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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 23.1895 (Nr. 249-261)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16561#0025
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m e g g e n d o r fe r s H u 1N o r i sti sch e Biätter.


Meues Wort.

„tvic I Sie haben Ihre Köchin schen
süufzig Iahre? Va kann sic ja ihrc g o>-
dene Uochzeit feiern."

Ucbertrumpst.

Äelstesgegcuwart.

„Der tNann strerktc mir eincn tnmdcrt-
markschcin cntgcgen. tNeine Geistcsgcgcn-
wart verlies; mich keincn Angcndlick, ich
nahm den rfnndertmarkschein."

Uufere Töchter.

Tante: „Ist es denn wahr, Elsa, das;
der Lieutenant, Dein Bräutigam, vor
Dir auf die Nnice gefallcn l?"

>,Ja, Tante, ach es war cin cutzürkendes
militärisches Schauspicll"

Zu der Dorffchute.

Inspizierender schulrat: „Nun wollto
ich Sie noch sragcn, köerr Lekrer, ob
?ie denn auch das nötige Gcwicht auf
diepflegedes lsochdeutschen legcu?"

Altcr Dorfschullehrer: „G, ja, do
feit si' nixl"

Äus eiuer Derteidiguug.

» . - . Bitte, meinc Lscrrcn Geschwo
reuen, den Angeklagten srcizusprechen, er
gt cin Gpfer der Gelegenheit, welche
bekauntlich Diebc machtl"

Ia so!

iieiratsagcnt: „ .. Anch ist die Dame
akademisch gcbildet I"

"Affaustrninpfc i,,ag ich nichtl"
«eiratsageut: „Lka, ist ja nur auf'ner
Schnei d erakädcmie gewesen!"

Unkewußter döumor.

„ ".^üien: „lvarnui weinst Du dcun?"

D mtz: „Irb binnnangeklopftzu Papa hineinge-
gangcn und ausgeklopft herausgekommcn."

Frau A.: „Die jungen Lente von hcute sind gar nicht mehr so znriirkhaltend wie
friiher: mcin Mann hat mir dcn crsten Auß gegebcn, wic cr bci meinem
vater um meine lfand auhieltl"

Frau B.: „)ch habe dcn ersten Anß sogar nicht chcr gekriegt, als bis die Mit-
gift anf"dem Tische lagl"

§>er Vffastertreter.

^.ie könuen norh von Gliirk sagcn, daß Mucki auf mcincn Ruf hörte. So slogcn
—^ Sie doch wenigstens in den iNooshaufen hicr; wäre er aber zugerast, so hättc
er sie jedeufalls in die große Fontaine vor dcm kferrcnhause geworfcn. INucki
wurde bci uns anfgezogen; cr eignete sich abcr nicht fiir den Zug; zum Reitcn
aber war er Papa zn schwarh uud ich durfte ihn nicht besteigen, weil ich riicksichts-
los iiber lscckcn nud Gräben flitzc und das hättcn seinc Beine nicht vertragen.
So kam kNucki zum verkaufe nach der Stadt nnd da erstand ihn der Stallineistcr,
der freilich versprach, nur gute und rücksichtsvolle Reitcr daranfzusetzcn"

thcrrn Tdgar war dic entsetzlich aufrichtige Sprachweise dcs Fräuleins anfangs,
wie wir gcsehcn haben, furchtbar in dic Rase gcfahren, allmählich drang aber sein
guter kfumor dnrch und er sagtc mit einem Llick a»f scinen übel initgcnommenen
Rock: „In dcr That, ich darf froh sein, daf; mich Akncki nicht in das Bassin warf,
denn so zerrissen und naß auch noch, wäre allerdings der Gipfel der Unannehm-
lichkeiten . . . auf eincs bin ich wirklich begierig . . . wic komme ich in dem
Austande heim . . . ?"

„Ra, das werden wir gleich haben," entgegnete ihm das Fränlein, „ich habe über
Sie gelacht, das will ich jetzt wieder wett machen ...' geben Sie mal den Rock herl"

ljortsetzung Seilc rs.)
 
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