Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 27.1896 (Nr. 301-313)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16565#0113
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IHeggendorfers Humoristische Blätier.

sOY

Zpecieller Ziandpuukt.

— „Die Toilette der Gräfin
ist ja mLAnitigue! Fin-
den Sie aber nicht ein
wenig zu dekolletiert! ?"

Ulanenrittmeister: „Ich
nicht, Gnädigstc, wir
Uavalleristen schätzen ja
,Schnltcrfrciheit'I"

(Kuier Rai.

— „Denk' Dir nur, der
Miiller hat gesagt, ich
sei ein Uamel. U?as
wiirdest Dn an meiner
Stellc thun?„

— „Jch wiird's nicht —
weiter bekannt ma-
chen."

Die füns Kinne
und der Wein.

Elch sefi' vor mir erblinken
Den edcln Feuerwein!

Lr ladet mich zu trinken
UUt blankcm Gruße ein!

Ich rieche seine Dnftel
Berauscheud wunderbar
Erfnllen sie die Lüftc
Als cine Geisterschar!

Ich fiöre! o ich höre
Lrklingen Glas an Glas:
U?ie helle Lngelschöre,

So lieblich tönet das I

Ich schme cke ihn! o Monnen,
U?ie das binuntersließt,

Als wic ein frischer Bronnen
Sich in den Sand ergießt.

Ich fnhle ihn l mein Ukagcn
Lmpfindct seine Uraft:
Unendlichcs Bchagen,

Das ȟch znm Gotte schafft!

G. S.

Zchncll' geholfen.

Rritiker: „Mit Ihren

Dramen ist es nichtsl
vom ersten tangt nur
der zweite, vom zwcitcu
dcr dritte und vom dritten
der ersto Akt etwas!"

„Na, was wolleu S' denn,
da is ja der Dreiakter
beisammcn!"

Slttdentenwih.

Studiosus Biermeier,
der sieht wie scin Aommi-
litone in dem mathematischen
U)erke, in dem er studiert,
eine Bücherlaus tötet.
„Schrecklich, wcnn die Ge>
schichte von der Seelenwan-
derung wahr wäre, da bättcst
Du jetzt vielleicht einen
ehemaligeu Anatomie-
professor zcrdrücktll"

WlNÜ.

Ukieter: „ksaben Sic lcdige Löchter?"

Ncrmicterin: „Neiu, ich biu . . . aber sclbst UAtwe."

Wcchl ttbcrlegt.

V- Sie kommeu jcht so seltcn ans dem lsaus, Frau Rätiu I

— Ia, wisscn 5ic, dcr Assossor Alein macht mcincr Ukali den ksof und bcsucht uns fast jeden Tag.
Und da muß ich doch immer mit meinem Segen gleich bei der lsand sein.

Recht ttnangenehm.

Lin lgerr in cinem „Ncrein" mit Damcn will eine Tischredo halten. Da cr ein schlechtes
Gedächtnis hat, so hat cr sie sich — aus cinem Toastbuch — ausaeschricben. Kurz vor dem
cntschcidendcu Augenblick, will cr sie noch einmal durchleson, bemerkt aber zu seiuem Lntsctzcu, daß
er sie im Paletot hat stecken lassen. Lr verläßt den Festraum, um sie zu holeu und noch einmal
zu ftudieren, indcs ein audercr Ncdncr toasticrt. Kaum hat er bcgounen die crsteu Ivorto zn reden,
als sich großc Ueitcrkeit crhebt, die sich bei jedcm wcitercn lvorte noch stcigert. Lndlich tönt
eine Stimme: „kseren Se, mcin Gutester, dic habcn wir nämlich äben gehört!"
 
Annotationen