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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 21.1895 (Nr. 223-235)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16559#0081
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Me g g e n d o r f e r s L) u in o r i st i s ch e Blätter.

77

Imnrer derselöe.

Förster: „Fräulein, kommeu Sie 'mal her, ich habe
Ihnen etwas ins — Gehänge zn sagenl"

Äünfllge (öelegenbeit.

steinen Araftübungen zu veranstalten): „5ie salltöN sich ein

ätonversatianslexikon anschaffen — bamit können 5ie
auch handelnl"

Ärgerlich.

komm' doch mit mir in den blnhenden kfaag,
Wo die äZnellen von tValdmärchen träumen,
IVo der Nachtigallen süß schmetternder 5chlag
Lrschallt von leis raufchenden Bänmen,

G komm doch mit mir in den tVald, wenn die Nacht
Vie Nenschen znm Schlafe getrieben:

Dann lieft T>n es klar in der Sternenxracht,

Und in der meiner Angen: tVir liebenl"

Ich schrieb all' dies rcinlich auf Rosapaxier,

Um es meiner Liebsten zn senden;

5oeben erhalte ich Antwort von ihr.

— Welch reizenden Dank wird sie sxenden?

„Ihr Lied find' ich reizend!" G daß sie's gesteht!
„Das hätten 5ie selber geschrieben?

Nur schade, daß es im Briessteller steht

— Fnr Liebende — pagina Siebenl" E. M.

NrrMglich.

A. : „lVarum brnllt denn der Löwe immersort so bös?"

B. : „Lr kriegt halt nur pserdesleisch nnd siehst Dn

nicht dort den Droschkenkntscher I"

Nus der Kinderstube.

Nama: „lVarum weinst Du, Aind?"

Die klcine Llse: „Ach, Mama, Fritz hat mich vorhin
gehciratet nnd gibt jetzt schon Nachbars Rlara die
besten Bonbons."

Fritz: „Nicht wahr, Mama, daran mnß sie sich
gewöhne n."

Begrciflich.

„Da herein, Tyrasl"

„Aber, so laß ihn doch, er wird schon kommenl"

„Ich begreif' gar nicht, er ist doch sonst so folgsaml"
„^m, weißt, er kennt Dich heut' einfach nicht — mit
Deinem Nasenfutteral I"

Zwcideulig.

7l.: „Sie haben mich ans diesem Bilde etwas zn hell gemaltl"
B.: „Na, etwas schmeicheln muß man stetsl"

Bostnumerando.

Nesse (der seinen reichen Vnkel auf der Straße trifft): „Lieber Gllkel,
würdest Dn mir wohl 'ne Flasche Sekt bezahlen? Getrnnken ist
sie schonl"

So, so?

Ls war noch anno Tubak, da gieng einmal der souveräne Fürst
von ksohenkrähwinklingen in seinem Schloßgarten sxazieren und tras
da einen seiner Soldaten, der ihn nicht grüßte. Voll Unwillen ging
er auf denselben zu nnd fuhr ihn grimmig an: „lvarnm grüßt Lr
mich nicht und ißt doch mein Brot?" — Der Soldat aber kommt
durchaus nicht aus der Fassnng, besieht sich den kferrn einen Augen-
blick wie verwundert und erwidert dann: „So, so, Ihr seid der
Rommisbrotbäcker, der unser Brot so schlecht macht l Und Tuch soll
man auch noch grüßen? Das sehlte mir gerade noch I" Sprach's,
ließ den Fürsten stehen und schob ab. Das Rommisbrot wurde aber
von da an besser.
 
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