Bieggendorfers humoristische Btätter.
5g
öchanspieler (der in einem Nestaurant als Rünstler varzuarxreise statst „Uell-
ner, zahlen i"
Uellner „Bitte sehr! Lin Rostbraten sechzig —"
Schauspieleri „Erlaubcn Sie, die Kiinstler haben doch stets
erinäßigte jdreise!"
Uellner: „pardon mein bserr, ich war gestern iin Theater und
habe Sie spielen geschen."
Druckfehler.
Uonfektionshaus von vely u. Lomx.
Fette Preise! Fette Prcise!
Oie im ksafen liegenden Ariegsschiffc boten dein heiin-
kchrenden Fnrsten mit ihrein Salat den erstcn heiinatlichen
Gruß dar.
Die Fainilie Stein durchschritt den in frischem Griin
prangenden park — der Mond warf sein Licht auf die
meitcn Nasenfiächen.
Die Schwiegermutter unterhielt die ganze Gcsellschaft,
inan saß bange beisainmen.
Die Mll'emrlMS-AussteMlttg.
Lpisode aus Budapest von 2lrtlfur Achleitner.
^oreintette! Kann man nir inehr anders lesen in
Zeitung, als tansendjähriges Ungarrcich nnd Aus-
stellnng in Bndapest! Ganzes lvelt interessiert
sich fnr die schönc Ungarland, was feiert jetzt Ulillenium.
Uluß ich mir auch anschauen dieses alte Ausstellung nnd
erquicken Ungarherzl" Also sagte der Landcdelmann Uäl-
män von Kisnagy zu seinem Gutsnachbar lqerrn von
Tisza. „lveißt wos, Isßjobb barätoml Fohren wir gleich
morgen nach Biidaxcstl"
„fü van! Vber wenn sein Ausstellung nix fain,
wos machen dann in Budapest? Lasino sein langweilig,
Lrinkär, wos heißt Schwob auf daitsch Thcater, ist nnr
schön bei lustiges Stiick, wo sein Balletmadel sanberl"
„Aber Irsckves barätoml Schreiben s' in alle Zeitnng
der Welt, doß wird sein großartig Ausstcllung!"
„jsö van! Also fohren wir morgen nach Budapestl"
Andern Tages jagcn von zwei Gehöftcn fesche Gefährte
über die weite pnßta dem Schiencnstrang zu. ljerr v. Tisza
ist ganz glncklich iiber eine Lpisode beim Abschied, in dem sein
neues Stubcnkatzel, vilma heißt der hübsche Aäfer, eine Rolle
spielte. Die zierliche Zofe hat ihm neckisch nagy vigsäg (ljaupt-
lnst) gewiinscht und dann allerliebst dazn gekichert: „naZy
ckisrnö!" „Uann Gedanken gelesen, der nette liäfcr; hat
vilma erraten, daß ljerr v. Tisza auf Iagd geht in Budaxest,
Iagd auf Abenteuer, und dem Iäger ganz richtig ein ljaupt-
schwein gewünscht."
lveniger vergnügt ist Uisnagy RülniLN mit dem Fokos
in der Fanst am einsainen Vußtcnbahiihof angekommen. Freund
Tisza merkt die verstimmung angenblicklich und erkundigt sich
sofort nach deren Ursache.
„UeAjobb barätoml Ist dummes Sachen I lveiber haben
immer Lrinahnung auf Loger, wenn fahrt Ukagnat in Uiralyi
loväros I"
„Ahl kjat teures Iveib Ukagnat ermahnt, solid zu scin,
wie hnngriges daitsches Dichter!"
„I^en! Soll ich bringen vieles Sachen aus Ittilleniums-
ausstellung und dann gleich wieder heimfahren aus königliches
bjauptstadtl"
„lvos? Nix machen mit, was bietet kjauxtstadt an ver-
gnügen?"
„Xntya tsremtette! Lfat mich IVeib nur noch crmahnt —
nsm jo van — bin ckch doch kein Ruße, was frißt Talg und
ist verwildertes Nationl"
„Xckrsm srckpen, schieß los, bester Fraind I Utachst mich
»eugierig wio Dienstboten bei Schwoben, was hat iinmer Nasen
am Schlüsselloch, wenn zankt Herrschaftl"
Die lNilleniums-Ausstellung.
„Rem lsket — ist zu dttinm l Rann es nicht sagen! -
Aber schau, barätom! Ivir fahren schon ein in lfanptstadtl
tvas sein doch Lisenbahn schnell, wenn fahrt Ldclmann auf
mngyar ällam vasutnk in crster Klasse!"
„Igsn! Utiiß Ldelmann auch schneller fahren als volk in
vierter Rlassel Aber weiß ich noch immer nicht, was hot Frau
verlangt nnd ermahnt?"
Donnernd fährt der Zug in die lqalle cin und der üblichc
Lärm übertönt die zudringlichcn Fragen ljerrn v. Tisza's.
Lin Uomfortable bringt die ljerren ins ljotel, wo rasch
Toilette gemacht wird. Dann gehts hinnnter anf die Straßc.
Beide streben dem Ivaitzncr Boulevard zu, um sich die feine
Ivelt der ungarischen ljanptstadt zn betrachten, und dann soll dcr
Ausstellung ein Besuch abgestattet werden.
kjeute hat kjerr v. Tisza für Frauenschönheit wenig Sinn,
er ist bloß erpicht zu erfahren, was Uslmäns Frau wollte.
„Lsss^sms! Bist neugierig wie srolgs birö l"
„Muß ich wissen, bester Freund, was hat Frau empfohlen!"
„Na in Teufels Namen: Ldelmann soll besuchen Aus-
stellung und sodann Anstalt, wo s' baden mit Dampfl"
„ttff l wos maint Frau?"
„Baden soll Ldelmann mit Wasser-Dampf, wos sein ver-
gnügen sondergleichen für Magnaten!"
„Uurios! Aber weib soll recht haben! werden wir auf-
suchcn solche Anstalt!"
Lben gehen beide an einem Lafe vorüber, in dem Farkas
Miska mit seiner berühmten Zigeunerkapelle konzertiert. Sofort
treten die Magnatcn ein und bei den Ulängen der Zigeuner-
musik hüpfen gar bald ihre kjerzen und Gnlden. kserr v. Tisza
schwelgt in Seligkeit. plötzlich durchzuckt ihn ein Gedanke, der
5g
öchanspieler (der in einem Nestaurant als Rünstler varzuarxreise statst „Uell-
ner, zahlen i"
Uellner „Bitte sehr! Lin Rostbraten sechzig —"
Schauspieleri „Erlaubcn Sie, die Kiinstler haben doch stets
erinäßigte jdreise!"
Uellner: „pardon mein bserr, ich war gestern iin Theater und
habe Sie spielen geschen."
Druckfehler.
Uonfektionshaus von vely u. Lomx.
Fette Preise! Fette Prcise!
Oie im ksafen liegenden Ariegsschiffc boten dein heiin-
kchrenden Fnrsten mit ihrein Salat den erstcn heiinatlichen
Gruß dar.
Die Fainilie Stein durchschritt den in frischem Griin
prangenden park — der Mond warf sein Licht auf die
meitcn Nasenfiächen.
Die Schwiegermutter unterhielt die ganze Gcsellschaft,
inan saß bange beisainmen.
Die Mll'emrlMS-AussteMlttg.
Lpisode aus Budapest von 2lrtlfur Achleitner.
^oreintette! Kann man nir inehr anders lesen in
Zeitung, als tansendjähriges Ungarrcich nnd Aus-
stellnng in Bndapest! Ganzes lvelt interessiert
sich fnr die schönc Ungarland, was feiert jetzt Ulillenium.
Uluß ich mir auch anschauen dieses alte Ausstellung nnd
erquicken Ungarherzl" Also sagte der Landcdelmann Uäl-
män von Kisnagy zu seinem Gutsnachbar lqerrn von
Tisza. „lveißt wos, Isßjobb barätoml Fohren wir gleich
morgen nach Biidaxcstl"
„fü van! Vber wenn sein Ausstellung nix fain,
wos machen dann in Budapest? Lasino sein langweilig,
Lrinkär, wos heißt Schwob auf daitsch Thcater, ist nnr
schön bei lustiges Stiick, wo sein Balletmadel sanberl"
„Aber Irsckves barätoml Schreiben s' in alle Zeitnng
der Welt, doß wird sein großartig Ausstcllung!"
„jsö van! Also fohren wir morgen nach Budapestl"
Andern Tages jagcn von zwei Gehöftcn fesche Gefährte
über die weite pnßta dem Schiencnstrang zu. ljerr v. Tisza
ist ganz glncklich iiber eine Lpisode beim Abschied, in dem sein
neues Stubcnkatzel, vilma heißt der hübsche Aäfer, eine Rolle
spielte. Die zierliche Zofe hat ihm neckisch nagy vigsäg (ljaupt-
lnst) gewiinscht und dann allerliebst dazn gekichert: „naZy
ckisrnö!" „Uann Gedanken gelesen, der nette liäfcr; hat
vilma erraten, daß ljerr v. Tisza auf Iagd geht in Budaxest,
Iagd auf Abenteuer, und dem Iäger ganz richtig ein ljaupt-
schwein gewünscht."
lveniger vergnügt ist Uisnagy RülniLN mit dem Fokos
in der Fanst am einsainen Vußtcnbahiihof angekommen. Freund
Tisza merkt die verstimmung angenblicklich und erkundigt sich
sofort nach deren Ursache.
„UeAjobb barätoml Ist dummes Sachen I lveiber haben
immer Lrinahnung auf Loger, wenn fahrt Ukagnat in Uiralyi
loväros I"
„Ahl kjat teures Iveib Ukagnat ermahnt, solid zu scin,
wie hnngriges daitsches Dichter!"
„I^en! Soll ich bringen vieles Sachen aus Ittilleniums-
ausstellung und dann gleich wieder heimfahren aus königliches
bjauptstadtl"
„lvos? Nix machen mit, was bietet kjauxtstadt an ver-
gnügen?"
„Xntya tsremtette! Lfat mich IVeib nur noch crmahnt —
nsm jo van — bin ckch doch kein Ruße, was frißt Talg und
ist verwildertes Nationl"
„Xckrsm srckpen, schieß los, bester Fraind I Utachst mich
»eugierig wio Dienstboten bei Schwoben, was hat iinmer Nasen
am Schlüsselloch, wenn zankt Herrschaftl"
Die lNilleniums-Ausstellung.
„Rem lsket — ist zu dttinm l Rann es nicht sagen! -
Aber schau, barätom! Ivir fahren schon ein in lfanptstadtl
tvas sein doch Lisenbahn schnell, wenn fahrt Ldclmann auf
mngyar ällam vasutnk in crster Klasse!"
„Igsn! Utiiß Ldelmann auch schneller fahren als volk in
vierter Rlassel Aber weiß ich noch immer nicht, was hot Frau
verlangt nnd ermahnt?"
Donnernd fährt der Zug in die lqalle cin und der üblichc
Lärm übertönt die zudringlichcn Fragen ljerrn v. Tisza's.
Lin Uomfortable bringt die ljerren ins ljotel, wo rasch
Toilette gemacht wird. Dann gehts hinnnter anf die Straßc.
Beide streben dem Ivaitzncr Boulevard zu, um sich die feine
Ivelt der ungarischen ljanptstadt zn betrachten, und dann soll dcr
Ausstellung ein Besuch abgestattet werden.
kjeute hat kjerr v. Tisza für Frauenschönheit wenig Sinn,
er ist bloß erpicht zu erfahren, was Uslmäns Frau wollte.
„Lsss^sms! Bist neugierig wie srolgs birö l"
„Muß ich wissen, bester Freund, was hat Frau empfohlen!"
„Na in Teufels Namen: Ldelmann soll besuchen Aus-
stellung und sodann Anstalt, wo s' baden mit Dampfl"
„ttff l wos maint Frau?"
„Baden soll Ldelmann mit Wasser-Dampf, wos sein ver-
gnügen sondergleichen für Magnaten!"
„Uurios! Aber weib soll recht haben! werden wir auf-
suchcn solche Anstalt!"
Lben gehen beide an einem Lafe vorüber, in dem Farkas
Miska mit seiner berühmten Zigeunerkapelle konzertiert. Sofort
treten die Magnatcn ein und bei den Ulängen der Zigeuner-
musik hüpfen gar bald ihre kjerzen und Gnlden. kserr v. Tisza
schwelgt in Seligkeit. plötzlich durchzuckt ihn ein Gedanke, der