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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 21.1895 (Nr. 223-235)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16559#0069
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TNeggendorfers Lfumoristische Blätter.

65

steuer das Zeitliche gesegnet und der
„durch diese barbarische Maßnahme
hauptsächlich hart betroffenen Iu-
qend beiderlei Geschlechts der guten
Stadt Rlanghausen alljährlich (!)

2 Violinen, ^ Flöten, 5 Lroui-
meln, 6 Gcarina's, 5 Maultroin-
ineln, Ziehharmonika's, Mund-
harmonikas, 2 Paar Tschinellen,
( große Trommel, 3 Triangeln —
vermacht—: „Damit dieselbe trotz
diesergesetzlichenBeschränkungihrer
Neigung zur edlen Aunst der Nusik
keinen Abbruch zu thun brauchel"

Die beiden Alusenkinder.

^wei Musenkinder sanden sich
In einem Dichterstübchen;
Das eine war ein „Lenzgedicht",
Das and're „an ein Liebchen".

Sie grüßten sich und plauderten
von ihrem Los auf Trden
Und hegten beide nur den Wunsch,
Baldigst gedruckt zu werden.

Bergaloppieri.

Und mittags, — ach, wie schnell hat
ihr

Beisammensein geendet, —

Da wurde jedes separat
vom Dichter eingesendet.

Doch als im Redaktionslokal
Die Dämm'rung sank hernieder,
Da sanden — im sdapierkorb sich
Die Nusenkinder wieder.

Hcrmann Modern.

Dame: „Finden Sie nicht, daß ich seit unserem letzten Ausammentreffen sehr gealtert habe?"
bserr: „Durchaus nicht, gnädige Frau, Sie strahlen noch immer in alter Iugendfrischel"

Kindermund.

Eine deutsche Familie ist nach Tngland übergesiedelt. Das klcine Töchterchen ist
trostlos, weil es niemand versteht und von niemand verstanden wird. Tines Tages wird
über Land gegangen, und man vernimmt das Rrähen eines bjahns. Da bricht das Rind
in einen Freudenruf aus: „Mama, der bjahn kann deutschl"

Klassische Darianie.

T rb o II ke l (zu seinem Neffen): „Du,
Gskar, mir scheint, Deine Devise
ist: Seid verschlungen Mii-
lion en."

Verschnappt.

„Amalia, ich kann ohne Sie nicht
leben I"

„Na, versuchen Sie's nur; sehen
Sie, ich kann ohne Sie ganz gut
leben."

„Ia, Sie haben leicht reden mit
Ihren (soooo Mark I"

Begründeler Vor^ug.

S ch a U sp ie ler (einer Schmiere): „^a,

aber warum soll gerade ich den
Marquis spielen?"

Direktor: „weil er ist 'ne Person
von Stand und weii Sie besitzen
'n Frack!"

Kasernerchofblute.

Sergeant (zu den Rekruten): „Rerls,
Ihr müßt beim Parademarsch
Eure Beine wersen, daß die
j)rimaballerina aus Neid scham-
rot in Pension geht l"

Mama: „Fritzchen, warum weinst Du?"

Rleiner Rarl: „Nama, Fritz verdirbt das ganze Spiel. Lr will zwar immer Lokomo-
tive sein, aber keine Steinkohle essen."

Äin Spielnerderber.
 
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