Bleggendorfers l) u in o ri sti s ch e Blätter.
cialt, er war nicht wenig stolz daranf, daß ihn nicinand
in dieser Beziehung iibertras und waltetc in diesem erhc-
benden Bewnßtsein weiter seines Aintes.
Zn seinen besten Anndinnen gebörte seit kurzein
auch die kleine, graziöse, prächtig gewachsene jdeppina,
das jdatbenkind Lnigis,zn der dieser, nach der Unterrednng
init seinein ^chuldner, seine Lchritte gelenkt batte. Er
planderte init dein Mädchen cine Biertelstunde und
erknndigte sich anch nach dein Lrgehen ihres sposino
— ibres serncn Geliebten Beppo, der in Breseia zur
Zeit seiner INilitärxslicht geniigte.
„G Lnigi, wenn ibr wiißtetl Er ist so licb, so
tren, so gnt! llnd so schöne Briese schreibt erl Die
Bachbarin, die Limoncnbändlerin, liest sie inir iininer
vor. ll?ie schade, das; ich nicht schreiben kannl G
warnin kann ich nicht schreiben?!" ries sie koinisch ver-
zweifelt nnd snhr sich dnrch das dichte, lange und wciche
chaar.
Italicns Töchter sind heißen Blutes. Der Gedanke
an dcn Geliebten läßt ihnen, wenn cr sie erfaßt, nicht
so bald inehr Rnhe. L>as innß cs wohl auch gewesen
sein, was Peppina dnrch das Ziinmer an ihr 5^pind-
chen cilen ließ, dein sie verschiedcne Bogen jdaxicrs
entnahin, die sie vor Lnigi ausbreitete. lllit Zcherzen
nnd Zingen nickte sie dann einein Gnardiaxosten zu,
der eben, aus eincin sdatronillengang begrissen, dnrch
das niedere jdarterrefenster hereinschante. Bachdein
f>athe Lnigi endlich gegangen, wars sie ein knallrotes
llmschlagctnch iiber sich, strich die wilden, widerspenstigen
Locken vor dein ^piegel von der Stirn nnd stiirmte
aus die 5traße hinaus.
Ls war bald gegen Zonnenuntergang. Da aber
der lllärz schon zur lsälste vergangen, lag das Tages-
licht doch noch in warincr chiille anf dcr ldesuvstadt, und
init ihin pulste nnd wogte die lllenschenwclle nnanshalt-
sam, nnanshörlich iiber die jdiazza Ferdinando, voriibcr
an Giuseppes Tische, welch ersterer, znriickgelehnt an
seine 5tnhllehne, die lhände in den lsosentaschen, mit
breitem lllnnde gähnend, iiberlcgtc, ob er siir hente scin
Geschäft schließen oder noch wciter der dummcn Gimpel
wartcnd bleiben sollte.
In diescm Dilemma sah er von dcr Bia Boma
her eine schlanke Gestalt leichtsiißig zwischen dcn lBagen
iiber den Damm schreiten.
„Aha, ln piecola ?6ppina l Lorpo 6i LaLelio, ein
Goldherz, das Aind! Ist zn beneiden dcr Bnrsche, dem
sic Ihre trene, unversiegbare Liebe schenktl"
_ (Schluß folgt.)
Nergcrlich.
„Ietzt wirds mir aber schon bald zn dumm, grad
immer aus denen lllirtschasten, wo das Bier am besten
wär', werscns mich jedesmal heransl
i?Zelm Zabuarjt.
chränlein (äugstlich): „lBer hat denn hier eben so ge-
schrieen?"
Zahnarzt: „Bennrnhigen Sie sich nicht . . . das war
ein jdaticnt, dcr unentgcltlich behandelt worden."
Zeltbeltinniümg.
Dame (zu ibrcr Frcundin: „l.lun, ^>rma, Dn warst krank,
wie lang denn?"
— „Nnn, so zwei nene llloden langl"
Die 'Barade kommt.
Gedankenspittcr.
lllanche halten die Grobheit snr lllahrheit, andere die lVahrheit sür
— Grobheit. A. E'
Der Schwätzer.
Tin Nedeschwall strömt aus der 5prache jdsorte,
llnd doch wird nie sein 5chmähehunger satt;
Tin lNnnder ist's, wie er so viele lllorte
Zu keinem einzigen Gedanken hat. D. H.
2luf der lllassersuppe der Aonversation sind die vielgeschmähten
jdhrasen doch immer die Fettangen. B. S.
lllie thöricht vielc unsrer lBnnsche sind, lehrt die Trfüllnng manchcr
nns erkennen. Th. M.
Der Dnmme scheidet leicht ans diesem Leben,
Lr brancht den Geist nicht anfzugeben. G. S.
lvenn wir es mit einem Tsel zu thun haben, brauchen wir nnseren
llcrstand am notwendigsten I M. Fl.
cialt, er war nicht wenig stolz daranf, daß ihn nicinand
in dieser Beziehung iibertras und waltetc in diesem erhc-
benden Bewnßtsein weiter seines Aintes.
Zn seinen besten Anndinnen gebörte seit kurzein
auch die kleine, graziöse, prächtig gewachsene jdeppina,
das jdatbenkind Lnigis,zn der dieser, nach der Unterrednng
init seinein ^chuldner, seine Lchritte gelenkt batte. Er
planderte init dein Mädchen cine Biertelstunde und
erknndigte sich anch nach dein Lrgehen ihres sposino
— ibres serncn Geliebten Beppo, der in Breseia zur
Zeit seiner INilitärxslicht geniigte.
„G Lnigi, wenn ibr wiißtetl Er ist so licb, so
tren, so gnt! llnd so schöne Briese schreibt erl Die
Bachbarin, die Limoncnbändlerin, liest sie inir iininer
vor. ll?ie schade, das; ich nicht schreiben kannl G
warnin kann ich nicht schreiben?!" ries sie koinisch ver-
zweifelt nnd snhr sich dnrch das dichte, lange und wciche
chaar.
Italicns Töchter sind heißen Blutes. Der Gedanke
an dcn Geliebten läßt ihnen, wenn cr sie erfaßt, nicht
so bald inehr Rnhe. L>as innß cs wohl auch gewesen
sein, was Peppina dnrch das Ziinmer an ihr 5^pind-
chen cilen ließ, dein sie verschiedcne Bogen jdaxicrs
entnahin, die sie vor Lnigi ausbreitete. lllit Zcherzen
nnd Zingen nickte sie dann einein Gnardiaxosten zu,
der eben, aus eincin sdatronillengang begrissen, dnrch
das niedere jdarterrefenster hereinschante. Bachdein
f>athe Lnigi endlich gegangen, wars sie ein knallrotes
llmschlagctnch iiber sich, strich die wilden, widerspenstigen
Locken vor dein ^piegel von der Stirn nnd stiirmte
aus die 5traße hinaus.
Ls war bald gegen Zonnenuntergang. Da aber
der lllärz schon zur lsälste vergangen, lag das Tages-
licht doch noch in warincr chiille anf dcr ldesuvstadt, und
init ihin pulste nnd wogte die lllenschenwclle nnanshalt-
sam, nnanshörlich iiber die jdiazza Ferdinando, voriibcr
an Giuseppes Tische, welch ersterer, znriickgelehnt an
seine 5tnhllehne, die lhände in den lsosentaschen, mit
breitem lllnnde gähnend, iiberlcgtc, ob er siir hente scin
Geschäft schließen oder noch wciter der dummcn Gimpel
wartcnd bleiben sollte.
In diescm Dilemma sah er von dcr Bia Boma
her eine schlanke Gestalt leichtsiißig zwischen dcn lBagen
iiber den Damm schreiten.
„Aha, ln piecola ?6ppina l Lorpo 6i LaLelio, ein
Goldherz, das Aind! Ist zn beneiden dcr Bnrsche, dem
sic Ihre trene, unversiegbare Liebe schenktl"
_ (Schluß folgt.)
Nergcrlich.
„Ietzt wirds mir aber schon bald zn dumm, grad
immer aus denen lllirtschasten, wo das Bier am besten
wär', werscns mich jedesmal heransl
i?Zelm Zabuarjt.
chränlein (äugstlich): „lBer hat denn hier eben so ge-
schrieen?"
Zahnarzt: „Bennrnhigen Sie sich nicht . . . das war
ein jdaticnt, dcr unentgcltlich behandelt worden."
Zeltbeltinniümg.
Dame (zu ibrcr Frcundin: „l.lun, ^>rma, Dn warst krank,
wie lang denn?"
— „Nnn, so zwei nene llloden langl"
Die 'Barade kommt.
Gedankenspittcr.
lllanche halten die Grobheit snr lllahrheit, andere die lVahrheit sür
— Grobheit. A. E'
Der Schwätzer.
Tin Nedeschwall strömt aus der 5prache jdsorte,
llnd doch wird nie sein 5chmähehunger satt;
Tin lNnnder ist's, wie er so viele lllorte
Zu keinem einzigen Gedanken hat. D. H.
2luf der lllassersuppe der Aonversation sind die vielgeschmähten
jdhrasen doch immer die Fettangen. B. S.
lllie thöricht vielc unsrer lBnnsche sind, lehrt die Trfüllnng manchcr
nns erkennen. Th. M.
Der Dnmme scheidet leicht ans diesem Leben,
Lr brancht den Geist nicht anfzugeben. G. S.
lvenn wir es mit einem Tsel zu thun haben, brauchen wir nnseren
llcrstand am notwendigsten I M. Fl.