INe g g e n d o r f e r s u in o ri st i sch e Blätter.
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Aaiiiiliär.
Richter: „Sie sind also zu drei Iahren Znchthans rernrteilt."
5pitzdul>e (verlraulich zu seinenr verleidiger): ntVie isi's cherr Anwalt, lasien wir 's uns gesallen?"
Druckfehler.
. . . Rlärchen war so
iiberrascht, datz sie beinahe
den Zopf verlor.
5tatt des vor wenig
lllinuten noch so stolzen
Schiffes schwainm nur noch
ein Frack auf den tosenden
lvellen.
ööerbe Kritik.
„ . . . Fast alle witze
des Lustspieles sind an den
lfaaren herbeigczogen und
noch dazu an falschen."
öein Zuperlaliv.
s. Ilnteroffizier: „Also
das ist schon Dein dritter
Schatz, der Auguste
heitzt?"
2. Nnterofsizier: Ia, die
ist aber die Augustestel"
Des verschmähten Nreiers Aache.
o hätt' ich mich vergeblich um (§ure Gunst gemühtl"
Rief Ritter Rurt, die wange in edlem Zorn erglüht,
Und finster traf sein Auge auf Fräulein Runigund.
Die wandte ihm den Rücken, und höhnend sprach ihr Mund:
„Ihr seid ja noch ein Anabe mit glattem Milchgesicht!
Solch grüne Iunker taugen mir, traun, zum Gatten nicht.
Wollt Ihr als werber 'kommen, dann harrt, bis Euch ein Bart
Die Lippen überschattet nach echten Mannes Art!
Bis Lnch auf Stirn und wange die bseldennarbe glühtl
wohl möglich, daß die Minne Luch rosiger dann blüht."
Na schritt ans dem Gemache in Grimm und Groll lscrc Rurt
Und ritz die blanke Rlinge laut klirrend aus dein Gurt.
Lr ließ sich eilig zäumen sein schwarzes Schlachtenroß
Und trabte rcisefertig aus seiner Uäter Schloß. —
Und rasch verrauschten Iahre. — Uie schöne Aunigund
Ivard welk, und manche Falte zog sich um ihren Ulund.
Der kecke Schwarm der Freier, der sonst gefüllt das lsiaus
Ulit Lachen und mit Scherzen, blieb schon seit Iahren aus.
Da traf ihr Ghr die Runde: „bserr Rurt ist hochgeehrt,
An Schätzen reich und Siegen, urxlötzlich heimgekehrt."
Rasch ritt ein schneller Rnapxe zu Aurt und lud ihn ein,
Als Gast am nächsten Tage bei Kunigund zu sein.
Lr kam — ein hoher Recke im blanken panzerkleid,
Durchfurcht das bärt'ge Antlitz von Rarben lang und breit.
Sie eilte ihm entgegen in froher Ulinne Lust,
Und ihre worte quollen aus liebeheißer Brust:
„Ihr kommt, wie ich Luch träumte, nach wahrer Uselden Art
Im kühnen Schmuck der Rarben, mit stolzem Rriegerbartl
Ihr habt Luch nicht vergcbens um meine Gnnst bemüht:
Der Ulinne schönste Blume ist heut für Luch erblüht."
„Ukit nichtenl" rief der Rämpe, „was einst Luch nicht gefreut
An meinem Utilchgesichte, an Luerm miß ich's heut!"
Gesurcht ist Lure wange, nnd ksärchen steh'n am Rinn.
Solch dornicht Röslein pslücken, kommt mir nicht in den Sinnl"
Und aus dem Saale eilte hell lachend Ritter Rurt
Und stieß die schart'ge Rlinge laut klirreud in den Gurt.
Verspielt unö doch gewonuen!
onst ist der junge Assistent ein prachtkerl," schrieb der
Gberförster vom „tiefen Grund" an seinen Feldheimer
Rollegen, „aber im wetten lasse sich ja niemand mit
ihm ein l weitz der Ruckuck, wie es zugeht, aber der Schwere-
nöter gewinnt jedesmal."
Assistent lsiasemann war nach Feldheim versetzt, und sein
ehemaliger vorgesetzter hatte dem nunmehrigen Lhef unter der
lsiand so ein kleines Lurrienlnm vilu6 über ihn eingesandt.
„Das wäre ja sonderbarl" brummte der alte Graubart.
„Line wette beruht in ihrem Resultate mehr oder weniger
auf Zusälligkeit. Dabei kann sich doch keiner das Gewinnen
angewöhnen. — Nun, mich soll er schon nicht hereinlegen."
Ltliche Tage waren verstrichen. ksasemann wettete nicht,
obwohl sich einmal in einer sachlichen Debatte mit seinem Lhes
außergewöhnlich günstige Gelegenheit dargeboten hatte.
Des Abends xflegte der Gberförster die Wirtschast eines
nahe gelegenen Dorfes aufzusuchen. Dahin nahm er auch seinen
Assistenten mit. Im Gasthause sanden sich auch meist noch der
Arzt und Apotheker des Grtes ein, und dann spielten die vier
zusammen whist.
Der alte Grünrock war srüher Gsfizier gewesen. Trotz
seines waidmännisch derben und geraden Lharakters ließ er
doch manchesmal eine gewisse Abgemessenheit durchlcuchten. —
Iägerlatein xroduzierte er niemals.
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Aaiiiiliär.
Richter: „Sie sind also zu drei Iahren Znchthans rernrteilt."
5pitzdul>e (verlraulich zu seinenr verleidiger): ntVie isi's cherr Anwalt, lasien wir 's uns gesallen?"
Druckfehler.
. . . Rlärchen war so
iiberrascht, datz sie beinahe
den Zopf verlor.
5tatt des vor wenig
lllinuten noch so stolzen
Schiffes schwainm nur noch
ein Frack auf den tosenden
lvellen.
ööerbe Kritik.
„ . . . Fast alle witze
des Lustspieles sind an den
lfaaren herbeigczogen und
noch dazu an falschen."
öein Zuperlaliv.
s. Ilnteroffizier: „Also
das ist schon Dein dritter
Schatz, der Auguste
heitzt?"
2. Nnterofsizier: Ia, die
ist aber die Augustestel"
Des verschmähten Nreiers Aache.
o hätt' ich mich vergeblich um (§ure Gunst gemühtl"
Rief Ritter Rurt, die wange in edlem Zorn erglüht,
Und finster traf sein Auge auf Fräulein Runigund.
Die wandte ihm den Rücken, und höhnend sprach ihr Mund:
„Ihr seid ja noch ein Anabe mit glattem Milchgesicht!
Solch grüne Iunker taugen mir, traun, zum Gatten nicht.
Wollt Ihr als werber 'kommen, dann harrt, bis Euch ein Bart
Die Lippen überschattet nach echten Mannes Art!
Bis Lnch auf Stirn und wange die bseldennarbe glühtl
wohl möglich, daß die Minne Luch rosiger dann blüht."
Na schritt ans dem Gemache in Grimm und Groll lscrc Rurt
Und ritz die blanke Rlinge laut klirrend aus dein Gurt.
Lr ließ sich eilig zäumen sein schwarzes Schlachtenroß
Und trabte rcisefertig aus seiner Uäter Schloß. —
Und rasch verrauschten Iahre. — Uie schöne Aunigund
Ivard welk, und manche Falte zog sich um ihren Ulund.
Der kecke Schwarm der Freier, der sonst gefüllt das lsiaus
Ulit Lachen und mit Scherzen, blieb schon seit Iahren aus.
Da traf ihr Ghr die Runde: „bserr Rurt ist hochgeehrt,
An Schätzen reich und Siegen, urxlötzlich heimgekehrt."
Rasch ritt ein schneller Rnapxe zu Aurt und lud ihn ein,
Als Gast am nächsten Tage bei Kunigund zu sein.
Lr kam — ein hoher Recke im blanken panzerkleid,
Durchfurcht das bärt'ge Antlitz von Rarben lang und breit.
Sie eilte ihm entgegen in froher Ulinne Lust,
Und ihre worte quollen aus liebeheißer Brust:
„Ihr kommt, wie ich Luch träumte, nach wahrer Uselden Art
Im kühnen Schmuck der Rarben, mit stolzem Rriegerbartl
Ihr habt Luch nicht vergcbens um meine Gnnst bemüht:
Der Ulinne schönste Blume ist heut für Luch erblüht."
„Ukit nichtenl" rief der Rämpe, „was einst Luch nicht gefreut
An meinem Utilchgesichte, an Luerm miß ich's heut!"
Gesurcht ist Lure wange, nnd ksärchen steh'n am Rinn.
Solch dornicht Röslein pslücken, kommt mir nicht in den Sinnl"
Und aus dem Saale eilte hell lachend Ritter Rurt
Und stieß die schart'ge Rlinge laut klirreud in den Gurt.
Verspielt unö doch gewonuen!
onst ist der junge Assistent ein prachtkerl," schrieb der
Gberförster vom „tiefen Grund" an seinen Feldheimer
Rollegen, „aber im wetten lasse sich ja niemand mit
ihm ein l weitz der Ruckuck, wie es zugeht, aber der Schwere-
nöter gewinnt jedesmal."
Assistent lsiasemann war nach Feldheim versetzt, und sein
ehemaliger vorgesetzter hatte dem nunmehrigen Lhef unter der
lsiand so ein kleines Lurrienlnm vilu6 über ihn eingesandt.
„Das wäre ja sonderbarl" brummte der alte Graubart.
„Line wette beruht in ihrem Resultate mehr oder weniger
auf Zusälligkeit. Dabei kann sich doch keiner das Gewinnen
angewöhnen. — Nun, mich soll er schon nicht hereinlegen."
Ltliche Tage waren verstrichen. ksasemann wettete nicht,
obwohl sich einmal in einer sachlichen Debatte mit seinem Lhes
außergewöhnlich günstige Gelegenheit dargeboten hatte.
Des Abends xflegte der Gberförster die Wirtschast eines
nahe gelegenen Dorfes aufzusuchen. Dahin nahm er auch seinen
Assistenten mit. Im Gasthause sanden sich auch meist noch der
Arzt und Apotheker des Grtes ein, und dann spielten die vier
zusammen whist.
Der alte Grünrock war srüher Gsfizier gewesen. Trotz
seines waidmännisch derben und geraden Lharakters ließ er
doch manchesmal eine gewisse Abgemessenheit durchlcuchten. —
Iägerlatein xroduzierte er niemals.