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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 27.1896 (Nr. 301-313)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16565#0055
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Bleggendorfers Humoristische Blätter

5s

„U)ie alt sind Sie, Aligcklagte?"

„Ach dieser nugliiekliche ^saü hat mir niein Gedächtnis geraubtl"

Voir der Reitbahn.

Unteroffizier: „Aerls, der ganze Unterschied zwischcn
Lnch und der afrikanischen Aaniclrciterei besteht darin — daß
hier die Aaniele reitenl"

ö)ie ttirheitvolleir Uieirei!.

'l^clndldat (im Lramen die Gesichter der 1?rosessoren l'eobachtcnd):

„Ich glanbe, jetzt fallg' ich ail, dnrchz nfal l eu."

Ziiur Ailsgleich.

Koninierzienrat: „Sie bietcn nieiner Tochtcr Ihre lsand.

aber Sie haben doch zu viel Schnlden fiir eincn ttrenschcnl"
Laron Schreckberg-Uebelstein: „Uber bedenken Sie doch,
daß Ihr Fräulein Tochter Doppel-Uainen dafiir erhieltel"

Rasch geändert.

Aaron: „U?en ivillst dc jetzt heiraten, Isaak, die Ida Gold-
schniidt odcr die Sarah Blninenthal? Dn hast zwischen
beidcn die Ulahl, aber eine von ihnen nintz wcrdcn niei'
Schiviegertochter?"

Isaak: „Melchc hat denn ani nicisten, u.atelcben?"

Aaron: „Tine hat so viel wie dic andcro, jcde 80 o»o Ukark,
also, welche willst?"

Isaak: „Tateleben, ich müßt' eine init mo »»» Utark."

?laron: „Dann nininist de natnrlich diel"

Der arme Zepp!

T>er Stcinbaner Sepp kann's vor Zahnschnierz nicht länger
anshalten nnd fährt per Tisenbahn znr Stadt, nni sich den
bosen Zahn ziehcn zn lassen. Unrz vor deni Ziel entglcist der
Iiig und Sepp koinint zn ».ode.

„Utcin armer Scppl," schlnchzte die trene Gattin an der
Leiche dos Uernnglnckten, „jetzt ist er tot .... und nit
ni a l den bösen Zahn hat er sich ziehcn lasscn
könnenl"

Der juttge Darwittiattcr.

6Der kleine Lniil, stillvcrgnügt,

Der noch nicht lcsen kann,

Sieht sich voll Uengier, ganz entzückt,

Die nene Bilderfibel an.

kvie er so mendct Blatt nm Blalt,

Da hält cr plötzlich cin,

Mas er wohl da gesehcn hat?

Mas niag der Grund wohl sein?

Dic Affcn ergötzen ihn so sehr
In ihreni Giltcrhans,

„Ukaina," schrcit cr, „so konini' doch hcr,
Da schaut der Bnkel 'ransl"

Auf wisferrschaftlichem Vege.

kumore-kc von ggnoz paner. iSchlus,.)

as frcilich nicht. Sie haben aber anch nicht uin dieses,
sondern uin die Uiehlspeisen gefragt." Dagegen war
nnn allcrdings nichts einznivenden nnd der Profcjsor,
der sich nnn schon zweinial so schmer geirrt hatte, begann
die ganze Dienstbotenaffaire heiinlich zu verivnnschen. Re-
signiert begann er deni Leberleiden der Frau Schnäpsel
jenc Aiifnierksanikeit zuzuwenden, welche diese dasür bean-
spruchte, verschrieb ihr die üblichen UUttel und begleitete sie
dann bis zur Thüre des vorziininers, aus welchem ihin ein

Stiinniengeivirre wie ans einer Volksversainnilnng entge-
gendrang. Das ganze Zininicr war gefüllt niit stellen-
snchenden Dienstniädchen nnd jene, die kcinen Platz niehr
fanden, hatten sich auf dem Gange postiert. lhilflos sah sich
dcr Gclehrte diesem Ansturme gegenübcr. — was war da zu
thun? Der Diener bemühte sich schweißlriefcnd in diescm Thaos
die Grdnung so viel wie nur iinnier möglich anfrccht zn crhalten.

„Schicken Sie mir eine nach der andern herein," befahl er
dem Diener und so wie cr geheißcn, geschah es. Lin dicnstbarcr
 
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