DOI issue:
Nr. 317
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.28504#0043
Bleggendorfers Humoristische Blätter.
33
(Galgenfrist.
„ . . . und wann wird denn
DeineHochzeitsein,Nosesleben?"
„Drei Monate Ziel hab' ich
wer gebeten ausl"
Die Maler.
In eines Geiz'gen Kasten
Da lagen iw Verein
Viel schöne blanke Thaler
Nit blitzend Hellen: Schein.
Nie einst sie aus der Münze
Gekommen hell und klar,
So lagen sie beisammen
Schon viele, viele Jahr.
Zu diesen einst verirrte
Ein alter Thaler sich;
Gar schmutzig, abgegriffen,
Unscheinbar äußerlich.
Die blanken Thaler zürnten:
„Du schmutziger Gesell,
Willst du aus unsrer Nähe,
Geh', pack dich auf der Stell!"
Darauf der alte Thaler:
„GH ihr seid ungerecht
Ihr urteilt nach dein Scheine
Dieweil mein Neid ist schlecht.
Indes ihr faul beisammen
Schon lieget manches Jahr,
Ich rastlos, unermüdlich
Im Leben thätig war.
Ich brachte manche Schmerzen
Doch auch der Freuden viel,
Ich sah der Menschen Treiben,
Der Leidenschaften Spiel,
Gar mancher Segen ruhte
Und mancher Fluch auf mir,
Dabei hat auch verloren
Nein Aeußeres die Zier.
Was thatet ihr dagegen?
Zwar, euer Kleid das blitzt;
Doch will dies wenig sagen
Weil ihr zu nichts genützt I"
I. Kcrmlt.
Vergallopiert.
Lehrer: „Was, Du schimpfst
Deinen Nachbar schon wieder,
weißt Du nicht mehr, was ich
Luch neulich gesagt habe —
wer schimpft, der ist der Be-
schimpfte — aber setz' Dich,
Du Lausbub!"
Keimgc schickt.
Alte Kokette: „So schmeicheln Sie doch nicht, Schmeicheleien kann ich nicht
ertragen l"
Herr: „Sie sind halt nicht daran gewöhnt!"
Lin solventer Kunde.
- „Nir scheint, Sie wollen mich erst am jüngsten Tag
bezahlen."
- „Auch das kann ich Ihnen nicht sicher versprechen."
Noch immer (Geschäftsmann.
„Herr von Silberstein wie viele Ahnen haben Sie?"
„Ae achtel Groß!"
Modern.
„Was, Dein Bräutigam kann nicht kochen und Strümpfe
stopfen — ja, wie willst Du da mit ihm glücklich werden?"
Lin echter Krakehler.
Richter: „Warum habeu Sie dem Sepp mit Ihrem Kuoten-
stock einen Hieb über den Kopf gegeben?"
„Luer Gnaden, er war halt der Nächst'!"
33
(Galgenfrist.
„ . . . und wann wird denn
DeineHochzeitsein,Nosesleben?"
„Drei Monate Ziel hab' ich
wer gebeten ausl"
Die Maler.
In eines Geiz'gen Kasten
Da lagen iw Verein
Viel schöne blanke Thaler
Nit blitzend Hellen: Schein.
Nie einst sie aus der Münze
Gekommen hell und klar,
So lagen sie beisammen
Schon viele, viele Jahr.
Zu diesen einst verirrte
Ein alter Thaler sich;
Gar schmutzig, abgegriffen,
Unscheinbar äußerlich.
Die blanken Thaler zürnten:
„Du schmutziger Gesell,
Willst du aus unsrer Nähe,
Geh', pack dich auf der Stell!"
Darauf der alte Thaler:
„GH ihr seid ungerecht
Ihr urteilt nach dein Scheine
Dieweil mein Neid ist schlecht.
Indes ihr faul beisammen
Schon lieget manches Jahr,
Ich rastlos, unermüdlich
Im Leben thätig war.
Ich brachte manche Schmerzen
Doch auch der Freuden viel,
Ich sah der Menschen Treiben,
Der Leidenschaften Spiel,
Gar mancher Segen ruhte
Und mancher Fluch auf mir,
Dabei hat auch verloren
Nein Aeußeres die Zier.
Was thatet ihr dagegen?
Zwar, euer Kleid das blitzt;
Doch will dies wenig sagen
Weil ihr zu nichts genützt I"
I. Kcrmlt.
Vergallopiert.
Lehrer: „Was, Du schimpfst
Deinen Nachbar schon wieder,
weißt Du nicht mehr, was ich
Luch neulich gesagt habe —
wer schimpft, der ist der Be-
schimpfte — aber setz' Dich,
Du Lausbub!"
Keimgc schickt.
Alte Kokette: „So schmeicheln Sie doch nicht, Schmeicheleien kann ich nicht
ertragen l"
Herr: „Sie sind halt nicht daran gewöhnt!"
Lin solventer Kunde.
- „Nir scheint, Sie wollen mich erst am jüngsten Tag
bezahlen."
- „Auch das kann ich Ihnen nicht sicher versprechen."
Noch immer (Geschäftsmann.
„Herr von Silberstein wie viele Ahnen haben Sie?"
„Ae achtel Groß!"
Modern.
„Was, Dein Bräutigam kann nicht kochen und Strümpfe
stopfen — ja, wie willst Du da mit ihm glücklich werden?"
Lin echter Krakehler.
Richter: „Warum habeu Sie dem Sepp mit Ihrem Kuoten-
stock einen Hieb über den Kopf gegeben?"
„Luer Gnaden, er war halt der Nächst'!"