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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 21.1895 (Nr. 223-235)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16559#0109
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Meggendorfers Hurnoristische Llätter.

t05

Williger (Znlfcheid.

„Ich bin ein armer Rei-
sender, ich bitte mn eine
kleine Unterstützung."

„Ia, mein lieber Freund,
das isteine schwereSache,
wenn Ihr kein Geld
habt, so geht nicht auf
Reisen!"

Kellnerwih.

Gast: „Rellner, bringen
Sie mir ein junges
Ljuhn."

Rellner: „lvie jung?"

Gast: „Na, so jung als
möglich."

Rellner: „Dann essen 5ie
doch lieber gleich Eierl"

(Lrkannt.

j?rivatier: „Ach, Ljerr
Doktor, verschreiben Sie
mir etwas, ich fiebere
und habe einen riesigen
Durst."

Uoktor: „Da brauch' ich
ja blos gegen das Fieber
etwas zu verschreiben,
der D urst ist bei I h-
nen ja etwas ganz
normales.

Mtter.

„Ihre Ansxrüche aus Mitgift sind sehr hoch; ich weiß nicht . .

„Aber, verehrter cherr, wie Sie sich nur noch besinnen können ... billiger werden Sie Ihre
Tochter nie anbringeni"

s spielten und tanzten im Sonnenschein,
Im sanft gekräuselten Uieer,

Eine cheerde von lValfischmänn- und chräuleiix
Daß das lVasser spritzte umher.

Meercomwent.

Nur einer der jüngeren lValfischherrn
Sah saul und phlegmatisch zu,

Er wollte von „Eiigagieren" nichts hör'n,
Ihm ging über alles die Ruh'.

Lr slackte sich aus die lVellen hin
Genau so oliie und blasirt,
lvie's von unsernlserrchen,so nett nnd dünn,
Im Ballsaal geübt ost wird.

Doch was im Ballsaal ist erlaubt ! 5o geschah dem Iüngling, wenig galant,

Gilt nicht aus der sreien 5ee, ^ Der, versunken, sich selbst ponssirt,

llnd läßt auf jenem man Raum solchem Gauch, Daß ihn ein Steamer, der es pressant,

5o ist hier tims — monoy! Ganz einsach im Nu halbiert. Th. M.

,B, ick uaben das Fräulein auch

A'robat.

Baron Nucki geht mit seinem Freunde, einem
reichen Lngländer, sxazieren, da begegnet ihnen des
Ersteren Flamme mit ihrer Gouvernante.

Der Baron bittet seinen Freund inständig, sich,
so lange er mit dem Fräulein sxrechen werde, eben-
salls mit der störenden Gouvernante zu beschästigen.

Der Freund gesteht dies ungern zu, denn man war
sast am lVurstelprater angelangt, den er noch nicht
kannte und den er sich gerne in aller Ruhe ange-
sehen hätte. lllan nähert sich den Damen und be-
grüßt sie und bald wandeln die beiden jdaare ge-
meinsam dahin. Baron lllucki ist selig, als ihm
sein chreund nnd dessen Begleiterin aus den Augen
entschwnnden sind, sie würden sich sür alle Fälle ja "
in einer halben Stunde au dem vereinbarten Brtc
wiederfinden; er schlägt daher vor, man wolle dem
lVurstelprater rasch einen kleinen Besuch machen.

Er und seine Dame erschrecken aber surchtbar,
als sie dort plötzlich auf den Engländer stoßen, der
sich seelenvergnügt das Treiben betrachtet, die
Gouvernante ist aber weit und breit nicht zu sehen.

Aus ihre atemlose Frage antwortet der Freund,
indem er seine chände tief in die chosentaschen ver-
senkt, schmunzelnd:

hieher geführt, da ich aber uolte allein sein, habe ich sürmich gemiet

et ein>

ssischen
 
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