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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 21.1895 (Nr. 223-235)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16559#0066
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62

e g g e n d o r s e r s L) u m o r i st i s ch e B l ä t t e r.

In der Mlitärschwinnnschule.

Wörltich ^u nehmen.

Ueugeadclt.

„wcirum tragen 5ie eigentlich nnr noch blanseidene
Laschentücher, Fran Baronin?"

Baronin Silberstein: „Ich leid'an Nasenblnten
und da sieht man's wenigerl"

Mali: „was macht denn Dein Geliebter, der Agent?"
Susi: „Er ist gerade in dem Geschäft da drinnen, und ich
warte, bis er in meine Arme sliegt."

Trost im Leid.

Auch sür des 5chicksals allertiesste Wunden
lhat Dir der Schöpfer einen Trost verlieh'nl
Beherz'ge ihn in allen bittern Stnnden:
Zeit ist der Arzt, Geduld die Ncdizin.

Lieutenant (für sich): „Aerl schlegelt jerade so ver-
gnügt hernm wie 'ne verliebie wassernixe, wenn se mir
jeseh'n haben könntel"

(Lin Kermürisreicher.

Prosessor: „lVas wissen 5ie mir von Uhland zu sagen,
lserr Aandidat?"

5tndent (für sich): „Du mein I IVenn ich nur jetzt wüßt',
wo das verflixte Land liegtl"

Vauern- (Liielkeit.

Die neue Mssenschaft.

In sti tn t s s r ä u l e i n: „lvie heißt die lvissenschaft, welche
sich mit der Bonne, dem lllonde und den Sternen
besaßt?"

Lyrikl"^ ^_^ ) "D ! e

Wenn i' am helle lichte Tag.

lVenn i' am helle lichte Tag
lNein herz'ge 5chatz net sich,

G no, ihr Leutle, wenn i' 's sag',
Ist's finst're Nacht um mi'I

lVenn aber in der dunkle Nacht
lNei' 5chatz ans lherz mi druckt,

No ist's, wie wenn der Tag erwacht
llnd eim durch d' Fenster guckt.

Trost.

Fränlein: „Deuken Sie, mein vetter nannte mich heute
eine dumnie Gansl"

Aöchin: „G, darüber brauchen 5ie sich gar nicht zn grämen,
die Gänse kosten heute neun und zehn Mark das Stück l"

(Lrproöt.

strumente erklärend): „^n diesen ^tock, meine lserrschaften,
wnrden zur Zeit des lNittelalters zänkische lVeiber einge-
sperrt, . . . übrigens sehr praktisch; ich habe meine Alte
auch schon mal drin gehabt l"

lsiesel: „lVie i in der Stadt war, hab' i mir a goldene llhr
'kanft und hab' mi damit glei abfortografiarn lass'n."

Burgei: „Aus'm Büld siech i aber ka llhr net; wo hast es denn
g'habt?"

lsiesel: „No wo hätt i's denn hab'n soll'n? lvo halt d'5tadt-
leut die llhr hab'n — im lv e st e n t a sch l I"
 
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