200 E-OOOOOOOOL-OOOSOO-S Meggendorfer-Blätter, München OSO(
ooooooo
Der Brief ins s^elä
Zic schrcib!: Du befler Manr>, äu Liebfter! —
Dach äann, ach 6ott, was weiter äann?
Mas soll äie zage Hanä ihm schreiben,
Die kaum äie Feäer führen kann?
Darf sie äie äorge äcnn verraten
Am ihn, äie immer wache Kngst?
Nein, halle, Hcrz, es fest verschlossen,
Mie äu äie langen Tage bangft;
Du äarsst äas scine nichr beschweren,
Das stark äem Daterlanäe schlägt, — —
Anä so zivingt ihrcs Herzens Anrast
Die sunge Frau unä schreibr unä wägt
Ein jeäes Wort, ob es auch wirklich
Don ihrem iiummer nichts vcrrüt
Anä in äcn Zeilcn an äen Licbsten
Nur älarkcs, Frohes, Ztolzes stcht,
Dast auch äer Bries ein wcnig trage
Don äcutschec ktrast in Feinäeslanä,
Der Bries von einer schmächtig zarten,
Don einer licben Frauenhanä.
Peter Robiiifon
Rache
„Ich werde die Menschen zu Paaren treiben/
sagte der Misanthrop und wurde Leiratsvermittler.
Eine sonderbare Sprache
Vater <;um Eöhnchen, einem angehenden Ghmnastasten):
„Du hast heute die erste Lateinstunde gehabt? Na,
wie hat es dir gesallen?"
— „Ach, Papa, das ist ja eine Sprache, die aus
lauter Fremdwörtern besteht!"
Gipfel der Gutmütigkeit
Lerr Petermann ist gutmütig bis zur Schwäche. Er
kann niemand etwas abschlagen, und einen Laden zu
betreten, ist geradezu eine Gefahr für ihn. Er läßt sich
ohne Widerrede alles aufschwätzen, was eine zungenfertige
Verkäuferin nur immer für gut findet, loszuwerden. Er be-
sitzt insolgedeffen bereits ein ganzes Lager von Gegenständen,
deren Zweck und Verwendung niemand zu erraten vermag.
Neulich begegnete er mir auf der Straße. Aus der
Brusttafche ragte etwa vierzig Zentimeter weit ein flacher
Gegenstand hervor, der in Papier gewickelt war und den
ich schätzungsweise für einen kleinen Fensterladen gehalten
hätte. Da ich mir aber nicht enträtseln konnte, was Äerr
Petermann mit Fensterläden täte, so fragte ich ihn darum.
„Lerr Petermann," sagte ich, „was haben Sie denn
da in Ihrer Rocktasche?"
„Ach," erwiderte Äerr Petermann gedrückt, „einen
Taschenspicgel wollte ich mir kaufen. Aber sie hatten gerade
keinen andern." C. A. Lenmg
Auch ein Vorteil
— „Laben Sie sich sehr gesreut, Frau Müller, als das
Zwillingspärchen ankam?"
— „O, und wie! Da war mein Mann wenigstens ge-
zwungen, ein Kindermädchen anzunehmen; bei einem Kind
hätte ich die ganze Arbeit allein tun müssen!"
Boshaft
Bader (zum Potizisten, dem er einen falschen Zahn statt des schmerzenden
gezogen hat, und der nun mörderischen Krawall machk): „Nur stad, wirst
auch schon oft den Falschen erwischt haben!"
Kindermund
Kleine Tochter: „Mama, bitte, noch ein Stück Kuchen."
„Aber Kind, hast du denn noch nicht genug?"
„Genug habe ich schon, aber es ist ja noch so viel da."
Doktor. Für mehr als ein Lemd kann ich dem
Lerrn Doktor nimmer kreditieren."
ooooooo
Der Brief ins s^elä
Zic schrcib!: Du befler Manr>, äu Liebfter! —
Dach äann, ach 6ott, was weiter äann?
Mas soll äie zage Hanä ihm schreiben,
Die kaum äie Feäer führen kann?
Darf sie äie äorge äcnn verraten
Am ihn, äie immer wache Kngst?
Nein, halle, Hcrz, es fest verschlossen,
Mie äu äie langen Tage bangft;
Du äarsst äas scine nichr beschweren,
Das stark äem Daterlanäe schlägt, — —
Anä so zivingt ihrcs Herzens Anrast
Die sunge Frau unä schreibr unä wägt
Ein jeäes Wort, ob es auch wirklich
Don ihrem iiummer nichts vcrrüt
Anä in äcn Zeilcn an äen Licbsten
Nur älarkcs, Frohes, Ztolzes stcht,
Dast auch äer Bries ein wcnig trage
Don äcutschec ktrast in Feinäeslanä,
Der Bries von einer schmächtig zarten,
Don einer licben Frauenhanä.
Peter Robiiifon
Rache
„Ich werde die Menschen zu Paaren treiben/
sagte der Misanthrop und wurde Leiratsvermittler.
Eine sonderbare Sprache
Vater <;um Eöhnchen, einem angehenden Ghmnastasten):
„Du hast heute die erste Lateinstunde gehabt? Na,
wie hat es dir gesallen?"
— „Ach, Papa, das ist ja eine Sprache, die aus
lauter Fremdwörtern besteht!"
Gipfel der Gutmütigkeit
Lerr Petermann ist gutmütig bis zur Schwäche. Er
kann niemand etwas abschlagen, und einen Laden zu
betreten, ist geradezu eine Gefahr für ihn. Er läßt sich
ohne Widerrede alles aufschwätzen, was eine zungenfertige
Verkäuferin nur immer für gut findet, loszuwerden. Er be-
sitzt insolgedeffen bereits ein ganzes Lager von Gegenständen,
deren Zweck und Verwendung niemand zu erraten vermag.
Neulich begegnete er mir auf der Straße. Aus der
Brusttafche ragte etwa vierzig Zentimeter weit ein flacher
Gegenstand hervor, der in Papier gewickelt war und den
ich schätzungsweise für einen kleinen Fensterladen gehalten
hätte. Da ich mir aber nicht enträtseln konnte, was Äerr
Petermann mit Fensterläden täte, so fragte ich ihn darum.
„Lerr Petermann," sagte ich, „was haben Sie denn
da in Ihrer Rocktasche?"
„Ach," erwiderte Äerr Petermann gedrückt, „einen
Taschenspicgel wollte ich mir kaufen. Aber sie hatten gerade
keinen andern." C. A. Lenmg
Auch ein Vorteil
— „Laben Sie sich sehr gesreut, Frau Müller, als das
Zwillingspärchen ankam?"
— „O, und wie! Da war mein Mann wenigstens ge-
zwungen, ein Kindermädchen anzunehmen; bei einem Kind
hätte ich die ganze Arbeit allein tun müssen!"
Boshaft
Bader (zum Potizisten, dem er einen falschen Zahn statt des schmerzenden
gezogen hat, und der nun mörderischen Krawall machk): „Nur stad, wirst
auch schon oft den Falschen erwischt haben!"
Kindermund
Kleine Tochter: „Mama, bitte, noch ein Stück Kuchen."
„Aber Kind, hast du denn noch nicht genug?"
„Genug habe ich schon, aber es ist ja noch so viel da."
Doktor. Für mehr als ein Lemd kann ich dem
Lerrn Doktor nimmer kreditieren."