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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

Mars: „s ist doch schrecklich, was man auf seine alten Tage alles noch lernen muß!"

Meäm'nmangel

?Mer, u,enn er etwa; krsnk,
IMm cr, schne» lein llled ru stillen,
kinen kleinen steilungstrsnk,
Huch llablelten ocler pillen.

venn äem Lrlten, äer lo kest,

Ist clle Meclirin cias lllskre,
llnci !n leinem vrugrtore Isstt
kr gsr msnches pkunä im Iahre.

plsgen lleisten oäer 8icht,
7rieleln oäer böse llrstz' itzn, —
lksurig nun cier Lkemist lpricht:
§or>v 5ir, ttzere is no meäecin!

lllenn er itzm im Ilopke qusit,

In äem Msgen, in äen vsrmen, —
I>er erprobte Iseilltott tetzlt,
venn äen mscht äer böle Sermsn.

Mer sch, wie tzst jetzt sttzwer
Lchiimmer Msngel itzn beirotlen,
venn sus veutlchlsnä ksm bi-tzer,
Mas er brsucht sn ßeilungsltotken.

Lcheustlich ist äss, ekeltzskt,
vichts ru tzsben, wenn msn krsnklich,
vsst er Meäirinen lchskkt,

Miitzt äer örite stch jetzt bsnglich.

leurer lletter, msche äir
steine Mütze mit 5tuäieren!
wsrt' es sb; bslä weräen wir
vich tür slle Leit kurieren! scäsn-nN-

Das Bleigießen

Am Silversterabend goßen fünf deutsche Landsturmmänner
Blei in ihrem Huartier in Brüssel. !lnd weil es ihnen nicht
auf das Material ankam, nahmen sie ganz gehörige Stücke Blei
dazu. Wie in einem kleinen Lochofen ging es her.

Gaston Waterkeyn, Zournalist und Mitarbeiter der Brüsseler
Tageszeitungen, gegenwärtig in seiner Tätigkeit, was die Brüsseler

Blätter angcht, sehr eingeschränkt, aber trohdem in
guten Amständen, weil er eine dunkle, auf Ainwegen
arbeitende Verbindung mit London unterhält, dieser
Gaston Waterkeyn also sieht von Zeit zu Zeit durch
Schlüssellöcher. And am Silvesterabend sah er gerade
durch jenes Schlüsselloch, das ihm den Anblick auf die
Blei gießenden deutschen Landsturmmänner gewährle.

Fünf Tage später war in den „Times" zu lesen:
Die Deutschen sind am Ende ihrer Lilfskräfte an-
gelangt. Ihren Wcrlftätten fehlt es an Arbeitern;
die zu Ende gehende Munition muß notdürftig
hinter der Front ergänzt werden, indem die Sol-
daten selbst Kugeln gießen." -o».

Kriegsdruckfehler

. . . Da saßen nun die Engländer, immer noch auf
den Sieg hoffend, in ihrem bombensicheren Anverstand.

Die Revanche

Eine Batterie unserer Feldartillerie bczieht vor
Neims Quartier. Indes die von ihr aus Regentonnen
und Leitungsröhren ausgebaute Scheinstellung von
den feindlichen Geschützen mörderisch bestrichen wird,
sttzen die Offiziere in dem Leerenhaus eines leidlich
erhaltenen Gutshofes und ein Sergeant vermeldet
das Vorhandensein einiger zwanzig Sektflaschen im
Keller. Darob großer Iubel. Der Unterosfizier geht
requirieren, kommt aber betrübten Angesichts zurück.
„Leer?" horcht der Lauptmann.

„Zu Befehl!" sagt der Sergeant, „Scheinbatterien!"
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