Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 22.1895 (Nr. 236-248)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.16560#0037
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Meggendorfers !)urnoristische Blätter.

3Z


-^äglich ging die wnnderschöne
^ Göttin Dichtkunst aus nnd nieder
Am ^)arnaß aus waldigem jdsade,
wc> poeten viel zu stnden.

Täglich ging der langbemähnte,
Zwickerglasbewehrte Iüngling
Am Parnaß auf waldigem jdsade,
Täglich wurde er nervöser.

Lines Abends trat die Göttin
Aus ihn zu mit schnellen worten:

„Den Gewerbschein will ich sehen,

Deine Thätigkeit und Tliqueschaftl"

Und der Iüngling sxrach: „Ich schreibe
Bühnenstück', bin aus Tantiemen
Aus, mein wunsch sind jene Aassen-
Anschläg', die da: ,Ausverkaustll sind!"

Fritz Eberhard.

Neues Wort.

A. : „was sehlt Dir, lieber Freund ?"

B. : „Ich bin verschnupft, meine Schwieger-
rnutter hat mir eine Scene gernacht."

A.: „Aha, Drachenkatarrh."

Romanphrase.

„ . . . In diesem Nomente glich der Gras einer leben-
digen Leiche."

Wechsel.

Den großen Familiensesten solgt ost ein großes Fmnilien-
sasten.

Dminöses Ärrangement.

Fräulein Tnlalia: „Bun, ich dankel §o viele 5 i tz gelegenheiten I"

Immer nobel.

Verkommenes Genie (heimttch sein
Geld zählend) I „Tins . . . zwei . . .
drei . . . lleise zum Aollegen): „Du,

was kostet denn eine C)el-5ardine?"
„Züns j)sennige!"

„kse, Rellnerl Line halbe Mel-
Sardine!"

Daher.

„Lsören Sie, Lserr Rollege, Ihr
Scheitel sitzt ja heute ganz aus
der Seite!"

„Donnerwetter, ja! Da hab' ich mich
um mehrere Lsaare verzählt!"
 
Annotationen