e gg c ii d o rfe r s H u m o ri st i sch e Nlätter.
Kn eine Spröde.
(öluclr.
hatte gclächclt und daun cl'cnfulls ihrcm Gcnicilp zugcflnstcrt,
der scinerscits deni spiiton Gnste dic lsand schiittcltc und dann
auf dcu lceren 5tuhl ueben seiner Tochter wles. Der Licntenant
nahni ncbcn dcrselben jdlatz und zog dic sich ihni frcundlich
Znwendende ius Gespräch.
„Nun siud dreizchn Licutenants an dcr Tafcl, INama,"
fliistertc Fräulein Mathildc der tNuttcr zu, „Du wirst sehcn,
das gicbt cin Unglück!" „Dcin duninicr Aberglaube!" eut-
gcguctc dicsc abiveiscnd, „ich wcist cs gcnau, daß Du gcrade
von dem nicht das Dnglück, sondern das Gegenteil erwartcst;
nieinst Du, ich hätte inir Dein cwiges einfältiges Trrötcn, so-
bald Du ihn crblicktcst, nicht längst zn dcuten gcwnßt?" „Du
wirst schon schen, iliaina!" „Schweig jctzt!" „Ts gicbt abcr
doch ein ilnglück, ich fühl's!" „Du sollst niir vordcrhand noch
an andcres denkon, als an Lseirat — zn dnnini, ebcn erst
sicbzehn Iahre geworden! . . . nun rcde nur kein !Dort mehrl"
Fräulcin Dlathildc, dor reizcnde Backfisch, schwicg, abcr ängstlich
pochtc ihr das Lserz. Liebtc sie dcn Lieutenant wirklich so tief?
Das konnte sic sich sclbst nicht beantivorten, abcr cs war in doni
Institnte, dcni sie crst scit eineni halben Iahre cntschlüpft war,
!Node geivcscn, für Lrivin von Rüdter zu schivärinen nnd das
hing ihr noch an nnd dann: welcher Trinniph, ivonn gerade sic
diejenige wärc, ivelchc ihn crobern würde, ihre ehenialigen
Studiengenossinnen ivürden sicher vor Neid vergehen!
Lben wurde Sekt hcrunigcreicht, dann erhob sich dcr Isans-
herr. Allseitigcs Lrstaunen, dann lautlosc Stille.
„vcrehrliche Gäste! Ich habe Ihnen cin frcudiges Fa-
niiliencreigiiis zu vorkünden . . ." Fränlein ülathilde wurdc,
trotzdein ihr die üiuttcr niit deni ihren fast den Fuß zerguetschte,
blaß, „— unsere Tochter Alara hat sich uiit deni lferrn Licute-
nant von Rüdtcr verlobt, stoßen wir auf das junge Brant-
paar an!"
„Niin, wenn das kein ünglück ist, üiania!" hanchte
Fräulein üiathilde weinerlich, während der Licutenant den ver-
lobungsring, u»i dcsivillen er sich beiin Goldschinicd hatto ver-
spätcn inüsscn, ans der erivähnten Tasche zog nnd seiner selig
lächelndcn Braut an den Finger streifte.
Die üiania aber cntgegnete der Tochter: „ü)enn Du Dir
auch nur das Geringste nicrken lässcst, dann sitzest Du niir ohne
Gnade vier volle ivochen zu . . ."
„Aber üiaina, der Lasinoball?"
„Na, alsol" Ti,. M.
Die Schähe der Natur, nicin Aind,
Die schuf ein Gott, daß wir sie nützcn,
ünd allc jdracht nnd lserrlichkcit,
Daß wir gcnicßend sic besitzen.
!vir nützen aus des Fcucrs üiacht,
Des ivassers Rraft für uns're Mcrkc,
!lür nützen aus die Luft, das Licht,
!üir nühen aus dcs !üindcs Stärke.
Es niüssen Feld und Mald nnd Au,
üns ihre besten Früchte geben,
Selbst aus der Lrde finst'reni Schoß
!vir deren reiche Schätze heben.
Ist's nun nicht sündhaft, liebes Aind,
Lntgogen Gottes güt'geni Fügen?
Dn hast den wonncreichsten üiund,
ünd läßt so — ungeküßt ihn liegcn! G. S.
(Lür rreucr Lterrr.
dohn (abends mit seiner Tochter auf dem Balkon sitzend und
znnl Sterneichimmel enlporblickend): „^NN , ^vebekkchen,
welcher Stern ist Dir denn der liebstc?"
Nebckka (sciiusuchisvoll scufzeud): „Ach, vaterlcben^
dcr Isidor!"
„üiania, ich wär' heute bcinah'
überfahren worden!"
„üni Gottesivillen, niein Lngel,
wie kani das?"
„Ia, ich stel niitten auf der
Straße hin, 's ivar aber znm Glück
kein wagen dal"
A. (vorsiclic»d>: „üieine von grausigen Schicksalsschlägen zerschmetterte Schwägerin." —
Frennd: „Freiit niichisehr." - A.: „üicin von gleichen jdrüfungen geknickter Frcund."
— Schivägerin: „Schr angenehm."
Aehlender Kchwiegerfohn.
Vorstellung.
Ballniuttcr idurch dcn s»»l laufcnd): „Bitte habcn Sie
nicht irgend einen Schiviegersohn geschcn?"
Kn eine Spröde.
(öluclr.
hatte gclächclt und daun cl'cnfulls ihrcm Gcnicilp zugcflnstcrt,
der scinerscits deni spiiton Gnste dic lsand schiittcltc und dann
auf dcu lceren 5tuhl ueben seiner Tochter wles. Der Licntenant
nahni ncbcn dcrselben jdlatz und zog dic sich ihni frcundlich
Znwendende ius Gespräch.
„Nun siud dreizchn Licutenants an dcr Tafcl, INama,"
fliistertc Fräulein Mathildc der tNuttcr zu, „Du wirst sehcn,
das gicbt cin Unglück!" „Dcin duninicr Aberglaube!" eut-
gcguctc dicsc abiveiscnd, „ich wcist cs gcnau, daß Du gcrade
von dem nicht das Dnglück, sondern das Gegenteil erwartcst;
nieinst Du, ich hätte inir Dein cwiges einfältiges Trrötcn, so-
bald Du ihn crblicktcst, nicht längst zn dcuten gcwnßt?" „Du
wirst schon schen, iliaina!" „Schweig jctzt!" „Ts gicbt abcr
doch ein ilnglück, ich fühl's!" „Du sollst niir vordcrhand noch
an andcres denkon, als an Lseirat — zn dnnini, ebcn erst
sicbzehn Iahre geworden! . . . nun rcde nur kein !Dort mehrl"
Fräulcin Dlathildc, dor reizcnde Backfisch, schwicg, abcr ängstlich
pochtc ihr das Lserz. Liebtc sie dcn Lieutenant wirklich so tief?
Das konnte sic sich sclbst nicht beantivorten, abcr cs war in doni
Institnte, dcni sie crst scit eineni halben Iahre cntschlüpft war,
!Node geivcscn, für Lrivin von Rüdter zu schivärinen nnd das
hing ihr noch an nnd dann: welcher Trinniph, ivonn gerade sic
diejenige wärc, ivelchc ihn crobern würde, ihre ehenialigen
Studiengenossinnen ivürden sicher vor Neid vergehen!
Lben wurde Sekt hcrunigcreicht, dann erhob sich dcr Isans-
herr. Allseitigcs Lrstaunen, dann lautlosc Stille.
„vcrehrliche Gäste! Ich habe Ihnen cin frcudiges Fa-
niiliencreigiiis zu vorkünden . . ." Fränlein ülathilde wurdc,
trotzdein ihr die üiuttcr niit deni ihren fast den Fuß zerguetschte,
blaß, „— unsere Tochter Alara hat sich uiit deni lferrn Licute-
nant von Rüdtcr verlobt, stoßen wir auf das junge Brant-
paar an!"
„Niin, wenn das kein ünglück ist, üiania!" hanchte
Fräulein üiathilde weinerlich, während der Licutenant den ver-
lobungsring, u»i dcsivillen er sich beiin Goldschinicd hatto ver-
spätcn inüsscn, ans der erivähnten Tasche zog nnd seiner selig
lächelndcn Braut an den Finger streifte.
Die üiania aber cntgegnete der Tochter: „ü)enn Du Dir
auch nur das Geringste nicrken lässcst, dann sitzest Du niir ohne
Gnade vier volle ivochen zu . . ."
„Aber üiaina, der Lasinoball?"
„Na, alsol" Ti,. M.
Die Schähe der Natur, nicin Aind,
Die schuf ein Gott, daß wir sie nützcn,
ünd allc jdracht nnd lserrlichkcit,
Daß wir gcnicßend sic besitzen.
!vir nützen aus des Fcucrs üiacht,
Des ivassers Rraft für uns're Mcrkc,
!lür nützen aus die Luft, das Licht,
!üir nühen aus dcs !üindcs Stärke.
Es niüssen Feld und Mald nnd Au,
üns ihre besten Früchte geben,
Selbst aus der Lrde finst'reni Schoß
!vir deren reiche Schätze heben.
Ist's nun nicht sündhaft, liebes Aind,
Lntgogen Gottes güt'geni Fügen?
Dn hast den wonncreichsten üiund,
ünd läßt so — ungeküßt ihn liegcn! G. S.
(Lür rreucr Lterrr.
dohn (abends mit seiner Tochter auf dem Balkon sitzend und
znnl Sterneichimmel enlporblickend): „^NN , ^vebekkchen,
welcher Stern ist Dir denn der liebstc?"
Nebckka (sciiusuchisvoll scufzeud): „Ach, vaterlcben^
dcr Isidor!"
„üiania, ich wär' heute bcinah'
überfahren worden!"
„üni Gottesivillen, niein Lngel,
wie kani das?"
„Ia, ich stel niitten auf der
Straße hin, 's ivar aber znm Glück
kein wagen dal"
A. (vorsiclic»d>: „üieine von grausigen Schicksalsschlägen zerschmetterte Schwägerin." —
Frennd: „Freiit niichisehr." - A.: „üicin von gleichen jdrüfungen geknickter Frcund."
— Schivägerin: „Schr angenehm."
Aehlender Kchwiegerfohn.
Vorstellung.
Ballniuttcr idurch dcn s»»l laufcnd): „Bitte habcn Sie
nicht irgend einen Schiviegersohn geschcn?"