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https://doi.org/10.11588/diglit.16560#0013
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ITIeggendorfers Hurnoristische Blätter.
„Donnerwetterl Noch ein Aater?I"
Aus der Aaserne.
Itnt er o ffl z i e r (zu den soeben eingekleideten Rekruten): „Lo, ffhr Nerls, jetft seid
Ihr 'mal der traurigen Iivilkleidnng los. Na — ich gebe Luch jetzt zehn
Minuten j)ause, damit Ihr Luren 5tolz austoben lassen könnt."
A'ech.
/V^s klingelte. Sollte es ein jdatient sein? Zeit wär's — der jnnge Doktor
wartet schon acht lvochen anf den ersten. Diesmal scheint es aber in der
Tkat Lrnst werden zn wollen . . . wenn er nnr selbst nachsehen könnte, aber das
geht nicht, nur sich nichts vergeben; iibrigens ist ja der Diener dranßen. !Vo er
nnr so lange mit der Uteldnng bleibt!
Unrnhig länft der jnnge Ärzt auf dem dicken Teppich nmher, cndlich hält er
es nicht mehr aus, die Neugierde wird zu nbermächtig in ihm, er stnrzt hinaus.
Iin vorzimmer ift aber weder der „Iean" noch ein jdatient. Lr sncht weiter.
Anf dem dnnklen Norridor stößt sein Fuß an etwas an. Lr öffnet eine Thnre
nnl Licht zuzulassen. Alle wetter, was ist das? Da liegt der „Iean" längelang
nnd riihrt sich nichtl Der Doktor holt tvasser und bespritzt ihn, da schlägt Iean
die Augen anf. f,Ia, was war denn los?" frägt der Doktor.
„Ach entschuldigen 5ie, 6err Doktor," sagt Iean, indem er sich das Masser,
mit dem ihn sein cherr etwas zu reichlich bedacht hatte, ans den bsaaren trocknet,
„ich dachte, als es schellte, es sei wieder eine Bettelei. Als ich aber die Thüre
geöffnet hatte, war's wirklich und wahrhaftig ein jdatient . . . der erste, wirkliche
nnd welch anständiger, wohlhabend aussehender Patientl Nach acht wochen ver-
geblichen ksarrens! 2luf das war ich nicht vorbereitet ...ich wnrde vor
Freude ohnmächtig . . ."
„llnd der jdatien't, der wohlhabende jdatient, wo ist dcr?" schreit der Doktor.
„Unser j?atient? Ilnser jdatient? . . . Ia der. . . der wird sich wohl dadurch
entsetzt haben nnd dovongegangen sein . . ." Th. M.
Der Amatcur-Bhotograph.
ITIeggendorfers Hurnoristische Blätter.
„Donnerwetterl Noch ein Aater?I"
Aus der Aaserne.
Itnt er o ffl z i e r (zu den soeben eingekleideten Rekruten): „Lo, ffhr Nerls, jetft seid
Ihr 'mal der traurigen Iivilkleidnng los. Na — ich gebe Luch jetzt zehn
Minuten j)ause, damit Ihr Luren 5tolz austoben lassen könnt."
A'ech.
/V^s klingelte. Sollte es ein jdatient sein? Zeit wär's — der jnnge Doktor
wartet schon acht lvochen anf den ersten. Diesmal scheint es aber in der
Tkat Lrnst werden zn wollen . . . wenn er nnr selbst nachsehen könnte, aber das
geht nicht, nur sich nichts vergeben; iibrigens ist ja der Diener dranßen. !Vo er
nnr so lange mit der Uteldnng bleibt!
Unrnhig länft der jnnge Ärzt auf dem dicken Teppich nmher, cndlich hält er
es nicht mehr aus, die Neugierde wird zu nbermächtig in ihm, er stnrzt hinaus.
Iin vorzimmer ift aber weder der „Iean" noch ein jdatient. Lr sncht weiter.
Anf dem dnnklen Norridor stößt sein Fuß an etwas an. Lr öffnet eine Thnre
nnl Licht zuzulassen. Alle wetter, was ist das? Da liegt der „Iean" längelang
nnd riihrt sich nichtl Der Doktor holt tvasser und bespritzt ihn, da schlägt Iean
die Augen anf. f,Ia, was war denn los?" frägt der Doktor.
„Ach entschuldigen 5ie, 6err Doktor," sagt Iean, indem er sich das Masser,
mit dem ihn sein cherr etwas zu reichlich bedacht hatte, ans den bsaaren trocknet,
„ich dachte, als es schellte, es sei wieder eine Bettelei. Als ich aber die Thüre
geöffnet hatte, war's wirklich und wahrhaftig ein jdatient . . . der erste, wirkliche
nnd welch anständiger, wohlhabend aussehender Patientl Nach acht wochen ver-
geblichen ksarrens! 2luf das war ich nicht vorbereitet ...ich wnrde vor
Freude ohnmächtig . . ."
„llnd der jdatien't, der wohlhabende jdatient, wo ist dcr?" schreit der Doktor.
„Unser j?atient? Ilnser jdatient? . . . Ia der. . . der wird sich wohl dadurch
entsetzt haben nnd dovongegangen sein . . ." Th. M.
Der Amatcur-Bhotograph.