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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 27.1896 (Nr. 301-313)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16565#0069
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M e g g e n d o r fe r s l) u m o r i st i s ch e Blätter.

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alpurgismorgen, ch's beginnt zu tagen,

INußt Dn zn tvald gehn und die Ainsel fragen.
Dcm Bnrschen knndct sie die künfi'go Braut,
I>en Freier ncnnt sie Dir mit Namen lant."

Die Alte sprach's, die INaid beivahri's im Sinn.
Ndalpurgismorgcn ging znm Ndald sie hin.

Da kam cin Bnrsch, am Riemen das Gewehr,
Schritt neben ihr ein Meilchcn plandcrnd her.

Nichts Großes war cs, nnr ein leichtes Scherzcn,

Doch lvnndcrsam klang's wiedcr ihr im therzen.

Zum Abschicd blickt' er lang ihr ins Gesicht:

„Aommst Dn zum Maitanz wohl? Sonst komm' ich nicht."

Lr ging, und weiter schritt sie wie im Tranm.

Lin Amselrnf klang anf im Bnchenbanm.

Der Dogel strich vorbei. Sie lachte lcis:

„Dich noch zn fragcn, was ich selbcr wcißl"

Frnst Lcnbach.

Vcrraieu.

„lvie stehst Dn denn mit der hiibschcn jdolizeidiencrstochter?"
„Schweig' mir von der; gleich am erstcn Abcnd bestellt sie mich anf
einen verbotcnen lveg, nnd nachher kommt der Alte nnd schreibt mich anfl"

Wasserinangel.

Bei ciner großen llebcrschivemmnng der Stadt S. ivar nnter anderen
anch einer alten Fran der Answcg vcrsperrt, da das nntere Stockwerk ganz
voll lvasscr stand. Nach drei cragen kommt ein Boot mit Proviant. Die
Alte schaut ans dem Fenster. Aber Rike, wie siehst Du denn utl" redet
sie einer der Bootsleute an, „Dn häst Dich woll schon drei Dage nich
wäscht?" „Ia," erwiederte die Alte, „hätt man denn woatcr?"

Nuch ein (Krund.

Uletzger: „lvarnm kommen Sie denn gar kcin
Fleisch mehr holen, Iungfer?"
Dicnstmädchen: „lveil Sie iminer so große
Anochen gegcben habcn; jctzt sind wir
vegetariancr gemorden l
 
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