Meggendorfers Humoristische Blätter.
s25
Acimenrache.
HerMsnragnet.
^>aß man ein Lserz hat, sühlt man schon,
wenn man sich nur von sern Dir naht,
Nnd wenn man wieder von Dir geht,
So fiihlt man, daß man kein's mehr hat. G. S
Krastrnittel.
Dichterling (zu seiner Lrau): „Bringe
mir eine jdortion Gesrorenes, — ich will den
Nordpol besingenl"
Derschnappt.
Gast (eilig): ,,^)ch möchte ein Beessteak essen,
Rellner, habe aber nur fiinsNinuten Zeitl"
Rellner: „G, in sünf Minuten können Sie
vier von unseren Beefsteaks efsen!"
Verraten.
cherr: „Zahlen denn die Damen kein Straf-
geld, die einmal auf einem Raffeekränz-
chen fehlen?"
Dame: „Ach Gott, nein . . . wer fehlt, ist
schon bestraftl"
er Lharakterdarsteller Mätzerl und der erste Liebhaber
Süßholzky, — nebenbei bemerkt ein, wie man so sagt,
ganz versluchter Rerl — beide an einem Wandertheater
engagiert, lebten in steter Fehde — das Resultat war, daß sie
sich gegenseitig zu leide thaten, was sie nur konnten.
So fehlten eines Abends, als Mätzerl den Lrbförster spielen
sollte, auf einmal die schönen langen Stiefeln, die er sich von
dem derzeitigen Förster des Vrtes gepumpt hatte. Mätzerl ist
ganz desperat. Da, im letzten Augenblicke reichen zwei Lsände
die abhanden Gekommenen zur Thürspalte des Verschlages herein,
der dem großen Mätzerl als Garderobe diente. „lVenn sie nur
da sind, das llebrige wird sich schon finden," denkt er und fährt
wie verrückt in die langen Röhren, um sofort auf die Bühne
zu eilen, denn der Direktor hat schon zweimal nach ihm geschickt.
Aber mit allem Effekte war 's vorbei. Mätzerl, der die Rolle
gewöhnlich unter fürchterlichem Füßestampfen gegeben hatte,
was ihm auch immer den Beifall der Gallerie sicherte, mußte
heute auf der Bühne umherschleichen, als ob er auf Eiern ginge —
es war ihm etwas in die Btiefeln gesteckt worden! Dieses
Ttwas stellte sich später als Trbsen heraus. Tine That 5üß-
holzk-fs natürlichl — „Rachel!" —
Man probte schon lange an einem Ztücke, von dem sich der
Direktor große Zugkraft versprach, weil es einer der chono-
ratioren des Städtchens, in dem man gerade mimte, verbrochen
hatte und welches daher Lokalinteresse erregen mußte. Selbst-
verständlich that der Direktor alles, um die Ausstattung so würdig
als möglich zu gestalten; in dem ganzen Neste gab es schon
bald kein 6aus mehr, welches nicht „leihweise" das eine oder
andere Möbel- oder Garderobestück abgegeben hätte; man war
ebenso begierig auf die endliche Vorstellung, als auf die seiner-
zeitige Zurückgabe des Tntnommenen. — Line von niemand
geahnte Generosität entwickelte der Direktor besonders Süßholzky
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Acimenrache.
HerMsnragnet.
^>aß man ein Lserz hat, sühlt man schon,
wenn man sich nur von sern Dir naht,
Nnd wenn man wieder von Dir geht,
So fiihlt man, daß man kein's mehr hat. G. S
Krastrnittel.
Dichterling (zu seiner Lrau): „Bringe
mir eine jdortion Gesrorenes, — ich will den
Nordpol besingenl"
Derschnappt.
Gast (eilig): ,,^)ch möchte ein Beessteak essen,
Rellner, habe aber nur fiinsNinuten Zeitl"
Rellner: „G, in sünf Minuten können Sie
vier von unseren Beefsteaks efsen!"
Verraten.
cherr: „Zahlen denn die Damen kein Straf-
geld, die einmal auf einem Raffeekränz-
chen fehlen?"
Dame: „Ach Gott, nein . . . wer fehlt, ist
schon bestraftl"
er Lharakterdarsteller Mätzerl und der erste Liebhaber
Süßholzky, — nebenbei bemerkt ein, wie man so sagt,
ganz versluchter Rerl — beide an einem Wandertheater
engagiert, lebten in steter Fehde — das Resultat war, daß sie
sich gegenseitig zu leide thaten, was sie nur konnten.
So fehlten eines Abends, als Mätzerl den Lrbförster spielen
sollte, auf einmal die schönen langen Stiefeln, die er sich von
dem derzeitigen Förster des Vrtes gepumpt hatte. Mätzerl ist
ganz desperat. Da, im letzten Augenblicke reichen zwei Lsände
die abhanden Gekommenen zur Thürspalte des Verschlages herein,
der dem großen Mätzerl als Garderobe diente. „lVenn sie nur
da sind, das llebrige wird sich schon finden," denkt er und fährt
wie verrückt in die langen Röhren, um sofort auf die Bühne
zu eilen, denn der Direktor hat schon zweimal nach ihm geschickt.
Aber mit allem Effekte war 's vorbei. Mätzerl, der die Rolle
gewöhnlich unter fürchterlichem Füßestampfen gegeben hatte,
was ihm auch immer den Beifall der Gallerie sicherte, mußte
heute auf der Bühne umherschleichen, als ob er auf Eiern ginge —
es war ihm etwas in die Btiefeln gesteckt worden! Dieses
Ttwas stellte sich später als Trbsen heraus. Tine That 5üß-
holzk-fs natürlichl — „Rachel!" —
Man probte schon lange an einem Ztücke, von dem sich der
Direktor große Zugkraft versprach, weil es einer der chono-
ratioren des Städtchens, in dem man gerade mimte, verbrochen
hatte und welches daher Lokalinteresse erregen mußte. Selbst-
verständlich that der Direktor alles, um die Ausstattung so würdig
als möglich zu gestalten; in dem ganzen Neste gab es schon
bald kein 6aus mehr, welches nicht „leihweise" das eine oder
andere Möbel- oder Garderobestück abgegeben hätte; man war
ebenso begierig auf die endliche Vorstellung, als auf die seiner-
zeitige Zurückgabe des Tntnommenen. — Line von niemand
geahnte Generosität entwickelte der Direktor besonders Süßholzky