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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 27.1896 (Nr. 301-313)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16565#0029
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!Neggendorfers Hunioristische Blätter.

25

g'steckt imd diese dann je in einen
meiner Aermelschlitze. Nnn hab' ich
mit meinem gosunden Fuß nach einem
Schlappschuh geangelt und, wie ich
ihn hatte, hab' ich ihn dann in
sicherem Murfe dem Affen an den
Schädel geschmissen. Ganz wie ich
mir dachte zeigt mir dcr glcich scine
Zähne nnd macht die vierhändige
lange Nas' — jetzt aber kam der
große Moment: Ich heb' langsam
und feierlich meine zwci wirklichen
kfänd mit den in den Armen bc-
festigtcn, ausgestopftcn bjandschuhen
an meine Nas' und meinen gesun-
den Fuß laß ich dic 5pitze machcn
. . . kferrgott den Affen hätten
S' sehen sollenl G'schaut hat
er wie net recht g'scheit und als
dann anch uoch mein krankes Bein
von mir triumphicrend gegen ihn
— als Reserve — geschwungen
wurde, da hat er genug gehabt,
hat den Schweif eingezogen und
sich drci Tag lang nimmer seh'n
lasscn — Nasen hat er aber
nie mehr gemachtl — Sehen
S' das heißt man einen Sieg
der Intelligenzl"

^ Ärau und Alanu.

^8)ie Liebe ist die Flagge,

Das Schifflcin ist die Eh',
Das Schicksal ist die lvellc,

Das Scben ist die See;

Die Frau regiert das Steuer,
Nach ihrer oig'ncn Art,

Der Lh'mann sitzt am Nuder
Und zahlt dle ganze Fahrt.

Kciue Wahl.

A. : Du hast Deine Schwiegermutter
im lhanse und bist damit zufrieden?

B. : Ich muß zufriedcn sein.

Geck: „Ia, meln Siebcr, mau sieht wohl, Ihr Pinsel wird cbcn auch alt."

Maler: „Ie nun, für cincu altou Pinsel sind meine Sachcn immcr noch gut gcnug."

G8)u darfst den schönen Franen,"
cV So sprach der vater zum Sohn,
„Am allerwenigsten trauen,"

Als er auf die Freit' ritt davon.

„Jhr sinnberiickendes Aosen
verkehrt zum Sklaveu den Mann —
Ls bettct sich nicht auf Rosen,

U)er sich eine Lirre gewann." —

Ittugere Weisheit.

Nachsinnend dem Naterworte

lvählt er mit Bcdacht nnd kehrt

Zuriick zur heimischen pfortc

Dic — schönste vor sich anf dem Pferd I

„Sich, vater, ich hab' bei den Gattcn
Der häßlichcn angefragt, —

Die geuan zu berichten hatten
Mas die der schönen gesagt. —

Ls sind auf der lvelt die Fraucn,
Bb schäu, ob häßlich am Lud'

Ganz gleich, sie alle schaucn
Zu fiihrcn das Regimcnt.

Da hab' ich in meiuem Sinne
Gcdacht muß freicn schon sein,

So fuhr' ich die schönste znr Minne
In die Acmcnate mir ein.

Und sollt' sie mich unterkriegcn, ^ Der schänstcn zu unterliegen,

So ist es viel schöner traun — — ^ Als der häßlichsten allcr chran'nl"

Th. M.

Schähuug.

„wie alt schätzen Sie Fräulein Rosamnnde?"

„Der Rouflikt mit dem Geburtsschein hat bci ihr
begonnen."

Zeilproh.

Rentier: „Fliegentotschlagen ist 'was Großartiges l

INan kann dauiit uicht nur Fliogen, sondcrn auch noch die
Zeit totschl agcn."
 
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