Ssum mit Kerreln ärsn,
kl pfunä Ksffee, sn Inäisn,
von mir sus ss s wsrmcs 6'wsnä,

Unä gek ein biherl ikr rur llsnä!

Ieht b'küst äick 6ott unä in äer Metten
vergitz ss net, kür mick mit r'beten!

Billige Ausrede

Oberförster (einen Wildercr übcrraschcnd): „Na,
Sepp, was wollt Ihr denn mit der Büchse
hier?"

Wilderer: „Entschuldigen S', Lerr Ober-
förster, i hab bleß g'schaut, ob st' koa Franzos
da herverirrt hat."
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