Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 22.1895 (Nr. 236-248)

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.16560#0021
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
117 e g g e ii d o r fe r s l) u m o r i st i s ch e Llätter.


Konkurskonkurren^.

„Denk Dir nur, der Fell ist schon zum fiinften
!Nale im Konkurs."

„17a, mit dem Rerl ist ja nicht zu konkur-
rieren!"

(Lin Alateriattst.

„^o, Sie siedeln also nach hier iiber! Unser
Städtchen bietet zwar kaum eine geistige
Anregung . . .

„Macht nixl' wenn nur die geistigen Ge-
tränke gut sind."

Zutreffend.

Assessor (nebenbei Sonntagrjägor, zum Angeklagten):

„bsabe ich Sie denn nicht schon irgendwo
getrosfen?"

Anqeklagter (seine Aehrseite reibend): „Und ob,
Ew. Gnaden; erst vorigen ^onntag auf der
Treibjagd I"

(Hute Wirkung.

Mßverstanden.

Arzt: „5o, Uubernazi, das gebt ja recht ordentlich; jetzt dürft
ihr auch wieder ein Bier trinken. Aber nur N7aß, Maßl"

Lsubernazi: „No, do dürsens schon ruhig sein,
Lserr Doktor, anders als aus'r Maß hab' i nie trünken!"

„Zchmettert Fräulein Lusemia nicht wie eine Lerche ihr Lied?"
„Ia, ich sühle mich auch ordentlich zerschmettertl"

Nbgebttht.

^lm ksöllenreich giebt's eine Bahn,

^ Die hält euch aller Nasen an:

Knapp, daß sie anfängt sortzugeh'n —

Racks — bleibt sie auch schon wieder stehn.

Im Kreis herum, wie eine 5chnecke
Schleicht sie und kommt euch kaum vom Flecke.
Die einst aus Lrden Ungeduld
Gezeigt — die büßen hier die Schuld.

Die Bahn ist immer gut besetzt,

Denn solcher Leut giebt's viele jetzt. —

Da neulich war's besonders voll.

Das schalt und wetterte wie toll

Und zankte mit den 5chasfner-Teuseln —

Denn wirklich war's rein zum Verzweiseln:

An dem Gequietsch der Schienen nur
N?ar zu bemerken, daß man suhr.

Gestucht ward denn auch gar nicht wenigl
Lin Langer nur — cr hieß Fntz Aönig
Und kam vom Rhein — saß lachend da
Und lachte, was auch rings geschah.

Das ärgerte die andern schließlich.

5o'n Kerll Das war denn doch verdrießlich.

N?o nimmt der Kerl den Gleichmut her?

Als wenn's hier grad so sxaßig wär'I
Und nun fiel alle N?elt mit Sxitzen
kser über unsern langen Fritzen.

Der aber kam nicht aus der Ruh.

Da ries ihm einer gistig zu:

„Ia, lach Du nur und stnd' es schön!

Dir wird schon noch der 5xaß vergeh'nl
Dir wird schon die Geduld noch reißen,

Sie werden Dir hier's Fahren weisen!"

„Nee," sprach der Lange ohne Bangen,

N7it mir ist da nichts anzusangenl
Ich bin aus K. mein lieber N7ann,

17nd Abonnent der S t a d t - T r a m b a h n;
N?er die zehn Iahr lang that xrobieren —

„D em kann das hier nicht imxonierenl"

Georg Bötticher.

jKlau DZlut.

Arzt: „Nun, Frau Gräfin, haben die Blutegel ordent-
lich gesogen?"

Gräsin: „Ia, so lange bis sie ganz blau gewordenl"
 
Annotationen