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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
Ins Feld ziehende Engländer
— „Nur Mut, meine Damen wir kämpfen bis zum letzken — Franzosen!"
Lrst kisbsri sis ibrsn 8pott gsirisben:
ölon Oisu, ss ist äocb ein ?irleksnr nur,
Oss kiiserns ttreur, äss ciie Usutscbsn
so iieberi,
Lins Iscksrbck kinäiscks Kriegsrsnsur,
äslrt reäen sis snäsrs, un6 sie bsrutsn i
Ls köbs srn Lncts ctis Ksrnpksslust,
Lstcsrn' ctsr brsnross tür Usksntstsn
bluck cteutscksrn käustsr ivus sut 6ie 6rust.
kis vvürcts sick gsnr entsckrsctsri loknsn,
Äkir rnüsssn vus kinctsn gleick fsnsrn Kreur
lVus snctsrs nstürlick, ctock innsivoknsn
t^luss ikrn cter glsiks bsgsistsrncls I?sir, —
üskt scbZtrsn sls ivss sie ruerst verlskten
3o Znclsit <ke kcleinung sik ullgsmsk,
Unct vvsnn sis nur könnien, gsnr siksr,
ctsnn rnsktsn
Oie blerrsn kksnrossn uns vielss jstrt nek.
Der Nuffenschreck
— „Lindenburgs Porträt sieht man aber
jetzt überall."
— „Ia; und wie oft das erst noch ,an die
Wand' gemalt werden wird."
Verdacht
— „Ra, Sie, der Fünfmarkichein sieht aber
aus . . .! Den haben Sie wohl in den masu-
rischen Sümpfen gefnnden?"
Bier und Frieden
Französische Zeitungcn haben ihren Lesern verkündet,
spätestens im Ianuar würde Deutschland genötigt sein,
Frieden zu schließen. !lnd warum? Deutschlands Bier-
vorrat gehe auf die Neige; aus Mangel an Gerste könne
schon lange nicht mehr gebraut werden, etwa Mitte Ianuar
werde kein Tropfen Bier mehr in Deutschland aufzutreiben
sein, und dann werde es natürlich Revolution geben.
Die sranzösischen Zeitungsschreiber haben ganz recht.
Schon jetzt macht sich Mangel an Bier bedenklich bemerk-
bar. Die drohende Katastrophe möglichst weit hinaus-
zuschieben, hat sich die Regierung genötigt gesehen dem
Bierausschank gewisse Grenzen zu ziehen. Es dürfen
nur noch drei Liter Bier pro Tag an jeden einzelnen Ein-
wohner Deutschlands verabfolgt werden. Glänzende Ge-
schäfte machen dabei die Abstinenten, indem sie das Recht,
die ihnen zustehende Bierquote zu erheben, zu außerordent-
lichen Preisen an durstige Mitbürger veräußern. Einzelne
Abstinenten haben sich schon ein Vermögen damit verdient.
Eine begreifliche Folge des Biermangels ist es, daß
in Deutschland gegenwärtig jedermann ganz nllchtern ist.
Jn Franlreich ist das nicht der Fall. —on.
Hyperbel
Fremder tloPfschUttelnd der Rauferei im Dorswirtshaus zusehend):
„So eine wüste Prügelei in dieser ernsten, kriegerischen Zeit
... man sollt' wirklich meinen, wir lebten im tiefsten Frieden!"
llen Inien in 6en U/nLLern
lkle ksllen Ner'/ uncl kisnc! gxgeden
Iktem Knnk, sn clem ike Zinnen king.
^ugius gubrn sie clsru ikr> keben,
kils es um bes Ksnbes bki-e ging.
Irkrn ninkl gub es nunk Zukwunken,
Zupgu nuuk keimliuk^ Nul,
slui' bLn einen 6eclsnl<en:
lleulsukluncl, füi' cüuk in ben lucl!
Zckwui' gepüslLl Icsm bui' steincl gerugen,
llussun Usullen lülüulc cliu ^ukl nue u/sr.
stucnui' stsi'i'lLN cingsum suf clen U/ugen
vui' kei' Isgfui'n Zukiffe kleinui' Zuksi'.
Icuk cius stuincleL lüewsllnn,
Oec niukt KubunclL rwingl!
Oeulsuklsncls klugge gekslien,
Lis sie rmc lirke sinkl!
fiisu slgcben fucnL unscL 6ulen,
ZMcncl Liuk küc llrulsckluncls kkcrnsckilb.
Ikces lucleL Zlslt, clir wuilrn Iluten,
^risen ikcus kril'gen Zukickssls Lilcl:
Ilüuktig cür suksumenllr U/elle,
^u/ig unb gcuss clss stleei';
Ilüuklig bes krbrns Zuknellr,
^u/ig clei' slukm uncl kekc.
Leter Lodiusvn
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
Ins Feld ziehende Engländer
— „Nur Mut, meine Damen wir kämpfen bis zum letzken — Franzosen!"
Lrst kisbsri sis ibrsn 8pott gsirisben:
ölon Oisu, ss ist äocb ein ?irleksnr nur,
Oss kiiserns ttreur, äss ciie Usutscbsn
so iieberi,
Lins Iscksrbck kinäiscks Kriegsrsnsur,
äslrt reäen sis snäsrs, un6 sie bsrutsn i
Ls köbs srn Lncts ctis Ksrnpksslust,
Lstcsrn' ctsr brsnross tür Usksntstsn
bluck cteutscksrn käustsr ivus sut 6ie 6rust.
kis vvürcts sick gsnr entsckrsctsri loknsn,
Äkir rnüsssn vus kinctsn gleick fsnsrn Kreur
lVus snctsrs nstürlick, ctock innsivoknsn
t^luss ikrn cter glsiks bsgsistsrncls I?sir, —
üskt scbZtrsn sls ivss sie ruerst verlskten
3o Znclsit <ke kcleinung sik ullgsmsk,
Unct vvsnn sis nur könnien, gsnr siksr,
ctsnn rnsktsn
Oie blerrsn kksnrossn uns vielss jstrt nek.
Der Nuffenschreck
— „Lindenburgs Porträt sieht man aber
jetzt überall."
— „Ia; und wie oft das erst noch ,an die
Wand' gemalt werden wird."
Verdacht
— „Ra, Sie, der Fünfmarkichein sieht aber
aus . . .! Den haben Sie wohl in den masu-
rischen Sümpfen gefnnden?"
Bier und Frieden
Französische Zeitungcn haben ihren Lesern verkündet,
spätestens im Ianuar würde Deutschland genötigt sein,
Frieden zu schließen. !lnd warum? Deutschlands Bier-
vorrat gehe auf die Neige; aus Mangel an Gerste könne
schon lange nicht mehr gebraut werden, etwa Mitte Ianuar
werde kein Tropfen Bier mehr in Deutschland aufzutreiben
sein, und dann werde es natürlich Revolution geben.
Die sranzösischen Zeitungsschreiber haben ganz recht.
Schon jetzt macht sich Mangel an Bier bedenklich bemerk-
bar. Die drohende Katastrophe möglichst weit hinaus-
zuschieben, hat sich die Regierung genötigt gesehen dem
Bierausschank gewisse Grenzen zu ziehen. Es dürfen
nur noch drei Liter Bier pro Tag an jeden einzelnen Ein-
wohner Deutschlands verabfolgt werden. Glänzende Ge-
schäfte machen dabei die Abstinenten, indem sie das Recht,
die ihnen zustehende Bierquote zu erheben, zu außerordent-
lichen Preisen an durstige Mitbürger veräußern. Einzelne
Abstinenten haben sich schon ein Vermögen damit verdient.
Eine begreifliche Folge des Biermangels ist es, daß
in Deutschland gegenwärtig jedermann ganz nllchtern ist.
Jn Franlreich ist das nicht der Fall. —on.
Hyperbel
Fremder tloPfschUttelnd der Rauferei im Dorswirtshaus zusehend):
„So eine wüste Prügelei in dieser ernsten, kriegerischen Zeit
... man sollt' wirklich meinen, wir lebten im tiefsten Frieden!"
llen Inien in 6en U/nLLern
lkle ksllen Ner'/ uncl kisnc! gxgeden
Iktem Knnk, sn clem ike Zinnen king.
^ugius gubrn sie clsru ikr> keben,
kils es um bes Ksnbes bki-e ging.
Irkrn ninkl gub es nunk Zukwunken,
Zupgu nuuk keimliuk^ Nul,
slui' bLn einen 6eclsnl<en:
lleulsukluncl, füi' cüuk in ben lucl!
Zckwui' gepüslLl Icsm bui' steincl gerugen,
llussun Usullen lülüulc cliu ^ukl nue u/sr.
stucnui' stsi'i'lLN cingsum suf clen U/ugen
vui' kei' Isgfui'n Zukiffe kleinui' Zuksi'.
Icuk cius stuincleL lüewsllnn,
Oec niukt KubunclL rwingl!
Oeulsuklsncls klugge gekslien,
Lis sie rmc lirke sinkl!
fiisu slgcben fucnL unscL 6ulen,
ZMcncl Liuk küc llrulsckluncls kkcrnsckilb.
Ikces lucleL Zlslt, clir wuilrn Iluten,
^risen ikcus kril'gen Zukickssls Lilcl:
Ilüuktig cür suksumenllr U/elle,
^u/ig unb gcuss clss stleei';
Ilüuklig bes krbrns Zuknellr,
^u/ig clei' slukm uncl kekc.
Leter Lodiusvn