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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 27.1896 (Nr. 301-313)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16565#0050
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Meggettdorfcrs t) u >>> o ri sl i s ch c Llätter.

^6

Iur Äluseiim.

tlufseher: „Den 5chir»> »bgeben, »>ein tscrr!"

Lnuer (ängsttich): „Ariegt inaii'dcn nachher auch wieder?"

Nreilde.

A.: „T>n frenst Oich, daß veinc Schwiegernintter vich besuchcn wird?"
tl.i „Ja, sie giebt es nie zn, daß nicine Fran seibst kocht."

Zullunstslctdeir.

„Dn hast also ci»c Acrztin gehciratet, wie lebt Ihr denn?"

„Ach. ich >»nß fortwälirend von ißrer Schönheit sprechen, sonft niinint
sie niich als Angenleidenden in Lehandlnng."

Derschmippt.

lfcrr: „Aann die Vaine anch selbst kochcn?"

lseiratsverniittler: „Lainrlich; deshalb ßat sich ja gerade der
friißere >Uann von ißr scheiden lassenl"

A'usseude Knlwort.

Aläger: „?lber lferr Doktor, wie niögen Sie sich nnr niit dein Luinpen-
gesindel abgebcn nnd es verteidigc» l"

Rechtsanwalt: „Gerade init deni gleiche» Lccht, init welchein Sie sich
daniit abgeben nnd es anklagen."

dirascruenhofbtüle.

u n t e r o f f i z i e r: „wio schläfrig dieser Artillerist
wicdcr dasitzt — Acrl, Sie haltcn den jdrotzkasten wolst
fiir'n Schlafwagen?" _

Der Ltoh am Nuaß.

d^fei Ahndl, schau, i siag'n no
Ganz z'saininabncklt sitz'n —

Vic weiß'n kfaar, der grabc Bart,

Und Aug'n, dic jnng no blitz'nl —

INei Ahndl also sagt zn inir,

A)ia d' Red' so keinnia is:

„A jeda schleppt sein Alotz ai» Fuaß,

Ia, Biiaberl, dös is g'wiß."

T>a bin i g'schwindi außi g'rennt,

Mhn' „pfiiat Gott", ohne Gruaß,

Und hab' nur nach dcni Alötzl g'sucht,

T>ös jcdein hängt ain F»aß.

Do iviar i gar nix g'fund'n hab',

Und hab' aa nix dafragt,

T>o hon i denkt: „T>er Ahndl, niei,

U?oaß niinina was er sagt."

Iaz woaß i's lang, iaz mirk i's sclm,

T>er Ahndl hat scho rccht —

Bal nur der duninie Aloh net waar,

As Leb'n waar net schlecht.

T>o balst zuni Gliick T>i anfibaainst,

Und brauchst nnr grad an Ruck,
Fuchsteufelswild, so knnnt ina wern,

T>ie Schwaarn ziagt Di z'ruck.

Und jedcs Alöhl hat soin Nam' —

Nnr dcrfst danach net frag'n:

„Aoa Geld" — „Aoa Schneid" — „A böses
I knnnt' Lnk gnna no sag'n. sMei" —

Und dongerscht, schan, denk' i mir oft:

„Der Alotz, der innaß halt sei'. —

U)er niöcht sunst fnrt aus dera Welt,--

Und gang's in lfiinnii nei'?" Jnlic Dcnk.

(Liu Dpfer ber (Lrstehung.

^l^lärchcn zeigt absolnt keine Ncigung fnr Aiichen-
bcschäftignngen. Die Uuiina aber ist der Ansicht,
daß ein Tcil der Uutgift, nnd zwar nicht dor nnwich-
tigste, dcn inan einer Tochter in eine Tho mitgeben könne,
nnbedingt die Aochknnst sein iniissc.

Alärchen wird also einfach hinansgcschlckt, da
werden ihr die hochtrabenden Institnts-Gedanken, die
sie init heinibrachtc, schon vergehen l Natiirlich gicbt
cs Thränen, das ist dcr Uiaina aber ganz egal, sie
bckoninit ihre genaue Instruktion und cinen bcschriebenen
Zcttel, daß sie sich bei der Bereitnng dcs gcwiinschten
Uienii's Rates crholen kann und dann — hinansl
Die Aöchin wird zn Besorgnngen fortgeschickt, sie selbst
widinet sich dcr Instandsctznng dcr Ziniiner und Alär-
chen soll nun mit den Liefcranten, welche die Sachen
ins lfans bringcn, nnr allcine fertig werden.

Uni zchn Uhr sieht dic Utania in der Aiiche nach
und erschrickt fnrchtcrlich, als sie Alärchen anf cinoin
Aüchenstnhle schluchzend sitzen findet. Und dazn ist sie
noch ganz schwarz iin Gesichtc nnd das schwarze Aleid-
chen zeigt Ukehlflecken.

„Ia, ni» Gotteswillen, Alärchen, wie siehst Du
denn ans?" ruft sie, nichts Gutcs ahnend.

U)oranf die Tochter unter krainpfhaftem Tveinen
 
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