Meggendorfer-Blätter, München
Höchste Angst
Kerr <dcr eine Strafe ankritt, als er in die Zelle kommk, in der
schon einer sttzt, zum Gefangcnaufseher): „Sie, der schnarcht doch
hoffentlich nicht etiva?"
Zeit ist Geld
— „Der Richter Schmid läßt sich vom Stottern kurieren?
Ist es ihm so unangenehm?"
— „Nicht allein das, aber er hat auch keine Zeit dazu."
Erwachen
Vcrsunken in Lchiununer noch, lautlos unä tief,
Ein formlos qigantischcs Zteinmafsiv,
Ein nebelumspannter, qraudlaucr iroioß,
Zo Iicgt sic, äie Zkaäi, in äer Dämineruug Lchoff.
ikein Lichklein crhellc sic, ein Lchimincr noch kaum.
Zu Enäe noch iit nichi äer äumpfdanqe Traum
Der schwcigcnäen Nacht, nur äer Nebcl ringt
Mii äem, was äas Sraucn äes Taqes bringt.
Da lösen sich ssoimen, cs zuckt unä es schwilli,
Cs hedt sich unä jenkt sich zum Lebcn gewillc,
Cs äiängt zum Eiwachen, cs äehnt sich zur Tat
Zum ruhloscn ikampf mit äcm Heute äie Lkaät.
Im Osicn, vcrheiffungsroll, scimückt sich äer Tag
Mit Roicn von siurpur sunqfräulich unä zag,
Anä über äcn Nedcl taucht plötzlich empor
In loäernäen Slutcn äas Lieqestor!
C. A. Lcnnig
Verschnappt
Kundin: „Das Pfmid Rosinen, das ich vor-
hin bei Jhncn holen ließ, habe ich zu Lause nach-
gewogen: raten Sie mal, wie viel daran gefehlt hat?"
Kaufmann: „Zwanzig Gramm!"
Die neugebackene Frau Sekretärin
Besucher: „Wie, Sie putzen Zhre Stiefel se'bst?"
Lausherr: „Ja, srüher hat's meine Frau besorgt, aber
jetzt kann ich's ihr nicht mehr zumuten; ich bin doch kürz-
lich zum Sekretär befördert worden!"
Gemütlich
Gast: „Ich will mich über das miserable Bier be-
schweren, Kellner, wie ich Ihnen schon zweimal gesagt
habe. . . ."
Kellner: „Ia ia, ganz recht; sobald 's Beschwerdebuch
frei ist, bringe ich's Ihnen . . . Trinken S' inzwischen
noch eins?'
Das Sportmädchen
Karl Olto Müller, dem Vorfitzenden des Turn- und
Sportvereins „Wotan", ist neulich ein Töchterchen geboren
worden. Margarete ist das Kind getauft. „Eine echte
deutsche Iungfrau soll es werden," erklärte Karl Otto
Müller. „Llens sans. ill ooi'pors sano — eine tüchtige Aus-
bildung in allen Zweigen des Turnens und des Sports
soll sie erhalten." llnd dann entwickelte er sein Programm:
„Sowie Margarete sechs Wochen alt ist, beginne ich
iwt dem Training. Zunächst wird sie an kalte Bäder ge-
wöhnt. Wenn sie zu lausen anfängt, muß sie auch schon
schwimmen können. Mit drei Iahren soll sie firm in allen
Freiübungen sein; mit fünf Iahren, denke ich, wird sie sich
erfolgreich an Wettmärschen deteiligen können, mit sechs
eine tüchtige Turnerin am Reck und Barren sein. Mit
acht Iahren wird sie im Keulenschwingen ausgebildet, mit
zehn lernt sie boxen, mit zwölf Iiu—Iitsu! Mit vierzehn
Iahren bekommt sie Fechtunterricht, mit fünfzehn beginnt
die athletische Ausbildung, zunächst nur mit Zentnerge-
wichten, und so geht das weiter, bis Margarete mit neun-
zehn Iahren so stark und gelenkig ist, daß sie selbst mit
dem mächtigsten Ochsen spielend fertig wird. And dann
wird sie ja wohl heiraten." —on.
— „Drei Mark soll das Bild kosten! Frau, das ist ja ein
Werk von mir!"
— „Na, da sagen wir halt: a Fuffzgerl."
Höchste Angst
Kerr <dcr eine Strafe ankritt, als er in die Zelle kommk, in der
schon einer sttzt, zum Gefangcnaufseher): „Sie, der schnarcht doch
hoffentlich nicht etiva?"
Zeit ist Geld
— „Der Richter Schmid läßt sich vom Stottern kurieren?
Ist es ihm so unangenehm?"
— „Nicht allein das, aber er hat auch keine Zeit dazu."
Erwachen
Vcrsunken in Lchiununer noch, lautlos unä tief,
Ein formlos qigantischcs Zteinmafsiv,
Ein nebelumspannter, qraudlaucr iroioß,
Zo Iicgt sic, äie Zkaäi, in äer Dämineruug Lchoff.
ikein Lichklein crhellc sic, ein Lchimincr noch kaum.
Zu Enäe noch iit nichi äer äumpfdanqe Traum
Der schwcigcnäen Nacht, nur äer Nebcl ringt
Mii äem, was äas Sraucn äes Taqes bringt.
Da lösen sich ssoimen, cs zuckt unä es schwilli,
Cs hedt sich unä jenkt sich zum Lebcn gewillc,
Cs äiängt zum Eiwachen, cs äehnt sich zur Tat
Zum ruhloscn ikampf mit äcm Heute äie Lkaät.
Im Osicn, vcrheiffungsroll, scimückt sich äer Tag
Mit Roicn von siurpur sunqfräulich unä zag,
Anä über äcn Nedcl taucht plötzlich empor
In loäernäen Slutcn äas Lieqestor!
C. A. Lcnnig
Verschnappt
Kundin: „Das Pfmid Rosinen, das ich vor-
hin bei Jhncn holen ließ, habe ich zu Lause nach-
gewogen: raten Sie mal, wie viel daran gefehlt hat?"
Kaufmann: „Zwanzig Gramm!"
Die neugebackene Frau Sekretärin
Besucher: „Wie, Sie putzen Zhre Stiefel se'bst?"
Lausherr: „Ja, srüher hat's meine Frau besorgt, aber
jetzt kann ich's ihr nicht mehr zumuten; ich bin doch kürz-
lich zum Sekretär befördert worden!"
Gemütlich
Gast: „Ich will mich über das miserable Bier be-
schweren, Kellner, wie ich Ihnen schon zweimal gesagt
habe. . . ."
Kellner: „Ia ia, ganz recht; sobald 's Beschwerdebuch
frei ist, bringe ich's Ihnen . . . Trinken S' inzwischen
noch eins?'
Das Sportmädchen
Karl Olto Müller, dem Vorfitzenden des Turn- und
Sportvereins „Wotan", ist neulich ein Töchterchen geboren
worden. Margarete ist das Kind getauft. „Eine echte
deutsche Iungfrau soll es werden," erklärte Karl Otto
Müller. „Llens sans. ill ooi'pors sano — eine tüchtige Aus-
bildung in allen Zweigen des Turnens und des Sports
soll sie erhalten." llnd dann entwickelte er sein Programm:
„Sowie Margarete sechs Wochen alt ist, beginne ich
iwt dem Training. Zunächst wird sie an kalte Bäder ge-
wöhnt. Wenn sie zu lausen anfängt, muß sie auch schon
schwimmen können. Mit drei Iahren soll sie firm in allen
Freiübungen sein; mit fünf Iahren, denke ich, wird sie sich
erfolgreich an Wettmärschen deteiligen können, mit sechs
eine tüchtige Turnerin am Reck und Barren sein. Mit
acht Iahren wird sie im Keulenschwingen ausgebildet, mit
zehn lernt sie boxen, mit zwölf Iiu—Iitsu! Mit vierzehn
Iahren bekommt sie Fechtunterricht, mit fünfzehn beginnt
die athletische Ausbildung, zunächst nur mit Zentnerge-
wichten, und so geht das weiter, bis Margarete mit neun-
zehn Iahren so stark und gelenkig ist, daß sie selbst mit
dem mächtigsten Ochsen spielend fertig wird. And dann
wird sie ja wohl heiraten." —on.
— „Drei Mark soll das Bild kosten! Frau, das ist ja ein
Werk von mir!"
— „Na, da sagen wir halt: a Fuffzgerl."