Meggendorfers Hurnoristische Blätter.
Nach einom wehmiitigen Blick cmf die Droschke driiben und
einein wütenden auf cincn sich arglos nach der vereinsamten nmsehen-
den Passantcn, willfahrt der Dicke. — kvährcnd des Aufstiegs in-
mitten der beiden Kirchcnlichter schwatzt die Älte miinter fort: „Äch
sind Sie aber nett l Na, schwer bin ich ja nicht. Ia, das licbc Alterl
Und Sie bleiben auch in der Predigt? Das ist hiibsch von so jungen
kserrcn. 'Ne gnte Prcdigt, da geht nichts drüberl"
Papels Brust schwillt bci dicser so schmeichclhaften wendnna-
er nimmt sich fiir hentc das bostc vor.
5ic setzcn die Alte ab und der bjerr Diakonns legt ihr hilfs-
bereit Gesangbuch und Schnnpftiich zurecht.
„Dank auch schön; vcrgelt's der liebe Gottl Ach, ich freu' mich
ordentlich anf den gntcn, alten jdastor Riemann; der redct anch zn
herzbeweglich, und da wird's auch immer noch voll, nnd da sieht
man doch was —"
„Aber der jdastor prcdigt ja heute Nachmittag gar nicht," fährt
Schmusbart eilig dazwischcn.
„Ach — ne?I" — Die alte Fran verfällt in cine Zlrt dumpfen
Lrstarrens. Lndlich prcßt sie hervor:
„wer donn?"
„Dor lherr lhilfsprcdigcr."
„Ia, der Lsorr Papcl," pflichtet dicser sclbst frenndlich bei.
„D er??" — Lin tiefer, cntsagungsschiverer Seufzer, dann mit
dem wehleidigsten ihrer altcn Blicke die ängstlich slehcnde Bittc:
„Ach, mcine schönen bjcrrcn, da hclfen Sie mir doch liober
glcich wioder herunterl"
Papel zögert, abcr scin dicker Fround sällt mit wahrcm Fcncr-
eifer ein: „Bittc, bitte, den andern Arm, mcin Besterl Seien Sie
eingcdenk dcs Bibolwortes: Segnet die ench siiichcnl Dicse alte
Fran soll einen nngetriibten Sonntag habcn. Zllso 'rnnter mit ihrl"
klntcn angelangt, wackelt sie davon, als jagto sie der Bösc.
Nach cinigcr Zoit traten dic bciden Frcnndc gcrade noch recht-
zeitig genng ans dcr Airche, nm die bcwnßte letzte Droschkc, inncii
nnd anßcn besctzt, davonrollcn zn sehcn.
Es war aber anch ein zu hcrrlicher Sonntag Nachmittag.
Dcr Kuallproh.
Aommerzicnra t: „Ich möchte cin Inserat aiifgcben
haben Se in Ihrcr Zeitung ä rescrviertc Rnbrik?"
Alodern.
Lcbomann: „Allcs macht meincr Fran dcn lfof — sie scheint
intercssant zu sein, ich wcrdc trachten, mit ihr näher bckannt zu
werden l"
(Lin iKubenstreich.
Nach einom wehmiitigen Blick cmf die Droschke driiben und
einein wütenden auf cincn sich arglos nach der vereinsamten nmsehen-
den Passantcn, willfahrt der Dicke. — kvährcnd des Aufstiegs in-
mitten der beiden Kirchcnlichter schwatzt die Älte miinter fort: „Äch
sind Sie aber nett l Na, schwer bin ich ja nicht. Ia, das licbc Alterl
Und Sie bleiben auch in der Predigt? Das ist hiibsch von so jungen
kserrcn. 'Ne gnte Prcdigt, da geht nichts drüberl"
Papels Brust schwillt bci dicser so schmeichclhaften wendnna-
er nimmt sich fiir hentc das bostc vor.
5ic setzcn die Alte ab und der bjerr Diakonns legt ihr hilfs-
bereit Gesangbuch und Schnnpftiich zurecht.
„Dank auch schön; vcrgelt's der liebe Gottl Ach, ich freu' mich
ordentlich anf den gntcn, alten jdastor Riemann; der redct anch zn
herzbeweglich, und da wird's auch immer noch voll, nnd da sieht
man doch was —"
„Aber der jdastor prcdigt ja heute Nachmittag gar nicht," fährt
Schmusbart eilig dazwischcn.
„Ach — ne?I" — Die alte Fran verfällt in cine Zlrt dumpfen
Lrstarrens. Lndlich prcßt sie hervor:
„wer donn?"
„Dor lherr lhilfsprcdigcr."
„Ia, der Lsorr Papcl," pflichtet dicser sclbst frenndlich bei.
„D er??" — Lin tiefer, cntsagungsschiverer Seufzer, dann mit
dem wehleidigsten ihrer altcn Blicke die ängstlich slehcnde Bittc:
„Ach, mcine schönen bjcrrcn, da hclfen Sie mir doch liober
glcich wioder herunterl"
Papel zögert, abcr scin dicker Fround sällt mit wahrcm Fcncr-
eifer ein: „Bittc, bitte, den andern Arm, mcin Besterl Seien Sie
eingcdenk dcs Bibolwortes: Segnet die ench siiichcnl Dicse alte
Fran soll einen nngetriibten Sonntag habcn. Zllso 'rnnter mit ihrl"
klntcn angelangt, wackelt sie davon, als jagto sie der Bösc.
Nach cinigcr Zoit traten dic bciden Frcnndc gcrade noch recht-
zeitig genng ans dcr Airche, nm die bcwnßte letzte Droschkc, inncii
nnd anßcn besctzt, davonrollcn zn sehcn.
Es war aber anch ein zu hcrrlicher Sonntag Nachmittag.
Dcr Kuallproh.
Aommerzicnra t: „Ich möchte cin Inserat aiifgcben
haben Se in Ihrcr Zeitung ä rescrviertc Rnbrik?"
Alodern.
Lcbomann: „Allcs macht meincr Fran dcn lfof — sie scheint
intercssant zu sein, ich wcrdc trachten, mit ihr näher bckannt zu
werden l"
(Lin iKubenstreich.