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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 23.1895 (Nr. 249-261)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16561#0024
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(6

Neggendorfers ^umoristische Blätter.



Aplitter.

Der weise lebt so, daß
ihm auch von der Gesund-
heit ein ,Altentei? verbleibt,
auf das er sich zurückziehen
kann.

Anderer Ltandtpunkt.

Bemoostesksauxt: „Merk-
würdig! 's Lxamen war
leicht und ich bin doch
durchgefallen und da
schreibt mir mein Dnkel,
er sei ein schw er gexrüf-
ter Mann!"

»i Ufer des heiligen Ganges
Laut jammernd weint ein langes
Betrübtes Arokodil;

Es träumt von der Gelicbtcn,
Die fern i,n Land Aegyxten
von Mörderhänden fiel. —

Ukan tötcte gar viele
Der schönen Arokodilc
von wegen ihrer ksaut;

Die Arokodilhautmode
war schuld am schnöden Tode
Dcr auscrkorncn Braut. —

Ls kanien die Aegyptcr:

„D fiiehe, mein Geliebter!"

Schrie sie in höchster Not.

Lr stürzte in die Fluten,

Sie abcr mußt' verbluten,

So jung und schon so tot.

jjim instinktiven Streben
Zu retten noch sein Lcben,
Schwamm cr durchs ganze Meer;
Gott half, und so gclang es,
Nun träumt er hier am Ganges
Und beult und weint so sehr. —

„Ach! Der Geliebten Sterbcn
Und xostmortales Gerben
Thnt mir so bitter weh!
Geliebtes Arokodile,

Die Reste deiner bsiille
. Sind nun ein sdortemonnaie! —

Ihr Götter, eure Sache,

Nicht meine, ist die Rache,

Drum schenket mir Gehör!

U?er sie besitzt, nie seb' er
Sie voll, der Luropäer;

Die Börse bleibe lecr!" —

So flucht' am heil'gen Ganges
Das Arokodil, dann sxrang es
Tief in die Flut und starb.

Die Börse fluchbeladen
In einem teuern Ladcn — —
Sich ein Student erwarb.

Aeußerste (Katanterie.

Äine leidende Ärau.

„Du scheinst leidend zu sein, liebe Freundin?"
„Allerdings, wie sollt' ich's denn auch nicht, wenn
mir mein Ulann solche Aleid ersorgen
macht!" _

Im Vuchladen.

Buchhändler: „ZVas für ein Aochbuch wünschen
gnädige Frau?"

Iunge Frau: „Geben Sie inir nur das teuerste,
mein Mann ist ein großer Feinschinecker!"

Aus der Drin^enschute.

„. . . Dies lvort schreiben Sie mit einem
dopxelten l, ksoheit geruhen selbst in der Sxrache
zu nobel zu sein."

Immer Nachmann.

Gutsbesitzer waldmann läßt sich in der Stadt
rasieren, wobei sich der Barbier eines neuer-
fundenen Rasierapparates bedient. „Donner-
wetter," ruft der Landmann, das glatte Ainn
befühlend, „tadellose MLHmaschine!"
 
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