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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 26.1896 (Nr. 288-300)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16564#0127
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B7 e g g e n d o r fe r s Humoristische Blätter.


^chulmeister: „Schneller, schnellerl" , .

^rster Geiger: „Aber, 6err virigent, da stestt doch lento

— langsam." ^ ^ ,

^chulmeister: „Macht nichtsl Wegen dem, was da stestt,
werd' ich keine kalten Anödel cssen."

Beweis.

Gast (Lrfinder eines hanrbalsams,

zvr wir,in,: „. . . und 5ie wollen
noch behaupten, mein ksaar-
wuchsmittel hätte keinen Lrfolg
bei Istnen gehabt? Ihre ksaare
schwimmen ja schon in der
Suppe herum!"

Äin londerbares Lob.

kehrer: „Iosef, was that Aain
mit seinem Bruder Abel?
— nun, vielleicht weißt Ou
es, Aarl? — auch nicht?
na, aber der Michel wirds
wissen?!"

Nichcl: „Aain hat seinen
Bruder Abel auf das Feld
gelockt und ihn dort er-
schlagen."

Lehrer: „Das war bravl"

Äine eiserne Ratur.

kebensversicherungs-

inspekt o rkzum Antragficller):

„waren Sie schon öfter.
krank?"

Antragsteller: „Zweimal,

das erstemal habc ich je-
doch keinen Arzt gebraucht
und bin genesen."
Inspektor: „kjm — und das
andere mal?"

Antragsteller: „Das zweite-
mal statte Ich allerdings drei
A erz t e."

Inspektor: „Schon gut —
dann können wir Sie
aufnehmen."

Nuf dem Lirchenorchester.

s wallte ihr schwarzes Rabenhaar
vom Scheitel bis schier zur Lrde,

Auf der der Ritter, kserr Llimar,

Bor ihr kniet mit trag'schcr Geberde.

Ls spielt istre zarte, weiße kjand
Mit seinen goldenen Strähnen
Und ihren Angen, ihm zugcwandt,

Lntperlt eine Flut von Lhränen.

„Leb' wohl!" so flüstert ihr schöner Mund,
„Leb' wohl und denk' Deiner Schwüre,

Bald läge ich auf des Sees Grund —
wenn ich von Dir Untreu' ersührel"

Lin Auß noch und er verläßt das Schloß,
Derbergend die heimlichen Zähren —

„Inm heiligen Landel" winkt er dem Troß,
Sie lenkcn dahin die Mähren. —

Fast zwanzig Zahre — welch' harte prob'

Für die Schönheit von einem Mädchenl
war er verschollen, dann drang sein Lob
Durchs Land und er kam zu Aätchen.

Sie ließ sich nicht seh'n sie schirkte nur
Ihre kleine Iofe Llise,

Oon der er nach und nach dann erfuhr,

Daß die kjerrin in Thränen zerfließe,

Denn ach, es seien vor Aummer und Leid
Im Lauf dieser schrecklichcn Iahre,

Dieser Liebessehnsuchtewigkeit, —

Gebleicht ihr die kjälfte der kj aarel

„Macht nichtsl" lacht der Ritter und nimmt den kjelm

vom kjaupt, „ich werd' doch ihr Gatte:

Seht hcr, mir brachte die Zeit, der Schelm,

Line ganz kolossale plattel"
 
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