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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 22.1895 (Nr. 236-248)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16560#0024
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20

Meggendorfers Hunioristische ^lätter.

Geschäftsufus.

„Abcr f)axa, daß Du den Baron, den ich doch heiratcn soll, so
hcrnntersetzest?"

„Bu', ich werde doch nicht sollen loben, was ich will kaufenl"

Am Krankenbetl.

Arzt: „Sie sind sehr von Kräften gekommen. Sie leben
wohl zu diät?"

Schreiber: „Allerdings, meine Diäten zwingen mich dazu.

(Lrleichterung.

Der kserr Baron konnte sich nie die Namen seiner Diencr merkem
setzt hat er's leicht, er hat sich einen mit G-Beinen, der Mtto und
cinen mit lL-Beinen, der Faver heißt, genommcnl"

Leim.

t?er Direktor einer Schmiere, der mit den Schausxielern
eine fortlausende Gage verabredet hat, brannte vor
der erstcn Gagezahlung durch, einen Brief solgenden In-
halts hinterlassend: „Grollt mir nicht, ich hielt mein wort,
ich lief blos mit der Gage fort!"

Der guate Rat.

^>ie Muatta sagt zum Vatern beut,

Daß gar so schlecht die junga Leut,

And daß zur Dirn vom Nachbar Braun
A Bursch waar kraxelt iiber'n Zaun.

Das blonde Lisei sitzt daneb'n;

„Dös ^ensterln," moants, „dös sollt's net gebn,
Bci uns, da knnnt's ja eh net sci,

Dcr Tyras, der laßt Neamd net rei."

„A'draht bist net," sagt d' Mnatta d'rauf,

„Dös halt verliebte Leut net auf,

Da sperrt halt d' Dirn 'n Lsund ins Ljaus,

Und schluxft dann staad ins Gartl nans."

Das Lisei sagt koa wörtl mehr;

Doch wie die Nacht so kimmt daher,

Da lockt's 'n Tyras nei in d' Stubn

Und außi schleichts dann zu sein Buabn. I. D.

Gedaukensptitter.

Tine Flasche Sekt xumpt sich leichter als ein Stiick Brot.

_ Th. M.

Leichte Rinder machen den Eltern das kserz schwer.

Or.

wer nie sagt: „Ich weiß nichtl"

Dem glaub mit Flciß nichtl G. S.

§s aiebt viele Annstjiinger, die nichts anders werdcn, als —
älter. ' ' A. W.

Verkannte Talente sind am leichtesten zu — erkennen.

Frauen, welche dic Abhängigkeit nicht gefunden, werden eman-
zixiert und suchen die Unabhängigkeit.. A. E.

^Nm Unglück nicht verzagen,
^ Das Lcid geduldig tragen,
Nicht Iedem alles sagen,

Um Rat nur weise fragen,

Trst wägen und dann wagen,
Ersolglos nie sich xlagen,

Nicht ohne Ursach klagen
kseißt wert verleih'n den
Tagen. E. H.

Des Sängers Rbstur?.

Auch in der Uomödie des Lebens werden oft Trauerspiele auf-
geführt, welche die Anderen für fdossen halten.

Ls giebt Leute, die immer etwas entdecken: Fehler an den
andern. A. E.

Ich komme vom Gebirge her . ..

Redaktion: Max Schreiber. Drnck und verlag von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.

Gefchäftsst>.'ür in München: Corneliusstratze 19.
 
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